Verband der Ingenieure des Lack- und Farbenfaches

Verband der Ingenieure des Lack- und Farbenfaches

Der Verband der Ingenieure des Lack- und Farbenfaches e.V. (VILF) ist mit 800 Mitgliedern und 75 Firmenmitgliedschaften der mitgliederstärkste Verband innerhalb der Lackindustrie in Deutschland und einer der wichtigsten in Europa.

Der VILF wurde 1955 gegründet und vertritt laut Satzung die fachlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen von Ingenieuren, die im Lack- und Farbenbereich tätig sind. Darüber hinaus ist das Hauptanliegen des VILF, seine Mitglieder zu fördern und weiterzubilden.[1] Neben Ingenieuren sind auch zahlreiche Chemiker, Lacklaboranten und branchenzugehörige Kaufleute Mitglied. Dies grenzt den Verband vom Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) ab, der auf die Herstellerfirmen fokussiert ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der VILF wurde am 12. Mai 1956 von Absolventen der Lackingenieurschule Krefeld gegründet. Diese fühlten sich weder von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), noch vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) angemessen vertreten. Sitz war Düsseldorf. Der Gründungsvorstand des VILF bestand aus den Ingenieuren Walter Ortmann, Rolf Rademacher und Hans Mosbach. Im Jahr seiner Gründung zählte der VILF 27 aktive Mitglieder.

1959 (Krefeld / Düsseldorf) und 1962 (Köln) folgten die Gründungen der ersten Bezirksgruppen.

1968 wurde die Bezirksgruppe Stuttgart gegründet. Somit waren mit Krefeld und Stuttgart beide Fachhochschulen mit lackspezifischen Ingenieursausbildungen erfasst.

1980 folgte die Bezirksgruppe Paderborn, nachdem an der dortigen Gesamthochschule, heute Universität, ebenfalls eine Spezialisierung auf Farben & Lacke eingeführt wurde.

Nach internen Querelen im Vorstand und Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden, wurde 1982 die Auflösung des Verbandes diskutiert. Dies wurde abgewendet. Zeitgleich konnte jedoch der Fortbestand der lackspezifischen Ausbildung in Krefeld und Paderborn gesichert werden. Dennoch verzeichnete der Verband einen starken Mitgliederverlust in dieser Zeit.

1999 wurde die Geschäftsstelle des VILF in Coesfeld eröffnet

Im Laufe der Jahre nahm das Thema Organisation von Veranstaltungen, Tagungen und Seminaren einen immer größeren Stellenwert ein. Dies führte zur Ausgründung der VILF Event GmbH. Das erfüllte einerseits eine gestiegene Nachfrage, andererseits konnten so auch die wirtschaftlichen Interessen des Verbandes besser berücksichtigt werden.[2]

Im Juni 2009 beschloss der Verband, die Aufnahme in der europäischen Dachverband FATIPEC zu beantragen.[3]

Organisation

Der VILF ist in einer bundesweiten Organisation und 6 regionalen Bezirksgruppen organisiert.[4] 1. Vorsitzender des VILF ist Ludger Küper, der von Jorge Prieto und Dr. Heinz-Günther Schulte vertreten wird.[5]

Die Bezirksgruppen sind im Einzelnen:

  • Stuttgart
  • Rhein-Main
  • Ostwestfalen-Lippe
  • Nürnberg
  • Leverkusen
  • Nord

Fachliche Kooperationen

Auf fachlicher Ebene bestehen Kooperationen mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (Fachgruppe Anstrichsstoffe und Pigmente), der Nürnberger Interessengemeinschaft Lack (NIL), dem Association française des Techniciens des Peintures, Vernis, endres, adhésives (AFTPVA, französischer Lackverband) und der Schweizerischen Vereinigung der Lack- und Farbenchemiker (SVLFC).

Weiterhin ist der VILF im Europäischen Lackverband CEPE vertreten.

Der VILF pflegt Kontakte zu den Fachhochschulen Niederrhein (früher Krefeld) und Esslingen (nach dem Wechsel des Studiengangs aus Stuttgart) und der Universität Paderborn. Bis heute sind dies die einzigen Hochschulen in Deutschland, die einen Abschluss als Chemieingenieur bzw. Chemiker im Bereich der Lackchemie ermöglichen, obwohl in der Branche weiterhin starker Fachkräftemangel herrscht.

Aktivitäten

Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt gemäß Satzung auf der Weiterbildung der Verbandsmitglieder. So findet jeweils im Oktober / November die zweitägige Vortragstagung statt, die in der gesamten Branche als fachlicher Höhepunkt gilt. Neben der Jahrestagung organisieren die einzelnen Bezirksgruppen Vortragsveranstaltungen lokaler Natur.

Im Mitgliedsbeitrag enthalten sind Abonnements der Fachzeitschriften Farbe + Lack und Phänomen Farbe. Die Farbe + Lack ist gleichzeitig das offizielle Publikationsorgan der SVLFC und des VILF und der Fachgruppe „Anstrichstoffe und Pigmente“ der Gesellschaft deutscher Chemiker.[6]

Einzelnachweise

  1. Satzung auf der Verbandswebseite
  2. Chronik auf der Verbandswebseite
  3. VILF: Klares Votum für FATIPEC; In: Phänomen Farbe; Ausgabe Juni 2009; Seite 6 - 7
  4. Übersicht der Bezirksgruppen auf der Verbandswebseite
  5. VILF Jahrestagung 2011: Neuer Vorstand gewählt. In: www.farbeundlack.de. 10. November 2011, abgerufen am 17. November 2011.
  6. OPAC

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