Unter Tullnerbach

Unter Tullnerbach
Wappen Karte
Wappen von Tullnerbach
Tullnerbach (Österreich)
DEC
Tullnerbach
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Wien-Umgebung (WU)
Fläche 20,24 km²
Koordinaten 48° 12′ N, 16° 6′ O48.216.1350Koordinaten: 48° 12′ 0″ N, 16° 6′ 0″ O
Höhe 350 m ü. A.
Einwohner 2.608 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 129 Einwohner je km²
Postleitzahlen 3013 Tullnerbach-Lawies
3011 Untertullnerbach
Vorwahl 02233
Gemeindekennziffer 3 24 21
AT126
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Knabstraße 9
3013 Tullnerbach
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Mag. Viktor Cypris (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(21 Mitglieder)
10 ÖVP, 4 SPÖ, 4 BL, 3 Grüne
Lage der Marktgemeinde Tullnerbach
Karte
Ortsteile von Tullnerbach

Tullnerbach ist eine Marktgemeinde mit 2.506 Einwohnern im Bezirk Wien-Umgebung in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Tullnerbach liegt im Wienerwald in Niederösterreich. Es gehört zum Industrieviertel (auch Viertel unter dem Wienerwald). Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 20,24 Quadratkilometer. 71,68 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Lawies (der Hauptort oberhalb des Wienerwaldsees), Unter-Tullnerbach (unterhalb des Wienerwaldsees, bis 1977 auch Neuwirtshaus genannt) und Irenental (von Unter-Tullnerbach aus nördlich der Westbahn am Oberlauf des Tullnerbaches)

Geschichte

Der Name „Tullnerpach“ wird erstmals 1565 erwähnt. Der Bach entspringt an der Riedanleiten und fließt aus der Richtung Tulln in die Wien. Früher wurde er auch „Tulnerbach“ geschrieben. Er soll soll nicht mit dem früheren Namensvettern verwechselt werden, der heutigen Großen Tulln, die bei Neulengbach beginnt, in die entgegengesetzte Richtung durch Sieghartskirchen fließt, ebenfalls früher als „Tulnerbach“ oder „Tullnerbach“ beschrieben wurde und in manchen Geschichtsbüchern auftaucht. Aus einzelnen kleinen Holzhauersiedlungen entwickelte sich nach dem Bau der „k.k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn“ (Westbahn) (1858) eine beliebte Sommerfrische der Wiener Bevölkerung.

1850-1873 gehörte die Gemeinde Tullnerbach, die schon ursprünglich zum Teil zu Pressbaum gehört hatte, als Pressbaum-Tullnerbach wieder ganz dazu. 1873 trennte sich Tullnerbach endgültig von Pressbaum und wurde eine eigenständige Gemeinde. Sie besteht aus 3 Ortsteilen.

Lawies

Der Name wurde erstmals im Jahre 1635 als „Labiwießen“ in einem Berg- und Wälderverzeichnis des kaiserlichen Forstamtes Auhof (heute ein Ortsteil an der westlichen Stadtgrenze Wiens) erwähnt. 1661 scheint es als „Laabwiß“ auf. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich außer einigen Landwirtschaften, einem Gasthaus mit Hotel und Bühne und einem Forsthaus keine nennenswerte Besiedlung. Nach dem Bau der Westbahn siedelten sich entlang der Hauptstraße einige Gewerbebetriebe an und Sommervillen wurden errichtet. 1870 wurden auf der der oberen Lawies (oberhalb der Bahn) Parzellierungen vorgenommen, Straßen angelegt und zwischen 1870 und 1900 45 Villen, ein Hotel und 2 Geschäftshäuser errichtet.

1881-1890 errichtete der katholische Waisen-Hilfsverein aus Wien nach den Plänen von Architekt Richard Jordan das „Norbertinum“ als „Knaben-Waisen-Asyl“. Bis 1938 stand es unter der Leitung der Schulbrüder. Am 2. Juli 1901 unterbrach Kaiser Franz Joseph I. um 8.06 Uhr seine Reise nach Bad Ischl um das Norbertinum zu besichtigen. Seit 1947 befindet sich darin die Landwirtschaftliche Fachschule.

Die Volksschule „Tullnerbach II“ am unteren Ende des Weges zum Norbertinum (Norbertinumstraße 8) bestand von 1884-1967.

1895-1897 wurde unter Bürgermeister Josef Knab das Gemeindeamt gegenüber dem Bahnhof errichtet. Die Straße davor trägt deshalb heute seinen Namen.

1897 wurde der bisherige Bahnhof „Preßbaum“ in „Tullnerbach-Preßbaum“ umbenannt.

Die Freiwillige Feuerwehr Tullnerbach wurde 1900 gegründet und schloss sich 1999 mit der Freiwilligen Feuerwehr Untertullnerbach zusammen. 2004 zogen sie in das neue, gemeinsame Mehrzweckhaus am See. Kommandant ist Oberbrandinspektor Andreas Klenner, Kommandant Stellvertreter Brandinspektor Harald Zacek, Leiter des Verwaltungsdienstes Verwalter Hannes Breuss

1922 wurde die erste öffentliche Beleuchtung installiert, für die sich Friedrich Schmidl, Direktor einer orthopädischen Fabrik in Wien VIII, einsetzte.

Irenental

Das Irenental ist der eher bäuerliche Teil der Gemeinde mit Wiesen, Felder, Obstgärten und Wälder. Durch das Irental fließt der Tullnerbach, im 19. Jh. auch „Tulnerbach“ geschrieben, der Namensgeber Dorfes zu beiden Seiten des Baches nach vorne zur großen Straße von Wien nach Neulengbach. Bis um 1890 finden sich für den hinteren Teil um den heutigen Wundererplatz die Bezeichnungen „Ober Tullnerbach“ und „Hinter Tullnerbach“. Der vordere Teil zwischen Erlschachen und Brettwieserstraße beim ehemalige Kloster ist als „UnterTullnerbach“ und später als „Vorder Tullnerbach“ bekannt. Der Name „Irenental“ scheint erst ab dem Jahr 1880 auf, wobei die Herkunft ungeklärt ist.

Um 1460 wurde das FranziskanerklosterSancta Maria in Paradyso“ erbaut. Die einschiffige spätgotische Kirche war der Mutter Gottes und dem hl. Laurenzius geweiht und wurde nach einem Brand im Jahre 1509 etwas umgebaut. Am 26. September 1529 wurde das Kloster mit der Kirche von den Türken zerstört, wobei 18 Klosterbrüder getötet wurden. Beides ist nicht wieder aufgebaut worden.

Im Jahre 1791 errichtete das k.k. Waldamt eine einklassige I. Volksschule „Tullnerbach I“, welche von ca. 15 Kindern besucht wurde. Sie wurde im Jahre 1967 aufgelassen.

Das Irenental war ca. ab dem Bau der Westbahn auch ein beliebtes Ausflugsziel der Kaiserin Elisabeth, welche im damaligen Gasthaus Hiettler (Irenentalstraße 60) mehrmals einkehrte, zuletzt 1891. Beim Haus befindet sich ein 1903 errichteter Gedenkstein.

Seit etwa 1860 gab es Bestrebungen zum Bau einer Kirche. Die ersten Arbeiten dazu begannen im April 1900 mit der Einweihung des Bauplatzes am Südhang des Riedanleitenberges. Am 16. Juli 1900, anlässlich des 70. Geburtstags von Kaiser Franz Joseph (so die offizielle Begründung) wurde der Grundstein gelegt. Die Kirche wurde in kürzerster Zeit secessionistischen Stil mit Steinen aus den umliegenden Steinbrüchen gebaut und am 4. November 1900 das Turmkreuz eingeweiht. Am 16. Juni 1901 war sie fertig gebaut und eingerichtet und es fand die Benediktion als „St. Antonius - Kirche“ (vermutlich zu Ehren des Stifters Anton Glaser) statt. 10 Jahre nach der Grundsteinlegung findet die Konsekration der Kirche am 20. November 1910 als „Maria Schnee“ (Patrozinium 5. August) durch den Weihbischof Gottfried Marschall aus Anlass des 80. Geburtstages Kaiser Franz Josephs statt. Mit 1. August 1942 wird die Kirche zur Pfarre erhoben und erhält Gebiete der Pfarren Purkersdorf (Irenental, An der Stadlhütte, Sagbergsiedlung und Mindersiedlung) und Pressbaum (Irenental, Unter-Tullnerbach). 1971 bis 1975 (anlässlich der 75-Jahr-Feier) fand eine grundsätzliche Umgestaltung des Kircheninneren statt. Unter anderem wurde das Kommunionsgitter entfernt und in Gittertore beim Eingang umgearbeitet. (Eine architektonische Baubeschreibung befindet sich auf der Homepage der Kirche)

Die Freiwillige Feuerwehr Tullnerbach-Irenental wurde 1902 gegründet. Der erste Hauptmann war Anton Maller sen.

Von 1904 bis 1997 bestand das Kloster der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, an der heutigen Ecke Irenentalstraße/Klosterstraße, dem ab 1955 ein Pensionistenheim angeschlossen war.

Unter-Tullnerbach

Der kleinste Ortsteil ist Unter-Tullnerbach, welcher am östlichen Ende liegt. Es gibt dort erfreulicherweise trotzdem noch immer eine Post, einen Greißler und ein Wirtshaus, die auch von den Leuten aus Neu-Purkersdorf in Anspruch genommen werden.

In Neu-Purkersdorf, gleich am Bach, befindet sich auch die Abzweigung ins Irenental und zum Postberg. Im 19. Jh. bezeichnete man das ganze als „Stadlhütte“, nach dem Namen des Hauses Nr. 1, ein Wirtshaus welches auch die Wiener gerne besuchten. (Später stand an dieser Stelle das Gasthaus Tiapal, welches inzwischen einem Firmengebäude gewichen ist.) Es existierte dort an der Straße Wien-Neulengbach auch eine Mautstation.[1] Von den 12 Häusern im Jahre 1830 lag nur das Haus Nummer 2 im heutigen Unter-Tullnerbach und war somit Schul- und Pfarrmäßig zu Preßbaum zugehörig.[2] Heute bezeichnet „An der Stadelhütte“ ein von der Hauptstraße abzweigendes Gebiet am Wienerwaldsee auf dem unter anderem das Wasserwerk steht.

Um 1924 gründete der Schmiedemeister Adolf Radl (1885-1928) die Freiwillige Feuerwehr Untertullnerbach und war auch ihr 1. Hauptmann. Nach 75 Jahren vereinte sie sich 1999 mit der Freiwilligen Feuerwehr Tullnerbach aus Lawies und zog mit ihr 2004 in das neue, gemeinsame Mehrzweckhaus am See.

Interessant ist die am Eingang zum Irenental liegende Villenansiedlung auf dem Postberg. Der Wiener Stadtmaurermeister Franz Peydl (1848-1915) gründete die „Villenbau-Unternehmung Purkersdorf-Untertullnerbach“ und errichtete dort in den Jahren 1906-1913 etwa 12 Villen. Er selber wohnte gemeinsam mit seiner Frau, der Postmeisterin Anna Peydl in der „Postvilla“ (Friedrich Schmidl-Straße 4), wo sich bis 1987 auch das Postamt „Untertullnerbach“ befand.

1908 wurde an der Wien ein Bad errichtet, welches 1991 abgebrochen wurde. Spätestens ab den 1970ern war es immer an Gesellschaftsorganisationen im Umfeld der UNO-Organisationen verpachtet und wurde als Club geführt. Die Badgasse, welche von der Hauptstraße zum Eingang des Bades führte, erinnert noch heute daran.

Ebenfalls am Eingang zum Irenental befindet sich die hölzerne Filialkirche „Maria im Wienerwald“. Sie wurde oft vom Kloster im Irenental, der Pfarre Tullnerbach-Irenental oder einem externen Pfarrer mitbetreut.

1977 wurde der Ortsteil „Neuwirtshaus“ offiziell in „Unter-Tullnerbach“ umbenannt. Das dort ansässige Postamt und die Bahn-Haltestelle nebenan im Gemeindegebiet von Purkersdorf trugen schon länger diesen Namen. Das Foto aus dem Jahre 1945/46 „Holzsammler im Bahnhof Untertullnerbach“ wird immer wieder gerne bei Nachkriegs-Ausstellungen verwendet.

Allgemein

Hauptgebäude des Wientalwasserwerks

Der Wienerwaldsee zwischen Lawies und Unter-Tullnerbach wurde in den Jahren 1895-1898 als Staubecken für die Wien und den Wolfsgrabenbach errichtet. Das Wientalwasserwerk der Compagnie des Eaux de Vienne, Societé anonyme versorgte mit dem hier aufbereitetem Wasser die Bezirke des westlichen Wiens mit Nutzwasser. 1958 wurde das Wientalwasserwerk von der Stadt Wien übernommen und das Wasser, gemischt mit Hochquellenwasser, bei Bedarf in das Wiener und seit den 1990ern auch in das Purkersdorfer Wasserleitungsnetz eingespeist. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Trinkwassergewinnung Ende 2004 eingestellt und der See soll als Natur- und Erholungsraum und Rückhaltebecken für die Hochwässer der Wien dienen. 2008 soll der Umbau mit einer Sanierung des Dammes abgeschlossen sein. Eine zukünftige Nutzung als Badesee ist nicht vorgesehen.

Denkmal für den Flugpionier Wilhelm Kress

Am 3. Oktober 1901 startete Wilhelm Kress (1836-1913) als erster Österreicher auf dem Wienerwaldsee einen Flugversuch mit dem Kress´schen Drachenflieger, welcher als motorbetriebenes Wasserflugzeug ausgebildet war. Da der Motor aber gegenüber den Vorgaben zu schwer war misslang der Versuch und der Apparat versank im See. 1913 errichtete man ihm zu Ehren das Kress-Denkmal nahe der Staumauer am nördlichen Ufer des Sees, welches vom Bildhauer Rudolf von Weigl (der spätere Ehemann von Mercedes Jellinek, Namensgeberin der Automarke Mercedes-Benz) gestaltet wurde. Die Kress´sche Luftschraube wurde in das neue Gemeindewappen aufgenommen.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde der Ort im Gegensatz zum nebenan liegenden Purkersdorf nicht Groß-Wien angeschlossen, sondern dem Landkreis Sankt Pölten zugeteilt. Die Grenze von Groß-Wien war von 1938 bis 1945 der Tullnerbach.

Am 4. November 1973 wurde in einem Festakt im Norbertinum die Markterhebungsurkunde durch den damaligen Landeshauptmann Andreas Maurer überreicht.

Die Blasmusik Tullnerbach wurde 1974 gegründet.

Das neue Mehrzweckhaus der vereinten Freiwilligen Feuerwehr Tullnerbach (aus Tullnerbach(-Lawies) und Untertullnerbach) und der Blasmusik Tullnerbach, beim See, wurde am 16. Mai 2004 offiziell eröffnet.

Religionen

Die Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Die Bewohner besuchen 3 Kirchen in Pressbaum (für Lawies), Irenental und Unter-Tullnerbach (Filialkirche). Eine evangelische Kirche und ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas befinden sich in der Nachbargemeinde Pressbaum.

Einwohnerentwicklung

Lt. Volkszählungen und Statistik der Standesfälle. Zahlen aus 1830 von Franz Xaver Schweickhardt.[2]

Jahr Gesamt „Lawis“ „Tulnerbach“ &
„Strohzogel“
„Stadlhütte“ (inkl.
Neu-Purkersdorf)
1830 ca. 709 94 236 49
Jahr Gesamt Lawies Irenental Unter-
Tullnerbach
1971 1.683
1981 1.994
1991 2.292
2001 2.332 1.426 657 249
2006 2.506

2001 hatte Tullnerbach eine Einwohnerdichte von 115 Einwohner / km².

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist seit den Gemeinderatswahlen 2005 Mag. Viktor Cypris, Amtsleiterin ist Anna Kellner. Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: Liste ÖVP 10, SPÖ 4, Bürgerliste Tullnerbach 4 (BL), Umweltforum – Die Grünen Tullnerbach 3 (UFO), FPÖ keine Sitze, Andere keine Sitze. Mit dem „Der Tullnerbacher“ (ÖVP), „WIR in Tullnerbach“ (SPÖ) und der „UFO-Zeitung“ bringen 3 Parteien Gratis-Printmedien mit aktuellen Informationen über das politische und gesellschaftliche Leben der Gemeinde heraus, welche auch im Internet angeboten werden und eine lokale Ergänzung zu den Niederösterreichische Nachrichten darstellen.

Bürgermeister

  1. 1873-1886 - Franz Tobisch (1820-1889, Straße)
  2. 1887-1888 - Leopold Kaiblinger
  3. 1889-1900 - Josef Knab (1826-1899, Straße)
  4. 1900-1904 - Heinrich Müller (1852-1904, Ehrengrab, Weg)
    1905 - unbesetzt
  5. 1906-1907 - Karl Hölzl
  6. 1908-1919 - Karl Bohdal
  7. 1920-1928 - Isidor Tobisch (1861-1929)
  8. 1929-1930 - Andreas Knassmüller
  9. 1931-1938 - Leopold Wieninger (1875-1960, Weg)
  10. 1938-1944 - Rudolf Albrecht
  11. 1944-1945 - Hermann Frank
  12. 1945-1947 - Felix Marx
  13. 1947-1964 - Anton Maller jun. (1891-1964)
  14. 1964-1970 - Alois Rochel (1897-1977, Straße)
  15. 1970-1980 - Franz Benes (1914-2000, Weg)
  16. 1980-1995 - Alois Stattler (Ehrenbürger)
  17. 1995-2005 - Johann Jurica (Ehrenbürger)
  18. seit 2005 - Mag. Viktor Cypris

Wappen

Im Wappen von Tullnerbach befinden sich im oberen Bereich eine große Zugsäge und ein Waldhorn als Symbol für die Forstwirtschaft und die Jagd. Im unteren Teil ist das Wasser des Wienerwaldsees und eine Flugschraube, welche von Wilhelm Kress erfunden wurde, zu sehen.

Städtepartnerschaften

  • Mit Dorfprozelten seit 1974. Es gibt auch einen Dorfprozeltenweg mit einem Nikolaus-Bildstock, welcher zur 10-Jahres-Feier 1984 errichtet wurde.
  • Seit 1998 ist die Gemeinde Mitglied des Klima-Bündnis Österreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Die Blasmusik Tullnerbach umfasst rund 25 Mitglieder und spielt ein Repertoire von klassischer Blasmusik zu modernen Stücken. Die Nachwuchsgruppe „MiniBand“ wurde von der Blasmusik Tullnerbach initiiert und in Kooperation mit der Musikschule „Oberes Wiental“ realisiert. Sie ermöglicht jungen Musikern bereits sehr früh in einem Orchester zu musizieren.

Bauwerke

  • Gründerzeitvillen in Lawies und Unter-Tullnerbach
  • Kirche Maria Schnee (Irenental)
  • Staudamm des Wienerwaldsees
  • Aussichtsturm am Troppberg
  • Wilhelm-Kress-Denkmal

Sport

Tullnerbach ist eine typischer alter Sommerfrische-Ort. Die möglichen Aktivitäten sind hauptsächlich Wandern, Laufen, Radfahren und seit einigen Jahren, bei genügender Schneelage auch Langlaufen.

Rund um den Wienerwaldsee gibt es einen Promenadenweg, welcher sich zum Wandern, Laufen, Skaten und Radfahren eignet. In der Nähe der Staumauer gibt es am nördlichen Ufer einen Skaterplatz.

Eine beliebte Wanderroute führt über das Irenental und den Ameisberg auf den 542m hohen Troppberg, auf dessen Gipfel es eine 25m hohe Aussichtsplattform mit Stufen aus Gitterrosten gibt. Auch mit dem Mountainbike kann man den Troppberg über Purkersdorf und Gablitz erklimmen.

Eine weitere beliebte Route ist der waldige Karl Ritter-Weg auf die Wilhelmshöhe bis zum Buchberg.

Im Winter gibt es im Irenental bei günstiger Schneelage 3 gespurte Langlaufloipen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Und im Sommer begibt man sich in ein Freibad der Nachbargemeinden Pressbaum oder Purkersdorf.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Mitte Jänner - Ball der FF Irenental, Gasthof Rieger
  • 30. April - Maibaumaufstellen beim Feuerwehrhaus Tullnerbach
  • Pfingstwochenende Fr-So - Feuerwehrfest FF Irenental, Feuerwehrhaus Troppbergstraße
  • Mitte Juni - Feuerwehrheuriger FF Tullnerbach, Feuerwehrhaus Tullnerbach
  • Sonnenwende im Juni - Sonnwendfeier, Norbertinum
  • Ende Juni - Pfarrheuriger Irenental, Filialkirche Maria im Wienerwald
  • Mitte Dezember - Christkindlmarkt der FF Tullnerbach, Feuerwehrhaus Tullnerbach

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 137, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 21. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.084. 939 Personen pendelten aus und 327 ein. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,92 Prozent.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Josef Schöffel (1832-1910), Journalist und Politiker, 1870-1872: „Retter des Wienerwaldes“; Bürgermeister von Mödling
  • Alois Stattler, Bürgermeister von 1980-1995
  • Johann Jurica, Bürgermeister von 1995-2005

Berühmte Einwohner

  • Josef Dobrowsky (1889-1964), 1946 bis 1963 Professor (Landschafts-, Porträt- und Genremaler) an der Wiener Akademie der bildenden Künste lebte die letzten 4 Jahre in der Genéestraße 11 in Lawies. Nach ihm ist auch die Prof.-Dobrovsky-Straße in Lawies benannt.
  • Rudolf Pleban (1913-1965), Maler, Graphiker und Bildhauer, welcher zahlreiche Sgraffiti schuf, wohnte von 1937 bis zu seinem Tode in der Genéestraße 7. Nach ihm ist der Prof.-Rudolf-Pleban-Park, Ecke Weidlingbachstraße / Knabstraße benannt.
  • Alexander Wunderer (1877-1955), seit 1900 Oboist im k.k. Hofopernorchester und den Wiener Philharmonikern, zu deren Vorstand er 1923 gewählt wurde. 1932 wurde er dort auch zum Ehrenvorstand. Ab 1918 war er auch Lehrer an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Nach ihm ist auch der Wundererplatz in der Irenentalstraße, gerade wo die Riedanleitn herauskommt, benannt. Der Komponist Franz Schmidt, ein enger Freund seit der Studienzeit am Konservatorium, war zwischen 1904 und 1906 wiederholt im Hause Wunderers im Irenental (Riedanleiten 60) zu Gast und begründete mit ihm die erste „Tullnerbacher Blasmusik“. Nach ihm ist der Franz-Schmidt-Weg an der Brettwieserstraße benannt.
  • Josef Hickersberger, Fußballer und Trainer der Österreichischen Nationalmannschaft

Lokalzeitungen in Tullnerbach

  • Der Tullnerbacher
  • WIR
  • UFO-Zeitung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Schloß Neulengbach in Oesterreich unter der Enns in: Franz Sartori: Die Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. Neunter Theil. Zweite gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auflage, Michael Lechner, Wien 1840 (Online-Version 9. und 10. Teil bei Google Books)
  2. a b Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens. Viertel unter dem Wienerwald:
    3. Band, Wien 1831: S. 87, „Lawis“;
    6. Band, Wien 1833: S. 136, „Stadlhütte“ (heute Neu-Purkersdorf & Unter-Tullnerbach, nicht An der Stadlhütte); S. 181, „Strohzogel“ (heute heißt die Straße zum Gasthof Rieger so); S. 283, „Tulnerbach“ (heute Irenental); Wegemaut ist bei Tullnerbach und Stadlhütte erwähnt

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