- Unterjugel
-
Jugel ist ein von Wäldern umgebener Stadtteil von Johanngeorgenstadt im Erzgebirgskreis. Die Streusiedlung unterteilt sich in Ober- und Unterjugel und erstreckt sich unmittelbar entlang der deutsch-tschechischen Grenze vom Lehmergrund (708 m) bis zum Kamm des Westerzgebirges (873 m). In der Nähe liegt der 980 m hohe Scheffelsberg. Jugel ist ein beliebter Ausflugsort für Wanderer und Wintersportler.
Der Ort ist mit der Eisenbahn über Zwickau–Aue–Schwarzenberg–Johanngeorgenstadt und mit dem Auto über die Staatsstraße 272 Schwarzenberg–Johanngeorgenstadt-Wildenthal zu erreichen.
Geschichtliches
Die Gründung des Ortes geht auf den Bergbau im 16. Jahrhundert zurück. 1561 wurde die Bezeichnung "an der Gugell" urkundlich erwähnt. 1571 baute Sebastian Preißler im späteren Oberjugel eine Glashütte mit acht Wohnhäusern, in der Scheibenglas, Gläser und Humpen für den kursächsischen Hof in Dresden hergestellt wurden. Die Glashütte ging zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein. Zu Oberjugel gehören auch die Häuser von Henneberg mit einer beliebten Ausflugsgaststätte unweit des Kleinen Kranichsees (928 m), einem Hochmoor, das unter Naturschutz steht.
In Unterjugel wurden mit der Wasserkraft des Pechhöfer Baches eine Brettmühle und eine Farbmühle Johann Gabriel Löbels, eines Enkels Preißlers, zur Herstellung von Kobaltblau betrieben. Löbels Mühle, zu der sechs Häuser für die Farbburschen gehörten, ging 1668 in den Besitz des sächsischen Kurfürsten und wurde 1677 mit dem Blaufarbenwerk Oberschlema vereinigt. Heute befindet sich auf dem vermutlichen früheren Standort der ehemalige Gasthof Farbmühle.
1935 wurde Jugel gemeinsam mit Wittigsthal nach Johanngeorgenstadt eingemeindet.
Tourismus
Ein Grenzübergang an der Farbenleithe kann im Winter von Skiwanderern benutzt werden, um zur tschechischen Skimagistrale in Richtung Horní Blatná oder Jelení zu gelangen. Neben dem „Wanderheim“ und dem „Erbgericht“ existieren mehrere weitere Privatvermieter.
Literatur
- Siegfried Sieber: Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt. Akademie-Verlag, Berlin 1972, S. 158-165.
50.412512.702777777778Koordinaten: 50° 25′ N, 12° 42′ O
Wikimedia Foundation.