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Carlos Heinrich Veerhoff (* 3. Juni 1926 in Buenos Aires) ist ein deutsch-argentinischer Komponist von E-Musik.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Veerhoff, Sohn deutscher Eltern, verbrachte seine Kindheit in Argentinien, doch 1933 übersiedelte die Familie nach Südafrika, da sein Vater mit der Leitung der dortigen Zweigstelle einer deutschen Firma beauftragt worden war. Nach eigener Aussage prägte die Begegnung mit der völlig anderen Welt Afrikas den jungen Veerhoff so nachhaltig, dass sie nicht nur in seiner 1.(Sinfonia Pantha Rheiihren Ausdruck fand, sondern auch in seine bisher letzte, die 6. Symphonie (Desiderata) durch die Aufnahme von Elementen fremder Kulturen zwar nicht klanglich, aber durch Texte Eingang fand. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte Veerhoff in Deutschland, wo er bei Hermann Scherchen, Hermann Grabner und Boris Blacher Unterricht nahm. 1947 ging er nach Argentinien, wo er 1950 die Uraufführung einers seiner Werke durch Ferenc Fricsay erleben konnte. Er folgte daraufhin 1951 Fricsay als dessen Assistent nach Berlin, doch empfand er die Atmosphäre im Nachkriegsdeutschland als derart kunstfeindlich, dass er im folgenden Jahr nach Buenos Aires zurückkehrte, wo er sich intensiv mit 12-Ton-Musik auseinandersetzte.[1]Für eine Reihe seiner beträchtlichen Anzahl von Bühnenwerken erstellte er selbst das Libretto. 1955 erhielt Veerhoff für seine 1. Sinfonie Pantha Rhei den Robert-Schumann-Preis 1962 brachte Hans Rosbaud Veerhoffs Werk Mirage beim IGNM-Festival in London zur Uraufführung 1998 war er Ehrengast des Bayerischen Staatsministeriums für Kunst, Wissenschaft und Forschung in der Villa Massimo in Rom. Carlos Veerhoff lebt seit längerer Zeit in Murnau, Bayern.
"Die Musiksprache Veerhoffs ist trotz aller Genauigkeit und Prägnanz in der strukturellen Gestaltung stark expressiv geprägt. Aus der Beschäftigung mit Dodekaphonie, der er zudem recht spät erst begegnet ist, hat er davon abgeleitete Kompositionstechniken entwickelt. Im Kern seines Schaffens stehen zwei zentrale Anliegen. Zum einen sind seine Kompositionen immer wieder auch ein Aufruf zur Erhaltung der Welt, des Lebens, der Erde. Zum anderen versteht Veerhoff Tradition als Verantwortung gegenüber dem Neuen, was sich nicht nur an der Hinwendung zu tradierten Formen, sondern auch an den zu hörenden Klängen zeigt, die doch recht klischeehaft die Beschreibung assoziieren: Spätromantik mit falschen Tönen."[2]
Werke (in Auswahl)
Symphonische Werke
6 Symphonien
- op.-9: 1. Symphonie Sinfonica Panta Rhei (1953/54, UA 14. September 1961)
- op.32: 4.Symphonie (1972/73
- op.---: 6.Symphonie Desiderata für Sprecher, 3 Solisten, Chor und großes Orchester(1995-97)
- op.--5: Movimiento Sinfonico, Sinfonischer Satz (1953/54)
- op.26: Textur(1969/70)
- op.51: Pater Nosterfür Kammerorchester und Chor(1985)
- op.39: Dorefami(1974)
- op.---: Akroasis für Orchester
Konzerte
- op:44: 1. Klavierkonzert (1978/79)
- op.---: 2. Klavierkonzert
- op.72: 3. Klavierkonzert (2002/03, UA. 6. Februar 2009 Musica Viva)
- op.40: 1. Violinkonzert (1976)
- op.69: 2. Violinkonzert
Kammermusik
- op.47: Sonate für Violine und Klavier (1982)
- op.53: Klaviersonate (1987)
- op.14: Bläserquintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
- op.37: Bläserquintett für 2 Trompeten, Horn, Posaune und Tuba
- op.48: Divertimento per trefür Violine Kontrabass und Klarinette (1980)
- op.56: 1. Streichtrio (1985/86)
- op.50: Moments Musicaux für Saxophon, Akkordeon und Schlagzeug
- op.58: 7 mal 1 für Schlagzeug Solo /1987)
- op.--: Dialog 1 für Saxophonund Klavier
- op.62: Dialog 2 für Viola und Schlagzeug
Chorwerke
- op.51: Pater Noster (1985)
- op.54: Alpha-Zeta(UA 1986)
Bühnenwerke
- Pavane royal, Ballett (1949/50)
- Targusis (Carlos H Veerhoff), Oper op. 13 (1955-1958)
- El porquerizo del rey/ Der Schweinehirt des Königs(Hans Christian Andersen), Ballett op. 12 (1958-1962; 1963 Buenos Aires)
- Tanz des Lebens/Der letzte Gast (Fred Schneckenberger), Puppenoper op. 17 (1962/63; 1963 Zürich)
- Die Goldene Maske (Carlos H Veerhoff), Oper op. 23 (1967/68)
- Es gibt noch Zebrastreifen (Edith Sartorius), Minioper op. 28 (1971; 1973 Ulm)
- Die Manipulatoren (Carlos H Veerhoff), Minioper op. 31 (1971), unvollendet, eingegangen in Mana op. 73
- Dualis, Ballett op. 42 (1975/76; 1976 München)
- Der Grüne (Carlos H Veerhoff), Minioper op. 34 (1982), unvollendet
- Der Schützling (Ephraim Kishon/Carlos H Veerhoff), Oper op. 56 (1990)
- Mana, Oper op. 73 (Carlos H Veerhoff) (2007)
- Gesänge aus Saint Sarah. Konzertantes Hörspiel.
Einzelnachweise
Literatur
- Franzpeter Messmer/Thomas Schipperges/Verena Weidner/Günther Weiß: Carlos H. Veerhoff. (= Komponisten in Bayern Bd. 4, hg. Alexander L. Suder), Verlag Hans Schneider,Tutzing 2006, ISBN 3-7952-1201-4 (3-7952-1201-4)
- Thomas Schipperges, Veerhoff, Carlos H.: Komponisten der Gegenwart. hrsg. von Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer, 10. Nachlieferung, München 1995
- Thomas Schipperges, Veerhoff, Carlos H.: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. zweite Ausgabe, Personenteil, Bd. 16, Kassel und Stuttgart 2006, Sp. 1377-1379.
Personendaten NAME Veerhoff, Carlos ALTERNATIVNAMEN Veerhoff, Carlos Heinrich KURZBESCHREIBUNG deutsch-argentinischer Komponist GEBURTSDATUM 3. Juni 1926 GEBURTSORT Buenos Aires, Argentinien
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