- Upland-Bahn
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Die Bahnstrecke Wabern–Brilon-Wald ist eine 86,7 km lange, eingleisige Nebenstrecke in Nordhessen. Der stillgelegte Mittelabschnitt Bad Wildungen–Korbach wird nach dem nahen Edersee „Ederseebahn“ genannt, der Abschnitt Korbach–Brilon-Wald im Upland „Uplandbahn“.
Bahnstrecke Wabern–Brilon-Wald Kursbuchstrecke (DB): 439 (Korbach–Brilon-Wald)
621 (Wabern–Bad Wildungen)Streckennummer: 3940 (Wabern–Bad Wildungen)
3944 (Bad Wildungen–Brilon Wald)Streckenlänge: 86,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: Wabern–Korbach: 50 km/h
Korbach–Brilon-Wald: 80 km/hBundesländer: Hessen, Nordrhein-Westfalen Kategorisierung: Nebenbahn Ausbau: eingleisig
nicht elektrifiziertLegendezur Main-Weser-Bahn (nach Kassel) 0,0 Wabern (Bz Kassel) 0,1 zur Main-Weser-Bahn (nach Marburg) 3,2 Zennern 4,0 Bundesautobahn 49 6,2 Fritzlar 7,7 Anschluss Kiesverladung Fritzlar 11,1 Ungedanken 12,0 Mandern 13,8 Gleisdreieck Wega (Ostspitze) 14,2 Wega 14,7 2,5 Gleisdreieck Wega (Westspitze) 15,5 1,7 Bundesstraße 485 17,2 0,0 Bad Wildungen Verladeanlage Metzeler 2,6 Wilde 2,8 Wegaer Mühle Gleisdreieck Wega Nordspitze 3,0 Wegaer Tunnel (173 m) 5,4 Anraff 7,2 Bergheim-Giflitz 7,5 Anschluss Raiffeisen 7,9 Eder (~ 75 m) 8,6 0,0 Abzweig E.ON-Anschlussbahn 0,2 Ausweichstelle Bundesstraße 485 5,7 Eder (~ 100 m) 5,8 Hemfurth-Edersee (1996-2001 in der Sommersaison) 6,0 Werksanlage E.ON 10,7 Buhlener Viadukt (135 m) 11,6 Buhlen Anschluss Mauser 14,5 Waldeck-Ost 16,9 Bundesstraße 485 17,9 Netzer Viadukt 18,6 Netze 19,2 Netze 21,0 Selbacher Viadukt (150 m) (Überquerung des Reiherbachs) 21,8 Selbach 24,3 Sachsenhausen 26,1 Sachsenhäuser Tunnel (65,4 m) (Unterquerung der Bundesstraße 485) 26,9 Bundesstraße 251 29,7 Höringhausen 31,8 Werbe 33,4 Meineringhausen 35,2 Meineringhäuser Tunnel (75,2 m) (Unterquerung der Bundesstraße 251) 36,0 Bundesstraße 252 zur Unteren Edertalbahn nach Sarnau 38,5 Korbach Süd (Hp an zwei Strecken) 39,6 Korbach zur Twistetalbahn nach Warburg 41,1 Bundesstraße 251 41,3 Twistetalbahn 41,4 Industriestammgleis Korbach 45,2 Lelbach-Rhena 47,1 Rhenaer Viadukt 48,8 Bömighausen 49,2 Bömighäuser Viadukt 50,7 Neerdar 53,4 Eimelrod 56,3 Bundesstraße 251 57,1 Usseln 57,9 Usselner Viadukt (Überquerung der Diemel) 58,3 Bundesstraße 251 60,0 Stryck (nur bei Veranstaltungen an der Mühlenkopfschanze) 61,4 Willinger Viadukt (Überquerung der Itter) 62,4 Willingen 62,8 Hoppecke 66,4 Schellhorn Ladestelle, bis 1927 auch PV zur Oberen Ruhrtalbahn nach Hagen 69,5 Brilon-Wald zur Oberen Ruhrtalbahn nach Warburg Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf
Streckenabschnitt Wabern−Bad-Wildungen
Die in Richtung Korbach angelegte Bahnstrecke führt vom Schwalm-Eder-Kreis anfangs im Tal der Eder von Wabern, wo Anschluss zur Main-Weser-Bahn besteht, flussaufwärts über Zennern, wonach sie die Bundesautobahn 49 kreuzt, und dann entlang der Bundesstraße 253 über Fritzlar und durch die Porta Hassiaca, weiter über Ungedanken und Mandern nach Wega. Ab Mandern befindet sich die „Bahnstrecke Wabern–Brilon-Wald“ bis Willingen im Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Vom „Gleisdreieck Wega“ verläuft die Strecke weiterhin entlang der B 253 im Tal der Wilde bis zum Kopfbahnhof Bad Wildungen. Güterzüge konnten sich den Weg über Bad Wildungen ersparen; für sie gab es in Wega eine Verbindungskurve für die Verkehrsverbindung (Relation) Wabern–Korbach.
Ederseebahn − Abschnitt Bad Wildungen-Bergheim
Von Bad Wildungen führt die fortan „Ederseebahn“ genannte Strecke in entgegengesetzter Richtung zurück zum „Gleisdreieck Wega“. Von dort führt die nun stillgelegte Trasse wieder in Richtung Korbach. Zunächst durchstößt sie im „Wegaer Tunnel“ direkt westlich von Wega einen bewaldeten Hügelsporn, um dann flussaufwärts über Anraff und Giflitz (Haltepunkt „Bergheim-Giflitz“) nach Bergheim dem Edertal zu folgen.
E.ON-Anschlussbahn (Bergheim−Hemfurth)
Während die Hauptstrecke weiter in Richtung Korbach führt, verläuft die ebenso stillgelegte E.ON-Anschlussbahn von Bergheim weiter durch das Edertal und am Affolderner See entlang zu den Pumpspeicherkraftwerken Waldeck bei Hemfurth, einem Ortsteil von Hemfurth-Edersee. Dort überquert sie die Eder, um − nahe der Talstation der Standseilbahn Peterskopfbahn − im Kopfbahnhof zu enden. Etwas nördlich davon steht die Sperrmauer des Edersees.
Ederseebahn − Abschnitt Bergheim−Korbach
Vor Bergheim wechselt die Trasse der Ederseebahn vom südlichen auf das nördliche Ederufer und führt dann im Tal der Netze und entlang der Bundesstraße 485 aufwärts. Dabei ist sie quer zu einigen Bachtälern angelegt, was teils aufwendige Brückenbauwerke nötig machte. So führt sie hinter Lieschensruh (zu Mehlen), das ohne Haltestelle passiert wird, über das „Buhlener Viadukt“, das sowohl die Netze als auch die B 485 überbrückt, wonach sie über Buhlen und Waldeck-Ost nach Netze verläuft.
Danach verläuft die Bahnstrecke westwärts über das Selbacher Viadukt, das nahe Selbach das Tal des Reiherbachs überbrückt.
Hiernach führt die Strecke über Sachsenhausen, wonach sie die B 485 im „Sachsenhäuser Tunnel“ unterquert, dann weiter nordwärts nach Höringhausen. Dort macht sie eine ungleichmäßig verlaufende, langgestreckte 180-Grad-Kurve, um danach − wieder westwärts − auf hohem Bahndamm mit Bachdurchlass die Werbe zu überqueren.
Vorbei an Meineringhausen, wonach die Strecke im „Meineringhäuser Tunnel“ die Bundesstraße 251 unterquert und etwas später „Am Melm“ von der Bundesstraße 251 überbrückt ist, erreicht sie Korbach, wo sie am „Südring“ nochmals auf einer Brücke über die B 251 führt. Am Knotenbahnhof Korbach, wo die stillgelegte „Ederseebahn“ endet, besteht Anschluss an „Twistetalbahn“ und „Untere Edertalbahn“ als Teile der Bahnstrecke Warburg–Sarnau.
Uplandbahn − Abschnitt Korbach−Usseln
Hinter Korbach (384 m ü. NN) überwindet die leicht nordwestwärts etwa entlang der B 251 führende Trasse der in Betrieb befindlichen „Uplandbahn“ bis kurz nach Usseln (580 bis 620 m ü. NN) einen beträchtlichen Höhenunterschied. Zuerst führt sie durch Lelbach zum Bahnhof „Lelbach-Rhena“, wonach Rhena nördlich passiert wird. Hier überquert sie auf dem „Rhenaer Viadukt“ einen kleinen Zufluss der Rhena im Einzugsgebiet der Neerdar.
Es folgt der nördlich von Bömighausen gelegene „Haltestelle Bömighausen“ und danach das „Bömighäuser Viadukt“ als Brücke über einen kleinen Bach im Einzugsgebiet der Neerdar. Hiernach erreicht die Strecke den nördlich von Neerdar gelegenen „Bahnhof Neerdar“.
Vorbei am südlich von Eimelrod gelegenen „Bahnhof Eimelrod“ führt die Bahnstrecke nach erneuter Überbrückung der B 251 nach Usseln, wo sie auf dem „Usselner Viadukt“ die Diemel überquert.
Uplandbahn − Abschnitt Usseln−Brilon-Wald
Auf dem letzten Teil durch das Upland geht es bergab. Hinter Usseln erreicht die Strecke nach erneutem Unterqueren der B 251 den nordöstlich von Stryck gelegenen „Haltestelle Stryck“, an dem Züge nur bei Veranstaltungen an der Mühlenkopfschanze halten. Nun wendet sich die Trasse in Richtung Nordosten, um nach Überquerung der Itter auf dem „Willinger Viadukt“ („Das Viadukt“) Willingen zu erreichen.
Hinter Willingen verläuft sie im Tal der Hoppecke, in dem sie in den Hochsauerlandkreis eintritt, in Richtung Norden nach Brilon-Wald, wo Anschluss zur Oberen Ruhrtalbahn besteht, die Hagen mit Warburg verbindet, und die Bahnstrecke Wabern–Brilon-Wald endet.
Geschichte
Die Bahnstrecke wurde in mehreren Abschnitten eröffnet:
- Wabern–Bad-Wildungen am 15. Juli 1884
- Bad Wildungen–Buhlen am 1. Februar 1909
- Buhlen–Waldeck am 1. Mai 1911
- Waldeck–Korbach am 1. Juni 1912
- Korbach–Lelbach-Rhena am 30. Mai 1914
- Brilon-Wald–Willingen am 12. Oktober 1914
- Lelbach-Rhena–Eimelrod am 1. Mai 1916
- Eimelrod–Usseln am 14. August 1916
- Usseln–Willingen am 2. April 1917
Bis 1991 verkehrte auf dieser Strecke ein D-Zug-Paar Bad Wildungen–Amsterdam. Am 27. Mai 1995 wurde der Verkehr zwischen Bergheim-Giflitz und Korbach aufgrund sanierungsbedürftiger Brückenbauwerke eingestellt.
Danach diente die Strecke Bad Wildungen–Bergheim-Giflitz–Hemfurth-Edersee dem Ausflugsverkehr, wobei zwischen Bergheim-Giflitz und Hemfurth-Edersee das zu den Pumspeicherkraftwerken Waldeck führende Gleis der E.ON-Anschlussbahn benutzt wurde. Wegen der Sanierungsbedürftigkeit der Strecke wurde der Verkehr am 3. Oktober 2001 wieder eingestellt. Die Reaktivierung ist weiter im Gespräch.
Der Güterverkehr zwischen Korbach und Bad Wildungen wurde bereits am 1. Januar 1992 eingestellt.
Nutzung heute
in Betrieb befindliche Abschnitte
Sowohl auf dem Abschnitt Wabern–Bad Wildungen als auch auf dem Abschnitt Korbach–Brilon-Wald wird am Wochenende ein 2-Stunden-Takt angeboten; werktags sind die Fahrgelegenheiten etwas häufiger. Beide noch befahrenen Abschnitte waren in den letzten Jahren mehrfach von der Stilllegung bedroht; zwischen Korbach und Brilon-Wald war die Strecke wegen Sanierungsarbeiten zeitweilig außer Betrieb.
Auf dem Abschnitt Wabern-Bad Wildungen wird der Personennahverkehr von der Hessischen Landesbahn durchgeführt; in Wabern besteht Anschluss an den Intercity Hamburg–Karlsruhe. Im Februar 2008 hat der Nordhessische Verkehrsverbund die Erbringung der Zugleistungen für den Zeitraum von Dezember 2008 bis Dezember 2015 ausgeschrieben, wobei das Leistungsvolumen in etwa beibehalten werden soll.[1] Gewonnen hat die Ausschreibung die DB Kurhessenbahn.
Die Uplandbahn Korbach–Brilon Wald ist besonders für die touristische Erschließung des Fremdenverkehrs- und Wintersportorts Willingen im Waldeckischen Upland wichtig. Der Personennahverkehr wird dort von der Kurhessenbahn durchgeführt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Züge beträgt ca. 53 km/h. Die touristischen Nutzungsmöglichkeiten könnten durch die Wiederinbetriebnahme früher bedienter Haltepunkte verbessert werden. In Brilon-Wald bestehen Anschlüsse an den RE 17 Sauerland-Express Hagen–Warburg–Kassel-Wilhelmshöhe.
stillgelegter Abschnitt
Auf dem Abschnitt Buhlen-Korbach der stillgelegten Ederseebahn begannen die Arbeiten für den Ederseebahn-Radweg im Juli/August 2008. Das Teilstück Meineringhausen−Korbach wurde Ende Oktober 2008 eröffnet, bis 2010 soll der gesamte Abschnitt ausgebaut sein.
Einzelnachweise
- ↑ NVV: SPNV-Ausschreibung Kassel–Bad Wildungen, in: Bahn-Report 2/2008, S. 3.
Weblinks
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