Velikovec

Velikovec
Wappen Karte
Wappen von Völkermarkt
Völkermarkt (Österreich)
DEC
Völkermarkt
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Völkermarkt (VK)
Fläche 137,33 km²
Koordinaten 46° 40′ N, 14° 38′ O46.66222222222214.634444444444462Koordinaten: 46° 39′ 44″ N, 14° 38′ 4″ O
Höhe 462 m ü. A.
Einwohner 11.381 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 83 Einwohner je km²
Postleitzahl 9100
Vorwahlen 0 42 32
Gemeindekennziffer 2 08 17
AT213
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Hauptplatz 1
9100 Völkermarkt
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Valentin Blaschitz (SPÖ)
Gemeinderat (2009)
(31 Mitglieder)
14 SPÖ, 7 ÖVP, 9 BZÖ, 1 GRÜNE

Völkermarkt (slowenisch: Velikovec) ist eine Stadtgemeinde im gleichnamigen Bezirk des österreichischen Bundeslandes Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt im nördlichen Jauntal in einer Seehöhe von 462 m, direkt nördlich des Flusses Drau auf einer markanten Schotterterrasse, die nach drei Seiten steil abfällt. Auf der Südseite liegt das Flussbett der Drau, die durch das Flusskraftwerk Edling seit 1962 zu einem langen See aufgestaut wurde.

Völkermarkt liegt in Sichtweite der Karawanken im Süden und der Saualpe im Nordosten, wobei sich die Stadt selber im Flach- und Hügelland befindet.

Wasserhofen, im Hintergrund die Brücke über den Völkermarkter Stausee, Völkermarkt und die Saualm
Völkermarkter Rathaus, vormals Herzogburg
Altes Rathaus auf dem Völkermarkter Hauptplatz
Dreifaltigkeitssäule auf dem Völkermarkter Hauptplatz
Pfarrkirche St.Ruprecht
Grabplatte des Freiherrn Sonnegg am Stadtturm
Internationales Meditationszentrum Österreich in Sankt Michael ob der Gurk
Sankt Michael ob der Gurk

Gemeindegliederung

Völkermarkt ist in folgende 26 Katastralgemeinden gegliedert:

  • Höhenbergen
  • Rakollach
  • Neudenstein
  • Greuth
  • Töllerberg
  • Ruhstatt
  • Mühlgraben
  • Bei der Drau
  • Ob der Drau
  • Ritzing
  • Völkermarkt
  • St. Ruprecht
  • Waisenberg
  • Klein St. Veit
  • Korb
  • Wandelitzen
  • St. Jakob
  • Haimburg
  • Gurtschitschach
  • Weinberg
  • Kaltenbrunn
  • Niedertrixen
  • Mittertrixen
  • St. Peter am Wallersberg
  • Admont-Lassein
  • Tainach

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 79 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Admont (41)
  • Aich (96)
  • Arlsdorf (41)
  • Attendorf (30)
  • Bach (58)
  • Berg ob Attendorf (63)
  • Berg ob Sankt Martin (20)
  • Bergstein (45)
  • Bösenort (15)
  • Bischofberg (1)
  • Dobrowa (87)
  • Drauhofen (72)
  • Dullach I (58)
  • Dullach II (86)
  • Dürrenmoos (368)
  • Frankenberg (34)
  • Führholz (20)
  • Gänsdorf (63)
  • Gattersdorf (214)
  • Gletschach (20)
  • Greuth (198)
  • Gurtschitschach (58)
  • Höhenbergen (65)
  • Hafendorf (31)
  • Haimburg (388)
  • Hungerrain (66)
  • Kaltenbrunn (70)
  • Klein Sankt Veit (234)
  • Korb (97)
  • Kremschitz (101)
  • Krenobitsch (72)
  • Kulm (31)
  • Ladratschen (27)
  • Lassein (54)
  • Lasseinerbucht (29)
  • Lippendorf (61)
  • Mittertrixen (154)
  • Neudenstein (76)
  • Niederdorf (4)
  • Niedertrixen (19)
  • Obersielach (140)
  • Obertrixen (18)
  • Oschenitzen (163)
  • Penk (27)
  • Pörtschach (63)
  • Rakollach (26)
  • Rammersdorf (52)
  • Ratschitschach (85)
  • Reifnitz (98)
  • Reisdorf (121)
  • Ruhstatt (66)
  • Ruppgegend (13)
  • Salchendorf (144)
  • Sankt Agnes (74)
  • Sankt Georgen am Weinberg (87)
  • Sankt Jakob (174)
  • Sankt Lorenzen (56)
  • Sankt Margarethen ob Töllerberg (139)
  • Sankt Martin (40)
  • Sankt Michael ob der Gurk (132)
  • Sankt Peter am Wallersberg (341)
  • Sankt Stefan (32)
  • Skoflitzen (11)
  • Steinkogel (44)
  • Töllerberg (23)
  • Tainach (600)
  • Tainacherfeld (23)
  • Terpetzen (18)
  • Unarach (16)
  • Unterbergen (54)
  • Unterlinden (30)
  • Völkermarkt (4.859)
  • Waisenberg (105)
  • Wandelitzen (49)
  • Watzelsdorf (68)
  • Weinberg (34)
  • Wernzach (31)
  • Winklern (36)
  • Wurzen (14)

Geschichte

In der weiteren Umgebung gab es seit der Römerzeit und dem Königreich Noricum zahlreiche Bergbaustätten, deren Bedeutung aber seit etwa 1960 weitgehend geschwunden ist.

Um 1090 beauftragte Graf Engelbert von Spanheim vermutlich einen Kaufmann Volko aus Rheinfranken mit der Errichtung einer Marktsiedlung.[1] An diesem Handelsplatz, der sich im Gebiet der heutigen Vorstadt St. Ruprecht am Zusammentreffen mehrerer alter Verkehrswege befand, gründete das Erzbistum Salzburg eine Ruprechtskirche. In der Nähe dieses Marktfleckens ließ der Kärntner Herzog Bernhard von Spanheim 1217 eine Brücke über die Drau errichten und 1231 eine strategisch günstiger gelegene Siedlung anlegen, die schon im 13. Jahrhundert Stadtrechte erlangte und vor allem vom Handel mit Eisen profitierte. Der erste Markt kann für das Jahr 1309 belegt werden.

Lag Völkermarkt im Spätmittelalter unter den landesfürstlichen Städten noch regelmäßig an zweiter Stelle hinter der herzoglichen Residenz St. Veit – noch 1470 wurde hier ein innerösterreichischer Landtag abgehalten –, so verlor es im Lauf des 16. Jahrhunderts an Bedeutung. Heute ist Völkermarkt das Wirtschafts-, Schul- und Einkaufszentrum des Jauntales, während das Umland noch stark landwirtschaftlich, aber auch zunehmend touristisch geprägt ist.

Im Jahr 1973 wurden die Gemeinden Sankt Peter am Wallersberg, Waisenberg, Tainach und Haimburg mit der Stadt in einer Großgemeinde vereint, deren Einwohnerschaft sich durch die nunmehr knapp 80 Ortschaften etwa verdoppelte.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Völkermarkt 11.373 Einwohner, davon sind 93,9 % österreichische, 1,5 % bosnische und 1,0 % kroatische Staatsbürger.

Anfang des 20. Jahrhunderts wies die Stadt wie der gleichnamige Bezirk noch einen relativ hohen Anteil an Kärntner Slowenen auf. Gleichwohl votierte der Südosten Kärntens in der Volksabstimmung von 1920 deutlich für den Verbleib bei Österreich. Heute sind nur noch 292 Einwohner (2,6 %, 2001) slowenischsprachig.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 89% der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 3% und zum Islam 1,5%. Als konfessionslos bezeichnen sich 5%.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zwei Galerien, das Heunburg–Theater und regelmäßige Events runden die Kulturszene im Stadtzentrum ab. Neben dem Bürgerlustpark und Platzkonzerten ist noch der große Wochenmarkt zu erwähnen. Die Umgebung bietet bemerkenswerte Kirchen, Burgen und andere Kulturdenkmäler, zum Beispiel die Burgruine Haimburg.

Wirtschaft und Infrastruktur

Marktwesen

Der Handel ist für die Stadt traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Die "Stadtentwicklungsoffensive" und die Wirtschaftskammer wird ab 2005 neben dem Mittwoch-Markt auch einen Frischemarkt am Freitag und einen "EU-Nationenmarkt" etablieren. Auch spezielle Märkte zu Ostern, für die Alpen-Adria-Themen und ein Fischmarkt sind geplant.

Gegenwärtig werden folgende Märkte in der Stadt regelmäßig abgehalten:

  • Wochenmarkt - der traditionelle Wochenmarkt findet jeden Mittwoch statt.
  • Nikolomarkt - der traditionelle Nikolomarkt findet jedes Jahr am ersten Montag vor Nikolaus im Dezember statt.
  • Trödler Markt - im Rahmen der Stadtentwicklungsoffensive gegründeter Markt für gebrauchte Artikel. Er findet seit 30. April 2005 jeden letzten Samstag im Monat statt.
  • Christkindlmarkt - der Christkindlmarkt findet im Dezember am unteren Hauptplatz statt.
  • Völker Markt - ein Frischemarkt, erstmals am 30. September 2005 präsentiert.

Tourismus

Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein der Völkermarkter Wirtschaft. Die Stadt beherbergt jährlich über 20.000 Gäste. Bedeutsam sind hierfür sind die (nicht mehr auf dem Gemeindegebiet liegenden) Badeseen im Südwesten.

Das Sport- und Freizeitangebot ist entsprechend reichhaltig: für Fischer und alle Arten von Wassersport, zahlreiche Radwege (Drau-Radweg R1), Erlebnis-Schwimmbad, Skaten, Wandern, Bergsteigen usw. Die nahe Petzen (2114 m) hat ein kleines Schigebiet.

Verkehr

Die Südautobahn (A2) zwischen Grafenstein and Völkermarkt Ost

Am Nordrand des Jaunfeldes liegt die Stadt Völkermarkt an zwei sich kreuzenden Verkehrswegen, die seit dem Mittelalter bestehen:

  • Die Drau, welche bei Völkermarkt heute zum Völkermarkter Stausee aufgestaut ist
  • Der von Süden (der in den Karawanken liegende Seebergsattel mit 1220 m) nach Norden (die Norische Region) verlaufende Verkehrsweg, welcher früher wegen des Bergbaues (Eisen, Blei) stark genutzt wurde.

Heute liegt Völkermarkt an der Südautobahn mit den Anschlussstellen Völkermarkt West und Völkermarkt Ost. 2006 soll an der Kreuzung mit der B82 ein neuer Anschluss Völkermarkt Mitte entstehen. Eine stark befahrene Straße ist die B70.

Die Eisenbahn (ehemals Franzensfeste (Südtirol) - Villach - Klagenfurt - Bleiburg Marburg) verläuft hingegen 5 km südlicher in der Gemeinde Eberndorf. Der Bahnhof heisst zwar Völkermarkt-Kühnsdorf, doch kann dieser nicht als direkter Eisenbahnanschluss bezeichnet werden. Völkermarkt ist somit die einzige Bezirksstadt Österreichs, die niemals einen Eisenbahnanschluss besessen hat. Ursprünglich war bei der Planung der Eisenbahn in den 60ern des 19. Jahrhunderts sehr wohl daran gedacht, Völkermarkt direkt zu erschließen, doch wehrte sich damals eine starke Fuhrwerkerlobby gegen den Bau.

Die Bedeutung der Bahnlinie Marburg-Klagenfurt ist, obwohl immer noch Hauptbahnlinie, durch die Gebietsabtretungen 1918 an Jugoslawien stark gesunken; 1964 wurde als Ersatz die Jauntalbahn fertiggestellt. In den nächsten Jahren soll mit Hilfe der Koralmbahn eine weitere wirtschaftliche Belebung der Region stattfinden.

Politik

Stadtrat und Bürgermeister

Der Stadtrat (Stadtregierung) von Völkermarkt hat sieben Mitglieder. Direkt gewählter Bürgermeister ist Valentin Blaschitz.[2]

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[3]

Wappen

Das Wappen von Völkermarkt hat folgende Blasonierung: „In Rot hinter einem fünffachen grünen Wogenkamm drei silberne bezinnte Türme mit Kegeldächern wachsend.“ Die Fahne ist Rot-Weiß-Grün mit eingearbeitetem Wappen.

Das älteste Stadtsiegel hat einen Durchmesser von 60 mm und ist an einer Urkunde vom 1. Juli 1267 erhalten. Sowohl Schildfuß, dessen Wogenkamm wohl eher das Drauufer als die hügelige Umgebung andeutet, als auch die drei Türme, die die beiden Stadttürme im Westen und Osten darstellen, dazwischen wohl die landesfürstliche Burg, wiesen in der Folge starke Abweichungen auf. Bei der Wappenbescheinigung 1974 griff man jedoch auf die älteste Darstellung von 1267 zurück.

Literatur

  • K. Wit: Völkermarkt, Chronik der Großgemeinde- Eigenverlag der Stadt Völkermarkt, 1980, ohne ISBN
  • Günther Körner (Hrsg.): 750 Jahre Stadt Völkermarkt. Eigenverlag der Stadt Völkermarkt, 2001. ISBN 3-85391-190-0

Einzelnachweise

  1. Geschichtliche Entwicklung der Stadt Völkermarkt. Webauftritt der Stadtgemeinde. Abgerufen am 18. Mai 2008.
  2. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
  3. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.

Weblinks


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