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Kernheizwerk Woronesch
Das Kernheizwerk am Woronescher Wasserreservoir

Das Kernheizwerk am Woronescher Wasserreservoir

Lage
Kernheizwerk Woronesch (Russland)
DEC
Kernheizwerk Woronesch
Koordinaten 51° 33′ 42,1″ N, 39° 8′ 55,3″ O51.561739.14877Koordinaten: 51° 33′ 42,1″ N, 39° 8′ 55,3″ O
Land: Russland Russland
Daten
Eigentümer: Rosenergoatom
Betreiber: Rosenergoatom
Projektbeginn: 1983
Stilllegung: 01.12.1993

Bau eingestellt (Brutto):

2  (1000 MW)
Stand: 4. Juni 2008
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernheizwerk Woronesch (russisch Воронежская АСТ) sollte ein Kernheizwerk nahe der Stadt Woronesch werden. Es sollte die Stadt mit Fernwärme versorgen. Das Projekt wurde jedoch nach einem Referendum eingestellt. Der Bau soll aber wieder aufgenommen werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau des Kernheizwerkes Woronesch (NHP - Nuclear Heating Plant) begann im Jahre 1983. Es wurde begonnen, zwei AST-500 zu bauen. Der Bau wurde jedoch am 15. April 1990 wieder gestoppt. An diesem Tag wurde nämlich ein Referendum in Woronesch durchgeführt, bei dem sich 96 % der Bürger gegen den Weiterbau des Kernheizwerkes aussprachen. Als Folge dessen wurden die Bauarbeiten ausgesetzt. Am 28. Dezember 1992 verabschiedete die russische Regierung die Stilllegung des Baus des Kernheizwerks Woronesch. Die Regierung der Oblast Woronesch machte solange Pläne für den Weiterbau des Kernheizwerkes.

Am 21. Juli 1998 hatte die russische Regierung eine Ausschreibung für die Fertigstellung freigegeben. Jedoch war das Heizwerk nicht aus dem föderalen Budget bezahlbar gewesen. Kalkulationen hatten ergeben, dass die Fertigstellung der beiden Blöcke 543,4 Millionen US-Dollar gekostet hätten. Die Umweltkommission hatte am 14. April 1995 schon einmal einen Bericht veröffentlicht, in dem es hieß, dass sich die Kommission noch nicht entschieden habe. Am 27. Mai 1998 unterzeichneten Rosenergoatom und Gouverneur Iwan Schabanow einen Vertrag über die Fertigstellung und die Einbeziehung der Bürger in den Bau des Heizwerkes. Der damalige Bürgermeister von Woronesch, Alexander Tsaplin, kümmerte sich um alle rechtlichen Fragen, die das Heizwerk betrafen. Am 15. September 1998 wurde eine wirtschaftliche Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die von der Duma der Oblast Woronesch veröffentlicht wurde. Der Bau wäre weiterhin machbar.

Im März 1999 wurde im Auftrag des Duma-Vorsitzenden Anatoli Goliusow eine Prüfung zur Heizungssituation in Woronesch durchgeführt. Das Ergebnis schockierte: Die Stadt hatte eine ungenutzte Kapazität, die vier solche AST-500-Reaktoren ausmachen würde. Im Januar 2000 kam es durch die Wahlen zu einem Machtwechsel in der Duma der Oblast Woronesch. In einer Pressekonferenz, die extra wegen des Kernheizwerks in Woronesch einberufen wurde, wurde bekanntgegeben, dass sich die Duma weiterhin für den Bau der beiden AST-500-Reaktoren ausspreche. Der damalige Rosatom-Vorstand ließ verlautbaren, dass er am Weiterbau festhalte, genau wie die Stadträte der Stadt Woronesch. Allerdings sind nach öffentlichen Meinungsumfragen immer noch 80 % der Bürger gegen das Projekt. Seit Juli 2000 wurde der Bau nicht wieder aufgenommen.

Die Kosten für das Bauprojekt wären nach den Berechnungen von 1995 nicht weiter angestiegen und würden immer noch 543,4 Millionen US-Dollar betragen. Rosatom und Minatom beabsichtigen, den Bau zusätzlich zu den lokalen Fonds finanziell zu unterstützen. Es ist aber noch völlig offen, ob und wann der Bau wieder aufgenommen wird. [1][2] Es ist geplant, dass die Reaktoren 2012 und 2018 den Leistungsbetrieb aufnehmen sollen.[3]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernheizwerk sollte zwei Blöcke bekommen:

Reaktorblock Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Anfang Projektplanung Baubeginn Projekteinstellung (Baustopp)
Woronesch-1 [4] AST-500 500 MW 1980 01.09.1983 (2000)
Woronesch-2 [5] AST-500 500 MW 1980 01.05.1985 (2000)

Quellen

  1. Renaissance der nuklearen Fernwärme? Konstantin Foskolos, Paul Scherrer Institut
  2. NTI Russia: Voronezh NPP (englisch)
  3. WNA Nuclearpower in Russia (englisch)
  4. Woronesch 1 auf der PRIS der IAEA
  5. Woronesch 2 auf der PRIS der IAEA

Weblinks

Siehe auch


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