Bundesland Hessen

Bundesland Hessen
Land Hessen
Landeswappen Hessen
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Landeswappen Hessen

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Landeshauptstadt Wiesbaden
Fläche 21.114,94 km²
Einwohnerzahl 6.069.333 (31. März 2008)
Bevölkerungsdichte 287,4 Einwohner pro km²
Arbeitslosenquote 7,2 % (April 2009)[1]
Schulden 32,6 Mrd. €
ISO 3166-2 DE-HE
Kontakt:
Offizielle Webseite: www.hessen.de
Politik:
Ministerpräsident: Roland Koch (CDU)
Regierende Parteien: CDU, FDP
Sitzverteilung im Landtag: CDU 46
SPD 29
FDP 20
Bündnis 90/Die Grünen 17
Die Linke 6
Letzte Wahl: 18. Januar 2009
Nächste Wahl: November 2013
Parlamentarische Vertretung:
Stimmen im Bundesrat: 5

Hessen ist ein Land in der Mitte Deutschlands und gehört vor allem mit seinen südlichen Landesteilen zu den am dichtesten besiedelten und wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Wiesbaden, die größte Stadt Frankfurt am Main.

Das heutige Bundesland Hessen wurde am 19. September 1945 unter dem Namen Groß-Hessen gegründet und hatte als erstes noch heute bestehendes Land der Bundesrepublik eine neue demokratische Verfassung. Seine unmittelbaren Vorgängerstaaten waren der Volksstaat Hessen und die preußischen Provinzen Kurhessen und Nassau, die der Freistaat Preußen am 1. April 1944 durch Teilung der Provinz Hessen-Nassau schuf.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name Hessen ist nach Meinung mancher Historiker die abgewandelte Form des Stammesnamens der germanischen Chatten, deren Siedlungsschwerpunkt im heutigen Nord- und Mittelhessen lag; diese Meinung wird aber durchaus nicht allgemein anerkannt.

Geografie

Hessen verfügt über eine Fläche von 21.114,94 km². Der geografische Mittelpunkt befindet sich in Flensungen, einem Ortsteil der Gemeinde Mücke im Vogelsbergkreis. Zudem liegt der geografische europäische Mittelpunkt seit der EU-Osterweiterung 2007 in der Barbarossastadt Gelnhausen, Ortsteil Meerholz, im Main-Kinzig-Kreis.

Nachbarländer

In der Mitte Deutschlands liegend grenzt das Land Hessen mit einer Gesamtgrenzlänge von 1410 km an die Länder Nordrhein-Westfalen (Grenzlänge: 269,3 km), Niedersachsen (167,0 km), Thüringen (269,6 km), Bayern (261,9 km), Baden-Württemberg (176,5 km) und Rheinland-Pfalz (266,3 km).

Naturräumliche Gliederung

Hessen gehört in vollem Umfang zur naturräumlichen Großregion deutsches Mittelgebirge. Innerhalb dieser Einstufung erfolgt eine weitere Unterteilung in sogenannte Regionen. In Hessen sind dies das Hessische Bruchschollentafelland, welches den nördlichen, östlichen und zentralen Teil des Landes umfasst, das Grundgebirgsschollenland, zu dem der Westen Hessens mit Taunus und Westerwald gehört, die Oberrheinische Tiefebene mit dem Rhein-Main-Tiefland sowie das Deutsche Schichtstufentafelland, welches in den südöstlichen Teil Hessens hineinragt.

Mittelgebirge und Berge

Hessens Landschaft besteht aus zahlreichen Mittelgebirgen; nach deren jeweils höchsten (hessischen) Bergen sortiert sind dies: Rhön, Taunus, Upland (hessischer Teil des Sauerlandes, oft auch als Waldecksches Upland bezeichnet), Vogelsberg, Hoher Meißner, Kellerwald, Westerwald, Lahn-Dill-Bergland, Schelderwald, Kaufunger Wald, Knüllgebirge, Habichtswald, Odenwald, Stölzinger Gebirge, Spessart, Schlierbachswald, Seulingswald, Reinhardswald und Burgwald. Die höchste Stelle des Landes befindet sich auf der Wasserkuppe (950,2 m ü. NN) in der Rhön (im Landkreis Fulda) (zu den hessischen Mittelgebirgen und weiteren Bergen: Liste der Berge in Hessen).

Becken und Niederungen

Die größten Ebenen sind das Rhein-Main-Gebiet, die Oberrheinische Tiefebene und die Wetterau. Nach Norden schließen sich die so genannten „Hessischen Beckenlandschaften“ an: Amöneburger Becken, Fritzlar-Waberner Senke, Gießener Becken und Kasseler Becken. Abseits davon bildet das Limburger Becken an der westlichen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz zwischen Taunus und Westerwald einen größeren intramontanen Senkungsraum innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges. Diese meist tektonisch angelegten Becken sind jedoch im geomorphologischen Sinn eigentlich keine Becken, sondern teils weiträumige Niederungen, die von Flüssen durchflossen werden. Vielfach finden sich hier Lößdecken, welche zusammen mit der Klimagunst die Grundlage für eine ertragreiche Landwirtschaft bilden. Die niedrigste Stelle Hessens befindet sich bei Lorch am Rhein (81 m ü. NN) im Rheingau-Taunus-Kreis.

Rhein mit Insel Mariannenaue bei Erbach (Rheingau), links davon die Große Gieß mit der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz

Gewässer

Flüsse

Der Norden und der Osten Hessens gehören zum Einzugsgebiet der Weser, die das Land im äußersten Norden durchquert. Ihr Quellfluss Fulda fließt auf 225 km Länge durch Hessen. Dagegen wird der übrige Teil des Landes zum Rhein hin entwässert, der im Südwesten auf 107 km Länge die Grenze zu Rheinland-Pfalz bildet. Seine für Hessen wichtigsten Nebenflüsse sind Main und Lahn, aber auch der Neckar fließt ein kurzes Stück durch den äußersten Süden Hessens.

Nachfolgend sind alle durch Hessen fließenden Flüsse mit einer Gesamtlänge von über 100 km bzw. einer Fließstrecke in Hessen von über 50 km aufgeführt, mit der jeweiligen Länge in Hessen sowie der Gesamtlänge.

Edersee 2007

Seen

In Hessen gibt es keine sehr großen natürlichen Seen. Gleich vier der größten Stauseen des Landes liegen im Landkreis Waldeck-Frankenberg im Nordwesten Hessens: der Edersee als mit Abstand größter See in Hessen sowie Affolderner See, Diemelsee und Twistesee. Weitere bedeutende Stauseen sind der Kinzig-Stausee im osthessischen Main-Kinzig-Kreis und der Aartalsee in der Gemeinde Bischoffen im westhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Zu den größten Baggerseen Hessens gehören der Borkener See im Schwalm-Eder-Kreis, der Werratalsee im Werra-Meißner-Kreis und der Langener Waldsee im Landkreis Offenbach als größter See Südhessens.

Bevölkerung und demografische Entwicklung

Der größte Teil der hessischen Bevölkerung lebt im südlichen Landesteil, im Rhein-Main-Gebiet. Weitere urbane Zentren sind in Mittelhessen Wetzlar, Gießen und Marburg, in Nordhessen Kassel und in Osthessen Fulda. Zur Bevölkerungsentwicklung siehe Bevölkerungsprognose Hessen.

Geschichte

Siehe Hauptartikel: Geschichte Hessens, ferner Hessische Landesregierungen und Liste hessischer Ministerpräsidenten

Im heutigen Bundesland Hessen sind die ehemaligen Territorien der hessischen Fürstentümer Landgrafschaft Hessen (später u. a. Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Hessen-Rotenburg und Hessen-Homburg), der Grafschaft Erbach, des Fürstentums Solms und große Teile des Herzogtums Nassau, der Grafschaft Hanau, der Grafschaft Isenburg, des Fürstentums Waldeck, der Fürstbistümer Mainz und Fulda, sowie der Freien Reichsstädte Frankfurt am Main, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar respektive die ehemaligen Territorien der Nachfolgestaaten vereint.

Durch Proklamation der amerikanischen Militärregierung vom 19. September 1945 wurden die Grundlagen für das heutige Bundesland Hessen geschaffen. Mit der Annahme der Verfassung des Landes Hessen, durch die Volksabstimmung am 1. Dezember 1946, wurde aus dem zuvor gebildeten „Groß-Hessen“ das Land „Hessen“. [2]

Hessische Verfassung

Siehe Hauptartikel: Verfassung des Landes Hessen

Die hessische Verfassung ist die älteste heute noch geltende Verfassung eines deutschen Landes. [3] Die Verfassung ist in zwei Hauptteile gegliedert. Von den 161 Verfassungsartikeln befassen sich die ersten 63 Artikel mit den Grundrechten. Im zweiten Hauptteil ist der Staatsaufbau geregelt. Hier werden die Staatsorgane, die zur Ausübung der Staatsgewalt berufen sind, mit ihren Aufgaben, Rechten und Pflichten beschrieben (siehe Abschnitt Staatsaufbau weiter unten). In der Verfassung bekennt sich Hessen zu Frieden, Freiheit, Völkerverständigung und zur (noch zu schaffenden) deutschen Republik. Der Krieg ist geächtet. In der Verfassung ist ein Widerstandsrecht gegenüber verfassungsfeindlichen Gesetzen und Handlungen verankert.

Der erste verfassungsmäßig gewählte Ministerpräsident war Christian Stock. Mit Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 wurde Hessen zu einem Bundesland der Bundesrepublik Deutschland.

Kirchen, Religionen und Glaubensgemeinschaften

40,8 Prozent der Bevölkerung gehören den evangelischen Landeskirchen von Hessen und Nassau, von Kurhessen-Waldeck sowie des Rheinlandes an.

25,4 Prozent sind römisch-katholischen Bekenntnisses, sie gehören zu den (Erz-)Bistümern Fulda, Limburg, Mainz und Paderborn.

33,0 Prozent der hessischen Bevölkerung gehören zu einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft. (lt. EKD Statistik, Stand 31. Dezember 2006)[4]

Dialekte

Die hessischen Dialekte, die zu den rheinfränkischen, also mitteldeutschen Dialektgruppen gehören, sind vielfältig. Das Dialektkontinuum unterscheidet hier zwischen Frankfurter und südhessischen Dialekten, zwischen niederhessischen und oberhessischen sowie osthessischen Mundarten, die noch von der einheimischen Bevölkerung gesprochen werden.

Das Hessische schlechthin gibt es nicht. Die unterschiedlichen in Hessen gesprochenen Dialekte gehören zu der mitteldeutschen/westmitteldeutschen Dialektgruppe und weisen in den verschiedenen Landesteilen aufgrund des deutschen Dialektkontinuums starke Unterschiede auf.

Die rheinfränkischen Dialekte werden nördlich der Linie Wiesbaden-Aschaffenburg gesprochen und reichen bis in an die Grenzen des Siegerlandes. Im Westteil reicht im Limburger Becken und dem Westerwald vor allem in den ehemals Kurtrierischen Orten der moselfränkische Sprachraum nach Hessen hinein. Südlich davon werden die südlichen Dialekte des Rheinfränkischen gesprochen.

In den Ballungsgebieten sind wegen der hohen Zuwanderungsrate allerdings Dialekte nur noch selten zu hören, es herrscht das Hochdeutsche vor oder es bilden sich moderne städtische Ausgleichssprachen heraus, wie etwa das so genannte Neuhessisch im Rhein-Main-Raum. Im Nordwesten Hessens im Gebiet um Waldeck werden zudem niederdeutsche Dialekte, gesprochen. (Siehe auch: Literatur zur Volkskunde in Hessen unten und Deutscher Sprachatlas.)

Man unterscheidet im heutigen Bundesland Hessen folgende Dialektgruppen:

Das in Rundfunk und Fernsehen häufiger gebrauchte und irreführend als Hessisch bezeichnete Rhein-Main-Deutsch („Fernsehhessisch“) wird der Vielfalt der in Hessen gesprochenen Dialekte nicht gerecht. Es weist in seiner tatsächlich gesprochenen Form viele Charakteristika eines Regiolekts auf und unterscheidet sich damit grundsätzlich von den Dialekten des historischen hessischen Kernbereiches, wie sie heute noch in Nieder-/Nord-, Ober- oder Osthessen vorkommen. Auch der südhessische Dialekt weist deutlich Unterschiede von der in Radio und Fernsehen propagierten Mundart auf und ist wie alle (hessischen) Dialekte heute stark bedrängt.

Regierungssystem

Allgemein

Hessen ist laut seiner Verfassung Glied der deutschen Republik, was den Anspruch auf Mitgliedschaft in einem (zum Zeitpunkt des Beschlusses der Verfassung) neu zu schaffenden deutschen Staat ausdrückte (aus heutiger Sicht ein Bundesland). Die Staatsform ist eine demokratische und parlamentarische Republik.

Legislative – Landtag

Hauptartikel: Hessischer Landtag

Die Legislative wird vom Landtag ausgeübt, soweit sie nicht dem Volk durch Volksentscheid zugedacht ist. Der Landtag besteht aus den vom Volk gewählten Abgeordneten. Das passive Wahlrecht haben alle Stimmberechtigten, die das einundzwanzigste Lebensjahr vollendet haben. Alle Parteien mit mehr als 5 Prozent der Stimmen sind im Landtag vertreten. Die Legislaturperiode beträgt seit dem Jahr 2003 fünf Jahre, davor waren es vier Jahre.

Exekutive – Landesregierung

Die Hessische Staatskanzlei in Wiesbaden in der Georg-August-Zinn-Straße am Kranzplatz

Die Exekutive ist die Hessische Landesregierung und die ihr unterstellte Landesverwaltung. Die Landesregierung setzt sich aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Der Ministerpräsident bestimmt die Richtlinien der Regierungspolitik und ist dafür dem Landtag verantwortlich. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Minister den ihm anvertrauten Geschäftszweig selbständig und unter eigener Verantwortung gegenüber dem Landtage. Der Ministerpräsident vertritt das Land Hessen nach außen. Der Landtag wählt ohne Aussprache den Ministerpräsidenten mit mehr als der Hälfte der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder. Der Ministerpräsident ernennt daraufhin die Minister. Eine Besonderheit ist, dass Angehörige der Adelshäuser/Familien, die bis 1918 in Deutschland oder einem anderen Land regiert haben oder in einem anderen Land regieren, nicht Mitglieder der Landesregierung werden können.

Judikative – Landesgerichte

Die Judikative wird vom Staatsgerichtshof und den weiteren Gerichten des Landes ausgeübt. Der Staatsgerichtshof besteht aus elf Mitgliedern, und zwar fünf Richtern und sechs vom Landtag nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählten Mitgliedern, die nicht dem Landtag angehören dürfen. Der Staatsgerichtshof entscheidet über die Verfassungsmäßigkeit der Gesetze, die Verletzung der Grundrechte, bei Anfechtung des Ergebnisses einer Volksabstimmung, über Verfassungsstreitigkeiten sowie in den in der Verfassung und den Gesetzen vorgesehenen Fällen. In Hessen gibt es dabei noch die Besonderheit, dass hier die Institution eines Landesanwaltes besteht, der aus eigenem Antrieb bei Staatsgerichtshof die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes prüfen lassen kann.

Politik

Sitzverteilung im 2009 gewählten Landtag
Hessischer Landtag im alten Wiesbadener Stadtschloss 2007

Bis etwa 1970 war Hessen Stammland der SPD. Ab dieser Zeit gelang es erstmals der CDU, stärkste Partei zu werden; die Regierung wurde jedoch bis 1982 durch eine Koalition von SPD und FDP gestellt. Nachdem als Ergebnis der Landtagswahl in Hessen 1982 die Grünen, die sich damals noch als Fundamentalopposition verstanden, erstmals in den Hessischen Landtag eingezogen waren, gab es keine regierungsfähige Mehrheit. Dieser Zustand endete erst Ende 1985, als die bundesweit erste rot-grüne Landesregierung zustande kam. Anfang 1987 zerbrach diese wieder. Aus der folgenden vorgezogenen Neuwahl gingen CDU und FDP als Wahlsieger hervor. Seither gab es bei jeder Wahl knappe Mehrheiten im Land, oftmals mit nur einem Sitz. Von 1991 bis 1999 regierten erneut SPD und Grüne, ehe es 1999 zu einer Koalition aus CDU und FDP unter Roland Koch kam. Im Jahr 2003 erhielt die CDU zum ersten Mal in Hessen die absolute Mehrheit im Parlament (56 Sitze).

Bei der Landtagswahl am 27. Januar 2008 konnte die CDU ihre Mehrheit nicht verteidigen. Der erstmalige Einzug der Partei Die Linke, auch wenn diese mit 5,1 % Stimmenanteil die Fünf-Prozent-Hürde nur knapp überwand, bewirkte, dass keine der von den Parteien im Vorfeld angestrebten Regierungskoalitionen (CDU/FDP bzw. SPD/Grüne) eine Mehrheit fand. In den folgenden Wochen scheiterten alle Versuche der in den Landtag gewählten Parteien, eine regierungsfähige Mehrheit zusammenzustellen, zu der entweder zwei große Parteien (CDU und SPD) oder eine große und zwei kleinere Parteien (FDP, Grüne bzw. Linke) erforderlich wären. So wählte der neue Landtag in seiner konstituierenden Sitzung am 5. April 2008 keinen Ministerpräsidenten, was nach Artikel 113 der Hessischen Verfassung zur Folge hatte, dass die bisherige CDU-Regierung unter Roland Koch bis auf weiteres geschäftsführend im Amt verblieb. Anfang November scheiterte ein weiterer Versuch der SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti, eine Mehrheit mit Hilfe der Grünen und der Linken zu erreichen, an mangelnder Unterstützung in der eigenen Fraktion. In der Folge stimmten alle Fraktionen für die Auflösung des Landtages und ermöglichten dadurch Neuwahlen am 18. Januar 2009. Diese brachten eine deutliche Mehrheit für CDU und FDP, so dass Roland Koch am 5. Februar 2009 erneut zum Ministerpräsidenten einer Regierung aus CDU und FDP gewählt wurde.

Siehe auch: Ergebnisse der Landtagswahlen in Hessen

Partnerschaften

Das Land Hessen unterhält Partnerschaften zu:

Viele Hessische Kreise und Gemeinden haben in diesen Regionen ebenfalls Partnerregionen.

Hoheitszeichen

siehe auch: Landeswappen Hessen

„Das Landeswappen zeigt im blauen Schilde einen neunmal silbern und rot geteilten steigenden Löwen mit goldenen Krallen. Auf dem Schilde ruht ein Gewinde aus goldenem Laubwerk mit von blauen Perlen gebildeten Früchten.“[5]

„Die Landesflagge besteht aus einem oberen roten und einem unteren weißen Querstreifen; die Höhe der Flagge verhält sich zu ihrer Länge wie 3 : 5. Die Landesflagge ist zugleich Handelsflagge. Die Landesdienstflagge ist die Landesflagge, die in der Mitte das Landeswappen zeigt.“[6] Die rot-weiße Farbgebung der Landesflagge ist dem Wappentier entnommen; die Landesdienstflagge darf nur von hessischen Dienststellen, wie zum Beispiel den Ministerien, verwendet werden.

Da das Wappen durch seine hoheitliche Funktion nur von den hessischen Behörden geführt werden darf, hat das Land im Jahr 1981 das Hessenzeichen veröffentlicht, welches von jedermann frei verwendet werden darf. Damit kam Hessen dem Wunsch von Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen nach, deren Verbundenheit zu "ihrem Land" mit einem Symbol zum Ausdruck zu bringen. Es kann wahlweise in den Landesfarben rot oder weiß verwendet werden.[7]

Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge Wappenzeichen (rot) Wappenzeichen (weiß)
Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge Wappenzeichen (rot) Wappenzeichen (weiß)

Hessenlöwe oder bunter Löwe

Hessenlöwe oder bunter Löwe ist der Name für den Löwen im Wappen von Hessen. Dieser Name bezieht sich auf das weiß-rot-gestreifte Wappentier mit der ausgeschlagenen Zunge in Rot. Es ist ein von Silber und Rot neunmal geteilter Löwe.

Der Löwe wurde ursprünglich von den Ludowingern benutzt, die auch Landgrafen in Thüringen waren. Er wird bis heute in Hessens Wappen verwendet. Die älteste Wappendarstellung ist der Wappenschild Landgraf Konrads von Thüringen (†1240), Regent von Hessen (bis 1234) und Hochmeister des Deutschen Ordens (ab 1239), auf seinem Grabmal im Landgrafenchor der Elisabethkirche in Marburg.

Zur Zeit als Großherzogtum war er ein gekrönter, goldbewehrter, von Silber und Rot neunmal geteilter Löwe mit Doppelschweif im blauen Schild und schwang mit der rechten Pranke ein Schwert. In vielen Wappen des Bundeslandes ist er anzutreffen und verkörpert die Zugehörigkeit zum Bundesland. Entweder ist er ganz dargestellt oder er ist wachsend (halber Löwe, nur Oberkörper).

Verwaltungsgliederung

Regierungsbezirke

Hessen ist seit 1981 verwaltungsmäßig unterteilt in die drei Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel, diese wiederum in 5 kreisfreie Städte und 21 Landkreise mit 426 Gemeinden.

Landkreise

Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen

Folgende Landkreise gibt es in Hessen (eingeordnet in die jeweiligen Regierungsbezirke). Die jeweiligen Kreisstädte werden in kleiner Schrift dargestellt.

Regierungsbezirk Darmstadt

  1. Bergstraße (Heppenheim)
  2. Darmstadt-Dieburg (Darmstadt, Ortsteil Kranichstein)
  3. Groß-Gerau (Groß-Gerau)
  4. Hochtaunuskreis (Bad Homburg vor der Höhe)
  5. Main-Kinzig-Kreis (seit dem 1. Juli 2005 Gelnhausen, davor Hanau)
  6. Main-Taunus-Kreis (Hofheim am Taunus)
  7. Odenwaldkreis (Erbach)
  8. Offenbach (seit dem 21. Juni 2002 Dietzenbach, davor Offenbach am Main)
  9. Rheingau-Taunus-Kreis (Bad Schwalbach)
  10. Wetteraukreis (Friedberg)

Regierungsbezirk Gießen

  1. Gießen (Gießen)
  2. Lahn-Dill-Kreis (Wetzlar)
  3. Limburg-Weilburg (Limburg)
  4. Marburg-Biedenkopf (Marburg)
  5. Vogelsbergkreis (Lauterbach)

Regierungsbezirk Kassel

  1. Fulda (Fulda)
  2. Hersfeld-Rotenburg (Bad Hersfeld)
  3. Kassel (Kassel)
  4. Schwalm-Eder-Kreis (Homberg (Efze))
  5. Waldeck-Frankenberg (Korbach)
  6. Werra-Meißner-Kreis (Eschwege)

siehe auch: Liste der Landkreise und kreisfreien Städte in Hessen

Kreisfreie Städte

Landeshauptstadt Wiesbaden

Im Land gibt es nachfolgende fünf kreisfreie Städte, von denen die Stadt Kassel dem gleichnamigen Regierungsbezirk zugeordnet ist, alle anderen liegen im Regierungsbezirk Darmstadt. Die Städte Frankfurt und Wiesbaden unterliegen allerdings direkt der Kommunalaufsicht beim Hessischen Innenministerium.

Sonderstatusstädte

Mit der Gebietsreform von 1974 verloren vier der größeren Städte ihre Kreisfreiheit. Sie erhielten zusammen mit drei weiteren Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern einen Sonderstatus, der ihnen nach wie vor ermöglichte, einige sonst von den Landkreisen übernommene Aufgaben weiterhin selbstständig zu übernehmen (wie. z. B. die Schulträgerschaft).

Die sieben Sonderstatusstädte sind:

Städte und Gemeinden

Stadt Frankfurt am Main

Mit Frankfurt am Main liegt eine der bedeutendsten deutschen Städte in Hessen. Die eigentliche Stadt hat rund 660.000 Einwohner, mit dem engeren Umland sind es knapp 2 Millionen. Im ganzen Ballungsraum Rhein-Main lebt über die Hälfte der hessischen Bevölkerung, auch die meisten anderen großen Städte befinden sich hier: Wiesbaden (275.000 Einwohner), Darmstadt (140.000), Offenbach am Main (119.000), Hanau (89.000), Rüsselsheim (60.000) und Bad Homburg vor der Höhe (52.000).

Die größte Stadt der übrigen Landesteile ist Kassel, die historische Hauptstadt Nordhessens, mit knapp 200.000 Einwohnern heute die drittgrößte Stadt des Landes. Marburg (79.000 Einwohner), Gießen (73.000) und Wetzlar (53.000) liegen in Mittelhessen, Fulda (63.830) in Osthessen.

Im Frankfurter Umland liegen elf weitere Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern (Rodgau, Oberursel, Dreieich, Maintal, Hofheim am Taunus, Neu-Isenburg, Langen, Bad Nauheim, Dietzenbach, Mörfelden-Walldorf und Bad Vilbel). An der südhessischen Bergstraße liegen drei weitere Städte dieser Größenordnung (Bensheim, Viernheim und Lampertheim). Trotz der geringen Einwohnerzahl von nur 33.000 hat Limburg an der Lahn eine gewisse Zentrumsfunktion für den dünn besiedelten Westen des Landes.

Größte Städte

Stadt Kreis Einwohner
31. Dez. 2000
Einwohner
30. Juni 2005
Einwohner
31. Dez. 2006
Frankfurt am Main Frankfurt am Main (Stadt) 646.550 648.325 652.610
Wiesbaden Wiesbaden (Stadt) 270.109 274.318 275.562
Kassel Kassel (Stadt) 194.766 194.171 193.518
Darmstadt Darmstadt (Stadt) 138.242 140.129 141.257
Offenbach am Main Offenbach am Main (Stadt) 117.535 119.616 117.564
Hanau Main-Kinzig-Kreis 88.294 88.792 88.472
Marburg Marburg-Biedenkopf 77.390 78.412 79.375
Gießen Gießen 73.138 73.351 73.958
Fulda Fulda 62.510 63.830 63.886
Rüsselsheim Groß-Gerau 59.357 59.457 59.203
Wetzlar Lahn-Dill-Kreis 52.608 52.460 52.269
Bad Homburg vor der Höhe Hochtaunuskreis 52.838 52.081 51.903
Rodgau Offenbach 43.123 43.443 43.325
Oberursel (Taunus) Hochtaunuskreis 42.096 42.865 42.810
Dreieich Offenbach 40.114 40.558 40.674
Bensheim Bergstraße 38.557 39.642 39.521
Hofheim am Taunus Main-Taunus-Kreis 37.441 37.852 38.085
Maintal Main-Kinzig-Kreis 38.179 38.157 37.920
Neu-Isenburg Offenbach 35.524 35.392 35.336
Langen (Hessen) Offenbach 35.208 35.189 35.184
Limburg a.d.Lahn Limburg-Weilburg 33.572 33.936 33.832
Mörfelden-Walldorf Groß-Gerau 32.173 33.348 33.721
Dietzenbach Offenbach 32.982 33.413 33.110
Viernheim Bergstraße 32.427 32.884 32.593
Lampertheim Bergstraße 32.231 31.779 31.529
Bad Vilbel Wetteraukreis 29.716 30.927 31.117
Bad Nauheim Wetteraukreis 30.199 30.394 30.929
Bad Hersfeld Hersfeld-Rotenburg 30.778 30.475 30.415
Kelkheim Main-Taunus-Kreis 27.131 27.886 28.437
Taunusstein Rheingau-Taunus-Kreis 29.348 29.168 28.311
Baunatal Kreis Kassel 28.020 28.013 28.189
Friedberg Wetteraukreis 28.169 27.332 27.727

Eine Auflistung aller Städte und Gemeinden des Landes findet sich in der Liste der Städte und Gemeinden in Hessen.

Regionen

Nachfolgend eine Auswahl:

Verkehr

Hessen ist aufgrund seiner zentralen Lage ein wichtiges Transitland für den deutschen und europäischen Fernverkehr. Frankfurt am Main hat als Knotenpunkt für den Straßen-, Schienen- und Luftverkehr eine herausragende Stellung.

Straßen

Durch Hessen führen die international wichtigen Autobahnen A 3, A 5 und A 7. Das Frankfurter Kreuz (Kreuzung der Autobahnen 3 und 5) gilt als das Autobahnkreuz mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Europa, die um Frankfurt mit bis zu vier Fahrspuren je Richtung ausgebaute A 5 ist eine der meistbefahrenen Straßen Deutschlands. Weitere bedeutende durch Hessen führende Autobahnen sind die A 4 (östlicher Teil), die A 44, die A 45, die A 66 und die A 67. Daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer kleinerer Autobahnen und wichtige Bundesstraßen, die teilweise autobahnähnlich ausgebaut sind. Der Bevölkerungsdichte und der Topographie folgend ist das Rhein-Main-Gebiet wesentlich besser erschlossen als die ländlichen Gebiete Hessens.

Eisenbahn

Durch Hessen führen auch viele verkehrlich bedeutende Bahnstrecken, darunter die Schnellfahrstrecken Köln–Frankfurt und Hannover–Würzburg. Neben weiteren Nord-Süd-Verbindungen durchqueren auch die bedeutenden Ost-West-Verbindungen von Wiesbaden/Mainz über Frankfurt und Hanau nach Fulda bzw. Aschaffenburg sowie von Fulda bzw. Kassel über Bebra nach Eisenach und Erfurt Hessen. Zusammen mit dem Regionalverkehr führt dies auf vielen Strecken zu einer Streckenauslastung, die keine nennenswerte Steigerung mehr zulässt. Der Frankfurter Hauptbahnhof gilt als wichtigste Drehscheibe im deutschen Zugverkehr.

Die Region um Frankfurt verfügt mit der S-Bahn Rhein-Main über ein S-Bahn-Netz, welches von zahlreichen Regionalverbindungen ergänzt wird. Im übrigen Land ist das Schienennetz weit weniger dicht, von wenigen kleineren Stilllegungen abgesehen aber stabil. In Nordhessen ist seit 2007 das Eisenbahnnetz durch die RegioTram mit der Straßenbahn in Kassel verknüpft. Dabei werden auch alte stillgelegte Strecken reaktiviert.

Die RegioTram ist eingebunden in den Nordhessischen Verkehrsverbund. Dagegen gehören ganz Mittel- und Südhessen mit Ausnahme des Kreises Bergstraße zum Einzugsgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.

siehe auch Liste der Bahnhöfe in Hessen

Schifffahrt

Durch den Main und den Rhein, der auf einem längeren Abschnitt die Landesgrenze darstellt, ist das Rhein-Main-Gebiet als wirtschaftliches Zentrum Hessens an das europäische Wasserstraßennetz angeschlossen. Ferner hat Hessen mit seinem südlichsten Zipfel bei Hirschhorn und Neckarsteinach Anteil am Neckar und ganz im Norden bis Bad Karlshafen an der Oberweser. Daneben sind einzelne Abschnitte von Lahn, Werra und Fulda schiffbar. Gesamtwirtschaftlich gesehen von Bedeutung sind sind für Hessen nur die Rheinschifffahrt und die Mainschifffahrt, wobei die Kostheimer Mainschleuse die Schleuse mit dem höchsten Verkehrsaufkommen Europas ist.

Karte der Flughäfen und Landeplätze in Hessen

Luftfahrt

Der Flughafen Frankfurt am Main ist der mit Abstand wichtigste Flughafen in Deutschland und gehört zu den zehn größten weltweit. Nicht weit südöstlich vom Frankfurter Flughafen befindet sich der vor allem von kleineren Maschinen frequentierte Flugplatz Frankfurt-Egelsbach. Zudem befindet sich in Langen ebenfalls im Rhein-Main Gebiet der Hauptsitz der DFS Deutsche Flugsicherung. Der in Nordhessen gelegene Flughafen Kassel-Calden, dessen Ausbau geplant ist, hat dagegen lediglich regionale Bedeutung. Daneben gibt es noch eine Reihe an Sportflughäfen. Der vor allem von Billigfluggesellschaften genutzte Flughafen Frankfurt-Hahn liegt etwa 100 km von Frankfurt entfernt in Rheinland-Pfalz.

Radverkehr

Hessen durchzieht ein Netz von Radwegen. Überregional bedeutsam sind unter anderem die neun Radfernwege (R1-R9) sowie der Lahntal-Radweg, der Weserradweg und der Werratal-Radweg. Daneben gibt es eine Vielzahl von regionalen Routen, die wie die Radfernwege vor allem für den Fahrradtourismus von Bedeutung sind.

Wissenschaft, Lehre und Forschung

Ein Verzeichnis der in Hessen ansässigen Hochschulen findet sich unter Hochschulen in Hessen. Nachfolgend eine Auswahl:

Öffentliche Universitäten

Öffentliche Hochschulen des Landes Hessen

Sonstige

Forschungsinstitute

Wirtschaft

Banken-Skyline in Frankfurt am Main

Das Rhein-Main-Gebiet besitzt nach dem Ruhrgebiet die größte Industriedichte in Deutschland. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung sind die chemische und pharmazeutische Industrie mit Sanofi-Aventis SA, Merck KGaA, Heraeus, Messer Griesheim und ehemalige Degussa. Im Maschinen- und Fahrzeugbau ist vor allem Opel in Rüsselsheim zu erwähnen. Frankfurt ist als Bankenplatz von zentraler Bedeutung. Dabei ist zunächst an die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank zu denken und bei den Geschäftsbanken vor allem am die Zentralen der Deutschen, der Dresdner und der Commerzbank, aber auch die Niederlassungen sehr vieler ausländischer Banken rund um den Globus. Auch ist Frankfurt der bedeutendste deutsche Börsenplatz mit der Deutsche Börse AG. Versicherungsunternehmen haben sich mit Schwerpunkt Wiesbaden angesiedelt. Größter privater Arbeitgeber der Stadt ist mit rund 3.900 Mitarbeitern die R+V Versicherung. Hinzu kommen Versicherer wie die DBV-Winterthur, die SV SparkassenVersicherung und die Delta-Lloyd-Gruppe. Erwähnenswert ist die Lederindustrie in Offenbach. Der Flughafen Frankfurt am Main ist ein besonders wichtiger Unternehmensstandort. Zunächst sei hier der Flughafenbetreiber, die Fraport AG genannt, aber auch die Deutsche Lufthansa, für die Frankfurt der Heimathafen ihrer Luftflotte ist.

Außerhalb der Rhein-Main-Region sind in Wetzlar Unternehmen mit Weltruf angesiedelt hier ist das Zentrum der optischen-, elektrotechnischen- und feinmechanischen Industrie Leitz, Leica, Hensoldt (Zeiss) sowie Buderus mit mehreren Werken in Mittelhessen. Fulda mit seinen Gummiwerken (Reifen), das Volkswagenwerk Kassel in Baunatal sowie der Lokomotivbau in Kassel bei Bombardier Transportation (bis 2001 Adtranz) haben größere Bedeutung. Dabei muss klar sein, dass hier nur ein kleiner Ausschnitt genannt sein kann und eine umfassende Aufzählung hier nicht sinnvoll ist.

Etwa ein Drittel der hessischen Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.

Im hessischen Biblis befindet sich eines der deutschen Kernkraftwerke mit zwei getrennten Blöcken.

Im August 2008 zählte Hessen 199.573 Erwerbslose. Die Arbeitslosenquote beträgt somit 6,4 % (August 2007: 7,6 %). Mit 3,8 % hat der Hochtaunuskreis die niedrigste Quote, während die kreisfreie Stadt Kassel mit 12,1 % die höchste Quote landesweit aufweist.[8]

Hessen ist nach dem BIP pro Kopf der wohlhabendste Flächenstaat Deutschlands, nach Bundesländern ist es das drittwohlhabendste nach Hamburg und Bremen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Hessen 2005 einen Index von 139,5 (EU-27:100; Deutschland: 115,2).[9]

Seit dem 1. Dezember 2006 sind in Hessen die Ladenöffnungszeiten liberalisiert. Nur die Sonn- und Feiertage stehen mit vier von den Kommunen festlegbaren Ausnahmen pro Jahr weiterhin unter Schutz. An den Ausnahmetagen, die nur in Verbindung mit einem Markt verkaufsoffen sein können, dürfen die Geschäfte bis zu sechs Stunden öffnen.

2007 betrug die Wirtschaftsleistung im Bundesland Hessen gemessen am BIP rund 216 Milliarden Euro.

Die zehn größten Arbeitgeber in Hessen

[10] Beschäftigte 2008
1. Deutsche Lufthansa AG >37.000
2. Deutsche Bahn AG 23.400
3. Deutsche Post Gruppe 19.400
4. Rewe Group >19.000
5. Fraport AG 19.000
6. Deutsche Telekom AG <16.900
7. Adam Opel GmbH 16.000
8. Volkswagen AG 13.200
9. Continental AG 13.100
10. DZ Bank 11.000

Sport

Hessen bietet aufgrund seiner zentralen Lage viele Sportmöglichkeiten. In der Rhön, im Taunus und um Willingen herum gibt es gute Wintersportmöglichkeiten und die Lahn sowie der Edersee sind als Wassersportzentren für Kanuten sehr bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen mit der United States Army auch Sportarten wie Basketball ins Land, in denen Hessen, insbesondere auch Mittelhessen, deutschlandweit ein Zentrum ist.

American Football

Im Rhein-Main-Gebiet ist American Football sehr verbreitet. Zu nennen ist hier vor allem die mittlerweile aufgelöste Mannschaft von Frankfurt Galaxy, die Rekordsieger des World Bowl (vier Titel: 1995, 1999, 2003, 2006) der NFL Europa waren.

In Hessen findet man zwei GFL-Teams: die erfolgreicheren Marburg Mercenaries sowie die Darmstadt Diamonds.

Basketball

Mit den Gießen 46ers, dem letzten Gründungsmitglied der Basketball-Bundesliga, und den Frankfurt Skyliners sind zwei Erstligisten in Hessen zuhause. Bei den Frauen ist der BC Marburg, Deutscher Meister von 2003, dabei. Wetzlar ist eine Hochburg im Rollstuhlbasketball, der dort beheimatete Bundesligist RSV Lahn-Dill ist bereits unter anderem sechsfacher Deutscher Meister und fünffacher Pokalsieger, dreifacher Champions-Cup-Sieger, außerdem noch Vize-Weltcupsieger 2006.

Eishockey

In der Deutschen Eishockey Liga spielen die Frankfurt Lions sowie die Kassel Huskies.

Fußball

Bedeutendste hessische Fußballmannschaft ist Eintracht Frankfurt (Bundesliga), Deutscher Meister von 1959, viermaliger DFB-Pokalsieger und UEFA-Cup-Sieger von 1980. In der 2. Fußball-Bundesliga sind der SV Wehen Wiesbaden und der FSV Frankfurt aktiv. Kickers Offenbach geht in der 3. Liga an den Start und in der Regionalliga spielen die Traditionsclubs KSV Hessen Kassel und Darmstadt 98.

Mit jeweils sieben deutschen Meisterschaften und Pokalsiegen sowie drei internationalen Titeln ist der 1. Frauen-Fußball-Club Frankfurt erfolgreichster Verein im deutschen Frauenfußball.

Handball

Die HSG Wetzlar und MT Melsungen spielen in der Handball-Bundesliga. Ehemalige langjährige Handball-Bundesligisten waren die SG Wallau (1984/85, 1987-2005), der TV Hüttenberg (1966/67, 1968/69, 1972-1985) und die SG Dietzenbach (1971-74, 1975-78, 1979-83).

In der 2. Handball-Bundesliga Staffel Süd 2008/09 spielen folgende hessische Vereine: TSG Groß-Bieberau, TV Hüttenberg, TSG Münster, SG Wallau,

Hockey

Erfolgreichste hessische Hockeymannschaft ist der Rüsselsheimer RK. Bis heute kann dessen Hockeyabteilung 47 Deutsche Meisterschaften im Hallenhockey und Feldhockey verbuchen, ungezählt die Vizemeisterschaften, Süddeutschen Meisterschaften und Hessenmeisterschaften. Europa-Cups im Hockey wanderten bereits 18 mal in die Preisvitrine des RRK-Bootshauses. Heute spielt der RRK mit den Ersten Damen im Feldhockey und im Hallenhockey in der 1. Bundesliga, mit den Ersten Herren im Feldhockey in der 2. Bundesliga und im Hallenhockey in der 1. Bundesliga.

Tischtennis

In der Bundesliga der Männer spielen der TTV Gönnern und der TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell. Der zur Weltspitze gehörende Timo Boll ist ein gebürtiger Hesse aus Erbach (Odenwald), ebenso wie der ehemalige Doppelweltmeister Jörg Roßkopf aus Dieburg. Die Frauen der Homberger TS und des NSC Watzenborn-Steinberg spielen in der 2. Bundesliga Damen - Süd.

Turnen

Ein Leistungszentrum für Kunstturnen (Damen und Herren) besteht in Wetzlar. Von dort stammt auch Fabian Hambüchen.

Volleyball

Die Damenmannschaft des VC Wiesbaden spielt in der 1. Bundesliga.

Wasserball

Mit dem VfB Friedberg, dem WF Fulda, Frankfurt und Darmstadt sind gleich vier Vereine in der zweithöchsten deutschen Liga vertreten.

Medien in Hessen

Für die Zulassung privater Radio- und Fernsehsender zuständig ist die LPR.

Tageszeitungen

In Frankfurt erscheinen mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Rundschau zwei der wichtigsten Tageszeitungen Deutschlands. Zusammen mit der Frankfurter Neuen Presse und der Regionalausgabe der BILD dominieren diese auch den regionalen Zeitungsmarkt in der Rhein-Main-Region. Marktführer am nordhessischen Zeitungsmarkt ist die in Kassel erscheinende HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine).

Siehe auch: Kategorie:Zeitung (Hessen)

Fernsehsender

Öffentlich-rechtlich

Bundesweite Privatsender

Regionale Sender

Regionale Fenster

  • TV IIIa (17:30 live), Mainz (Sat.1)
  • RTL Hessen (Guten Abend RTL), Frankfurt am Main (RTL)

Radiosender

Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt

Militärsender

  • AFN - Militärischer Sender der US-Streitkräfte mit Sitz in Wiesbaden & Hanau

Privater kommerzieller Rundfunk

Private nichtkommerzielle Lokalradios

Nachrichtenagenturen

Hessische Museen

Nachfolgend eine Auswahl aus der Liste der Museen in Hessen:

Trivia

Das nicht natürlich vorkommende chemische Element mit der Kernladungszahl 108 trägt seit 1997 den Namen Hassium, der sich vom lateinischen Namen Hassia für Hessen ableitet. Es konnte 1984 beim GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt durch Verschmelzung von Blei mit Eisen zum ersten Mal erzeugt werden.

Allgemeine Literatur

  • Dietwulf Baatz u. a.: Die Römer in Hessen. Stuttgart 1989, ISBN 3-8062-0599-X
  • Gerd Bauer u. a.: Das Hessen-Lexikon. Frankfurt 1999, ISBN 3-8218-1751-8
  • Wilhelm Diehl: Hassia Sacra. Bde. 1-11, Darmstadt 1921 ff.
  • Karl Ernst Demandt: Geschichte des Landes Hessen. 2. Auflage, Bärenreiter-Verlag, Kassel und Basel 1972, ISBN 3-7618-0404-0
  • Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. (1845-1860 als Periodische Blätter). Verein für hessische Geschichte und Landeskunde, Kassel 1845ff. (Volltext)
  • Walter Heinemeyer: Das Werden Hessens. Hrsg. Historische Kommission für Hessen, N.G.Elwert Verlag, Marburg 1986, ISBN 3-7708-0849-5
  • Fritz-Rudolf Herrmann, Albrecht Jockenhövel: Die Vorgeschichte Hessens. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0458-6
  • Wilhelm Müller: Hessisches Ortsnamenbuch. 1. Bd. Starkenburg, Darmstadt 1937
  • Frank-Lothar Kroll: Hessen, Eine starke Geschichte. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2004-2
  • Uwe Schulz: Die Geschichte Hessens. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0332-6
  • Ph.A.F. Walther: Das Großherzogthum Hessen. Darmstadt 1854

Literatur zur politischen Geschichte in Hessen

  • Peter Assion: Von Hessen in die Neue Welt, Frankfurt 1987, ISBN 3-458-14603-2
  • Gerd Bauer: Die Geschichte Hessens, Frankfurt 2002, ISBN 3-8218-1750-X
  • Eike Hennig (Hrsg): Hessen unterm Hakenkreuz, Insel Verlag, Frankfurt 1983, ISBN 3-458-14114-6
  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen - 1834-1984, Insel Verlag, Frankfurt 1984, ISBN 3-458-14213-4
  • Gerhard Beier: SPD Hessen - Chronik 1945 bis 1988, Verlag J.H.W. Dietz Nachf. GmbH, Bonn 1989, ISBN 3-8012-0146-5
  • Hans Herder (Hrsg.): Hessisches Auswandererbuch, Frankfurt 1983, ISBN 3-458-14115-4
  • Hessische Staatskanzlei: Das Hessen InfoBuch. Zahlen, Daten Fakten und Service. Hessische Staatskanzlei, Wiesbaden 2006, ISBN 3-933732-61-1
  • Christine Wittrock: Das Unrecht geht einher mit sicherem Schritt, Materialien zur regionalen Faschismusgeschichte in Hessen, CoCon Verlag, Hanau, ISBN 3-928100-71-8
  • Eckhart G. Franz: Die Chronik Hessens, Chronik-Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-611-00192-9
  • Joschka Fischer: Regieren geht über Studieren, Athenäum Verlag, Frankfurt 1987, ISBN 3-610-08443-X.
  • Eugen Katz: Landarbeiter und Landwirtschaft in Oberhessen, Dissertation in: Münchener Volkswirtschaftliche Studien, Hrsg.: Lujo Brentano, Walther Lotz, Gotta´sche Buchhandlung, Stuttgart/Berlin 1904.
  • Frank Lothar Kroll: Hessen. Ein starke Geschichte, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2004-2
  • Karl E. Demandt: Geschichte des Landes Hessen, 2. Aufl., Kassel 1972
  • Bernd Heidenreich, Eckhart G. Franz (Hrsg.): Die Hessen und ihre Geschichte, Wiesbaden 1999, ISBN 3-927127-32-9
  • Utta Müller-Handl: Die Gedanken laufen oft zurück - Hessische Flüchtlingsfrauen erinnern sich, Verlag Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1993, ISBN 3-922244-91-2
  • Walter Mühlhausen: Hessen 1945-1950, Frankfurt, ISBN 3-458-14292-4

Literatur zur Kunstgeschichte in Hessen

  • Chr. Belser AG für Verlagsgeschäfte & Co: "Kunstreiseführer Hessen", Gondrom Verlag Bindlach 1988, ISBN 3-8112-0588-9
  • Renate Liebenwein, Stefan Rothe: Kaiserpfalz und Wolkenkratzer. (1200 Jahre) Kunst in Hessen, Königstein i. Ts. 2000, ISBN 3-7845-4612-9
  • Hans Sarcowicz, Ulrich Sonnenschein (Hrsg): Die großen Hessen, Insel Verlag, Frankfurt am Main / Leipzig 1996, ISBN 3-458-16817-6

Literatur zur Natur in Hessen

  • Hermann-Josef Rapp (Hrsg.): Reinhardswald. Eine Kulturgeschichte. Euregio, Kassel 2002, ISBN 3-933617-12-X
  • Hans Joachim Fröhlich: Wege zu alten Bäumen. Band 1 - Hessen. WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-926181-06-0
  • Wilhelm Sievers (Hrsg.): Geographische Mitteilungen aus Hessen, Gießen 1900-1911
  • Wilhelm Sievers: Zur Kenntnis des Taunus, Stuttgart 1891
  • Stiftung Hessischer Naturschutz (Hrsg.): Die Wetterau - Felder, Auen und Visionen, Verlag Herwig Klemp, Wardenburg/Tungeln 2001, ISBN 3-931323-10-2
  • Gerd-Peter Kossler, Gottfried Lehr, Klaus Seipel: Der korrigierte Fluß - Die Nidda zwischen Regulierung und Renaturierung, Vertrieb: Gerd-Peter Kossler, Frankfurt 1991, ISBN 3-9800853-3-3

Literatur zur Volkskunde in Hessen

  • Hans Friebertshäuser: Das hessische Dialektbuch, Verlag C.H.Beck, München 1987, ISBN 3-406-32317-0
  • Hans Friebertshäuser: Kleines hessisches Wörterbuch, Verlag C.H.Beck, München 1990, ISBN 3-406-34192-6
  • Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung, Jonas Verlag (Periodika), Marburg/Lahn
  • Carl Heßler: „Hessische Volkskunde“, Das ehemalige Kurhessen und das Hinterland am Ausgang des 19. Jahrhunderts, Band II, Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1904, N.G. Elwert Verlag Marburg, Neudruck in Lizenz bei Verlag Weidlich Würzburg 1984, ISBN 3-8035-1037-6
  • Regina Klein: In der Zwischenzeit, Tiefenhermeneutische Fallstudien zur weiblichen Verortung im Modernisierungsprozess 1900 - 2000, Psychosozial-Verlag, Gießen 2003, ISBN 3-89806-194-9
  • Robert Mulch u. a.: Südhessisches Wörterbuch, Gießen 1966 ff.

Einzelnachweise

  1. arbeitsagentur.de: Schnellübersichten, abgerufen im April 2009
  2. Artikel 160 der Hessischen Verfassung bestimmt: "Diese Verfassung tritt mit ihrer Annahme durch das Volk in Kraft. Gleichzeitig tritt das Staatsgrundgesetz vom 22. November 1945 außer Kraft." Damit wurde am Tag der Volksabstimmung Groß-Hessen zu Hessen.
  3. Die Verfassung von Württemberg-Baden war zwar älter, jedoch ist das Land 1952 in Baden-Württemberg aufgegangen
  4. http://www.ekd.de/download/Ber_Kirchenmitglieder_2006.pdf
  5. § 1 Gesetz über die Hoheitszeichen des Landes Hessen vom 4. August 1948, GVBl. S. 111
  6. § 2 Gesetz über die Hoheitszeichen des Landes Hessen vom 4. August 1948, GVBl. S. 111
  7. Hessisches Ministerium des Innern und für Sport: Das Landeswappen
  8. [1]
  9. Eurostat News Release 19/2008: Regional GDP per inhabitant in the EU 27
  10. Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale Volkswirtschaft/Research: Die 100 größten Unternehmen in Hessen Helaba Frankfurt, Februar 2009, S. 10

Weblinks

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