Unterliederbach

Unterliederbach
Wappen von Unterliederbach
Wappen von Frankfurt am Main

Unterliederbach
Stadtteil von Frankfurt am Main

Karte
Koordinaten 50° 6′ 39″ N, 8° 31′ 53″ O50.1108333333338.53138888888897Koordinaten: 50° 6′ 39″ N, 8° 31′ 53″ O
Fläche 5,88 km²
Einwohner 14.348
Bevölkerungsdichte 2441 Einwohner/km²
Postleitzahl 65929
Vorwahl 069
Website Website
Gliederung
Ortsbezirk 6 – West
Stadtbezirke
  • 621 - Unterliederbach-Mitte
  • 622 - Unterliederbach-Ost
  • 623 - Unterliederbach-West
    (Silogebiet)
Verkehrsanbindung
Autobahn
Bundesstraße
Regionalbahn 12
Bus 50 53 57 58 59 253 804 n1 n8

Unterliederbach ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Unterliederbach befindet sich im Nordwesten des Ortsbezirks 6 (Frankfurt-West), etwa 11 km westlich der Innenstadt. Er grenzt im Westen an den Stadtteil Zeilsheim und die Gemarkung Sindlingen, im Südosten an Höchst und im Nordosten an Sossenheim. Im benachbarten Main-Taunus-Kreis grenzt Unterliederbach an die Gemeinden Liederbach am Taunus und Sulzbach.

Geschichte

„Marktplatz“ in Unterliederbach

Namensgebend für den Stadtteil war der Liederbach, der am alten Ortskern vorbei fließt und zum ersten Mal um 800 in einer Schenkung an die Gaugrafen von Nürings als Liderbach oder Leoderbach erwähnt wird. Das Dorf selbst ist allerdings bereits um 550 gegründet worden. Um die Zeit entstanden auch die Nachbardörfer Niederhofheim und Oberliederbach (beide heute zu Liederbach am Taunus gehörend). Siedlungsfunde in der Gegend reichen sogar bis ca. 3000 v. Chr. zurück, während der römischen Zeit gab es in der Gemarkung einige Gehöfte.

Der Name Unterliederbach beziehungsweise inferior Liderbach taucht um 1200 das erste Mal auf. Nach Aussterben der Gaugrafen von Nürings 1175 kam Unterliederbach zur Herrschaft Eppstein. 1492 wurde es an die Landgrafen von Hessen verkauft, seit 1567 gehört es zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. 1803 kam es zum Herzogtum Nassau-Usingen und später 1814 zum Herzogtum Nassau zugeordnet. Nach dem Deutsch-deutschen Krieg von 1866 wurde es mit Hessen-Nassau zusammen preußisch.

1917 wurde Unterliederbach in Höchst am Main eingemeindet, dann 1928 gemeinsam mit Höchst in Frankfurt am Main.

Die Entwicklung des Ortes wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts stark durch die Farbwerke Höchst (später Hoechst AG) beeinflusst. Ab 1891 entstanden die Arbeitersiedlungen Engelsruhe und Heimchen. 1956 wurde das von der Hoechst AG gebaute Silobad eröffnet, Frankfurts ältestes beheiztes Freibad. Das Silobad wurde 1994 für den symbolischen Preis von einer Mark an die Stadt Frankfurt verpachtet.

Verkehr

Unterliederbach liegt südlich der A 66 und ist mit zwei Anschlussstellen angebunden. Die Anschlussstelle „Frankfurt-Höchst“ (16) befindet sich an der Stadtgrenze quer zur Königsteiner Straße, während „Kelkheim“ (15) an der Schmalkaldener Straße liegt und nur von bzw. in Richtung Innenstadt befahrbar ist.

Wichtige Hauptstraße in Nord-Süd-Richtung ist neben der Königsteiner Straße die Liederbacher Straße.

Bebauung

Die zusammenhängende Bebauung Unterliederbachs wird grob durch den Rhein-Main-Schnellweg (A66) im Norden und durch die Gleise der Königsteiner Bahn im Westen eingegrenzt, während sie im Südosten in die Bebauung von Höchst nahtlos übergeht.

Der Liederbach trennt Unterliederbach in einen Ost- und einen Westteil. Dabei weist der Ostteil die deutlich höhere Bevölkerungsdichte auf.

Einzelgebäude

Jahrhunderthalle

Das bekannteste Bauwerk des Stadtteils, die Jahrhunderthalle, wurde von der Hoechst AG errichtet und 1963 eröffnet (ebenfalls 1994 an die Stadt verschenkt). Im Volksmund heißt sie deshalb auch heute noch, nicht mehr ganz korrekt, Jahrhunderthalle Höchst.

Nicht weit entfernt befindet sich die Ballsporthalle Frankfurt am Main, in der Basketball, Handball, Tennis, Boxen und andere Sportarten ausgetragen werden.

Gut erhalten ist die barocke Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert, das älteste Gebäude im alten Ortskern. Seit 1527 ist die Kirche protestantisch. Trotzdem befindet sich der Kirche nach wie vor der Beichtstuhl aus katholischer Zeit. Darin wird allerdings nicht mehr gebeichtet. Vielmehr wird die kleine Kammer rechts vor dem Altar als Abstellkammer in der Mitte des Kirchenschiffs genutzt. Im 17. Jahrhundert wurde sie im barocken Landstil neu gestaltet. Auf ihrem Friedhof liegt der nassauische Reformer Carl von Ibell (1780–1834) begraben.

Weblinks


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