- Uru-Chipaya
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Chipaya Gesprochen in
Bolivien, Peru Sprecher ca. 1.200 Linguistische
Klassifikation- Uru-Chipaya-Sprachen
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- Chipaya
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Sprachcodes ISO 639-1: ?
ISO 639-2: ?
ISO 639-3: cap
Chipaya ist eine indigene südamerikanische Sprache der Uru-Chipaya-Sprachfamilie. Die andere Sprache innerhalb dieser Familie, die bereits in der Kolonialzeit ausgestorbene Sprache der Urus am Titicaca-See, wird von einigen Sprachwissenschaftlern als reiner Unterdialekt der Chipaya-Sprache angesehen.
Einige Linguisten sehen Verbindungen zwischen der Chipaya-Sprache und den Arawak-Sprachen oder sogar den Maya-Sprachen, aber diese Theorien sind sehr umstritten. Das vom Summer Institute of Linguistics veröffentlichte Sammelwerk Ethnologue bezeichnet die Dynamik der Chipaya-Sprache als "stark" (vigorous), mit 1.200 Muttersprachlern in einer Volksgruppe von 1.800 Personen. Chipaya ist wesentlich beeinflusst und umgeformt worden durch Aymara und Quechua, in neuerer Zeit auch durch die Spanische Sprache, so dass nach Experten-Schätzungen heute nur noch 67 % des Chipaya-Wortschatzes auf die ursprüngliche Chipaya-Sprache zurückgeht.
Die Chipaya-Sprache wird im Bereich des Titicaca-See in der Hochgebirgsregion von Peru gesprochen und entlang des Río Desaguadero auf dem bolivianischen Altiplano, vor allem im Municipio Chipaya. Chipaya-Muttersprachler bezeichnen ihre Sprache als Puquina oder Uchun Maa Taqu ("unsere Muttersprache"). Das Chipaya darf jedoch nicht mit der historischen Puquina-Sprache verwechselt werden, mit der es nicht verwandt ist.
Uru-Chipaya (wie die Sprache gemeinhin bezeichnet wird) ist eine agglutinierende Sprache, weist jedoch einige Eigentümlichkeiten auf, die sie von den meisten agglutinierenden Sprachen unterscheiden.
Derzeit wird die Sprache unter der Projektleitung der Linguistin Sabine Dedenbach-Salazar dokumentiert, und zwar im Rahmen der Projektreihe Dokumentation bedrohter Sprachen (DoBeS), finanziert von der Volkswagen-Stiftung.
Weblinks
- Uru-Chipaya-Sprachen
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