Usbekische SSR

Usbekische SSR
Узбекская Советская Социалистическая Республика Ўзбекистон Совет Социалистик Республикаси
(Details) (Details)
Datei:SovietUnionUzbekistan.png
Amtssprache offiziell keine; de facto Usbekisch und Russisch
Hauptstadt Taschkent
Fläche 447.400 km²
Bevölkerung (1989) 19.906.000
Bevölkerungsdichte 44,5/km²
Zeitzone UTC + 5

Die Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik (Abkürzung UsSSR; usbekisch Ўзбекистон Совет Социалистик Республикаси Oʻzbekiston Sovet Sotsialistik Respublikasi; russisch Узбекская Советская Социалистическая Республика Usbekskaja Sowjetskaja Sozialistitscheskaja Respublika) war vom 17. Februar 1925 bis 1991 eine Unionsrepublik der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. 1991 erklärte Usbekistan seine Unabhängigkeit. Zuvor war sie Teil der ehemaligen Turkestanischen SSR. Das Gebiet der Usbekischen SSR gehört historisch zur alten Kulturlandschaft Turkestan.

Inhaltsverzeichnis

Existenzzeitraum

Siehe auch Usbekistan als Sowjetrepublik

Nachdem Ende 1917 die Bolschewiki in Taschkent ebenso wie im russischen Kernland die Macht übernommen hatten, wurde aus dem vormaligen Generalgouvernement Turkestan 1918 die Turkestanische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (Turkestanische ASSR) innerhalb der RSFSR gebildet.

Im Khanat Chiwa und im Emirat Buchara wurden 1920 mit Unterstützung der Bolschewiki die Herrscher gestürzt und die Volksrepublik Choresmien bzw. die Volksrepublik Buchara ausgerufen, die Kooperationsverträge mit der RSFSR schlossen. Im Osten des Landes sammelte der gestürzte Emir Said Alim Khan von Buchara mit britischer Hilfe Kämpfer gegen die Sowjets, wurde aber von der Roten Armee Anfang 1921 wieder nach Afghanistan vertrieben. Ende 1921 dann überschritten seine Anhänger erneut die Grenze und verbündeten sich mit den Basmatschen und Enver Pascha. Enver, von Alim-Khan zum „Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Islam und Statthalter des Emirs von Buchara“ ernannt, eroberte tatsächlich Duschanbe und besetzte ganz Ost-Buchara (Tadschikistan), wurde aber im Sommer 1922 von den Sowjets geschlagen und fiel im Kampf.

1924/1925 wurden die Sowjetrepubliken in Zentralasien nach nationalen Gesichtspunkten neu gegliedert und alle drei genannten Staatsgebilde aufgelöst. Aus Teilen aller drei Gebiete wurde die Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik (Usbekische SSR) gebildet, die 1925 Mitglied der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wurde. Tadschikistan, das zunächst eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik innerhalb der Usbekischen SSR gebildet hatte, wurde 1929 als selbständige Tadschikische SSR von Usbekistan getrennt.

Die Karakalpakische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (Karakalpakische ASSR), die zunächst Teil der RSFSR bzw. der Kasachstans gewesen war, wurde hingegen mitsamt dem Kysylkum-Gebiet 1932 Kasachstan wieder ausgegliedert und 1936 von der RSFSR an Usbekistan übergeben. 1937 formierte sich unter Parteichef Usman Jussupow eine moskauhörige stalinistische Partei- und Staatsbürokratie, nachdem die in den zwanziger Jahren rekrutierte einheimische Parteiführung dem stalinistischen Terror zum Opfer gefallen war. Zu Zeiten der Sowjetunion nahmen in der Usbekischen SSR die Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft der Region einen sehr großen Aufschwung.

1959 bis 1983 regierte der Parteifürst Scharaf Raschidow in einem Paradebeispiel einer lokalen Partokratie mit den Attributen eines kommunistischen Khanats Usbekistan. Zu Ende der Regierungszeit Raschidows wurden Unterschlagungs- und Planfälschungsaffairen im Baumwollsektor Usbekistan bekannt.

Gebietsentwicklung

Gebäude in Taschkent 1979

Die Usbekische SSR war am 27. Oktober 1924 gebildet worden, als die Sowjets die Volksrepublik Buchara und die Turkestanische ASSR auflösten bzw. aufteilten (Reorganisierung). Die Hauptstadt Buchara und Samarkand fielen an Usbekistan, aus dem Rest der Volksrepublik war schon am 14. Oktober 1924 die Tadschikische ASSR gebildet worden, die als autonome Republik Usbekistan zunächst noch angegliedert war.

Von der 1925 ebenfalls aufgelösten Volksrepublik Choresmien erhielt die Usbekische SSR dessen Hauptstadt Chiwa, der Süden der ehemaligen Volksrepublik fiel an die 1924 gebildete Turkmenische SSR. 1929 aber wurde Tadschikistan eigene Unionsrepublik (SSR) und aus Usbekistan ausgegliedert. Fortan trennte eine Verwaltungsgrenze Usbeken in Tadschikistan und Tadschiken in Usbekistan (Buchara, Samarkand). Zunächst wurde Samarkand anstelle Bucharas Hauptstadt, dann Taschkent.

Statt dessen trat 1936 dann die RSFSR Karakalpakistan und das Kysylkum-Gebiet (Navoiy) an Usbekistan ab, das zuvor (1932) der Kasachischen ASSR ausgegliedert worden war.

Der Sieg der Sowjetmacht in Buchara und Choresm bzw. Usbekistan und ganz Mittelasien führte übrigens zu einer Auswanderungswelle oppositioneller (traditioneller, konservativer) Usbeken (und Turkmenen) nach Nord-Afghanistan, wo sich die Flüchtlinge in der 1920ern vor allem um Mazar-e-sharif ansiedelten.

Siehe auch

  • Portal
     Portal: Sowjetunion – Überblick über vorhandene Artikel zum Themengebiet

Literatur

  • Afif Alimov: Uzbekistan; Another Big Leap Forward, Soviet Booklets, London 1960, ISBN ?

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