Veeh-Harfe

Veeh-Harfe
Hermann Veeh spielt auf der 37-saitigen Veeh-Harfe.

Die Veeh-Harfe ist ein Zupfinstrument, das Ende der 1980er Jahre von dem Landwirt Hermann Veeh (* 1934) aus der Akkordzither entwickelt wurde. Veeh konzipierte die Harfe und eine entsprechende Notenschrift für seinen mit dem Down-Syndrom geborenen Sohn Andreas.

Das Instrument gibt es in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Besaitungen. Das Schallloch befindet sich im Boden der Veeh-Harfe, auf die plane Decke wird ein Notenblatt unter die Saiten geschoben. Der Verlauf von Melodien und Begleitstimmen ist so notiert, dass die Notenköpfe der einzelnen Stimmen direkt unter den zu zupfenden Saiten stehen. Auf diese Weise kann auch ein musikalischer Laie unmittelbar ein Musikstück spielen, indem er die untereinander verbundenen Noten in der vorgegebenen Reihenfolge zupft. Neben Volksliedern und einfachen Stücken kann auf der Veeh-Harfe auch Konzertmusik solo und im Ensemble gespielt werden.

Das Instrument wird an mehreren deutschen Musikschulen unterrichtet und in der sozialen Arbeit und der Behindertenarbeit eingesetzt.

Literatur

  • Theo Hartogh: Gemeinsamkeit macht stark und kreativ. Der Integrationsidee verpflichtet – Der Instrumentenbauer Hermann Veeh. In: Neue Musikzeitung, Jg. 47, Nr. 3, 1998, S. 48
  • Theo Hartogh: Musikalische Förderung geistig behinderter Menschen. Theorie und praktische Beispiele eines ganzheitlich-ökologischen Ansatzes. Luchterhand, Neuwied 1998, ISBN 3-472-03571-4
  • Sibylle Hoed-Schmidt: Aktives Musizieren mit der Veeh-Harfe. Ein musikgeragogisches Konzept für Menschen mit dementiellen Syndromen. Waxmann, Münster 2010, ISBN 3-830-92279-5
  • Hermann Veeh, H. (Hrsg.): Schläft ein Lied in allen Dingen … Zehn Jahre Veeh-Harfe – Portrait eines Musikinstrumentes. Selbstverlag, Gülchsheim 1997

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