- Vaginale intraepitheliale Neoplasie
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Klassifikation nach ICD-10 N89.0 Niedriggradige Dysplasie der Vagina (VAIN I) N89.1 Mittelgradige Dysplasie der Vagina (VAIN II) N89.2 Hochgradige Dysplasie der Vagina, anderenorts nicht klassifiziert N89.3 Dysplasie der Vagina, nicht näher bezeichnet D07.2 Carcinoma in situ: Vagina, inkl. VAIN III ICD-10 online (WHO-Version 2011) Die vaginale intraepitheliale Neoplasie (VAIN) ist eine Form der Gewebeveränderung der Vagina-Schleimhaut. Genauer handelt es sich um eine Neoplasie aus atypischem Plattenepithel in der Vagina-Schleimhaut ohne invasives Wachstum. Sie ähnelt den intraepithelialen Neoplasien der Vulva und des Gebärmutterhalses (siehe Vulväre intraepitheliale Neoplasie und Zervikale intraepitheliale Neoplasie), ist aber mit 2-3 Fällen pro 1 Mio Frauen wesentlich seltener. Das mediane Alter der Betroffenen liegt bei 45 Jahren (VAIN 1-2) bzw. 61 Jahren (VAIN 3). Meist liegt die Veränderung im oberen Drittel der Vagina. Die Entwicklung einer VAIN wird durch Infektionen mit Papillomaviren [1] begünstigt.
Nach dem Grad der Atypie werden die Neoplasien unterteilt:
- VAIN 1 : Geringe Dysplasie (Zellen atypisch verändert, Epithelschichtung intakt).
- VAIN 2 : Mäßiggrade Dysplasie.
- VAIN 3 : Hochgradige Dysplasie, Carcinoma in situ. Gefahr der Entwicklung zum Vaginalkarzinom.
Diagnose
Alle VAIN-Patientinnen einer großen Studie hatten gleichzeitig einen pathologischen Pap-Test [2]. Der Pap-Test könnte daher auch zum Screening auf VAIN geeignet sein. In der Regel aber erfolgt die Diagnostik mittels Kolposkopie und 40facher Lupenvergrößerung der Scheide, wobei die Schleimhautoberfläche mit Reagenzien behandelt wird:
- 60 sec nach dem Auftragen von 3 % Essigsäure sichtbare weissliche Bezirke sprechen für eine Dysplasie;
- bei der Collins-Probe wird Toluidinblaulösung aufgetragen und mit 2 % Essigsäure abwaschen. Blaue Areale sind dysplastisch;
- bei der Schiller´schen Probe wird eine Jodtinktur aufgepinselt. Während gesunde Oberflächenzellen der Scheide Glykogen produzieren, welches sich rotbraun verfärbt, bleiben die suspekten Bezirke hell.
Behandlung
VAIN 1 und 2 können zunächst nur beobachtet, kryo- oder laserchirurgisch oder mit topischem 5-Fluoruracil behandelt werden.[3] Die größte Sicherheit bietet jedoch die operative Teilentfernung der Vagina.[4] Unbehandelte Läsionen können weiter entarten, sich aber auch spontan normalisieren.[5] VAIN 3 ist synonym zum Carcinoma in situ, einer echten (wenn auch noch begrenzten) Krebserkrankung, und muss daher immer vollständig operiert oder bestrahlt werden.
Einzelnachweise
- ↑ Sillman, F, Stanek, A, et al.: The relationship between human papillomavirus and lower genital intraepithelial neoplasia in immunosuppressed women. Am J Obstet Gynecol 1984 (150):300. PMID 6091459
- ↑ Diakomanolis E, Stefanidis K, et al.: Vaginal intraepithelial neoplasia: report of 102 cases. Eur J Gynaecol Oncol. 2002 (23):457-9. PMID 12440826
- ↑ Audet-Lapointe P, Body G, et al.: Vaginal intraepithelial neoplasia. Gynecol Oncol 1990 (36): S. 232–239; PMID 2404839.
- ↑ Dodge JA, Eltabbakh GH, et al.: Clinical features and risk of recurrence among patients with vaginal intraepithelial neoplasia. Gynecol Oncol 2001 (83): S. 363–369; PMID 11606098.
- ↑ Aho M, Vesterinen E, et al.: Natural history of vaginal intraepithelial neoplasia. Cancer 1991 (68): S. 195–197; PMID 2049744.
Kategorien:- Krebserkrankung
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