- Verkehrsmittelvergleich
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Unter einem Verkehrsmittelvergleich versteht man den Prozess des preislichen und zeitlichen Vergleichens verschiedener Verkehrsmittel auf der gleichen Relation, oft auch in Form eines gegeneinander Abwägens von Kombinationen mehrerer unterschiedlicher Verkehrsmittel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im deutschen Sprachgebrauch wurde der Begriff „Verkehrsmittelvergleich“ zunächst nur von Umweltorganisationen wie Greenpeace benutzt. Gemeint war hier der Vergleich von Schadstoffemissionen verschiedener Verkehrsmittel umgerechnet auf die Anzahl der beförderten Passagiere. Damit wurde die Umweltverträglichkeit dieser Verkehrsmittel gegeneinander abgewägt.[1] Als bestes Langstrecken-Verkehrsmittel erschienen hier in den meisten Fällen die elektrisch betriebenen Linienzüge der deutschen Bahn, da aufgrund der Unabhängigkeit von Verbrennungsmotoren praktisch keine direkten Schadstoffemissionen auftraten.
Erste Ansätze eines Verkehrsmittelvergleichs im heutigen Sinne bietet die Deutsche Bahn im Rahmen ihres 2002 realisierten Mobilchecks,[2] welcher in Ansätzen die direkte Gegenüberstellung zwischen Bahn und eigenem PKW in den Punkten Fahrtdauer und Fahrtkosten erlaubt.
Der erste vollständige Online-Verkehrsmittelvergleich ging 2003 mit dem britischen Portal Transport Direct Portal[3] ans Netz, einer Kooperation des britischen Verkehrsministeriums mit einer Vielzahl von Reiseveranstaltern und landesweiten Verkehrsbetrieben.
Manueller Verkehrsmittelvergleich
Um einen Verkehrsmittelvergleich per Hand durchzuführen, müssen zunächst die Internet-Portale oder sonstigen Unterlagen aller wichtigen Reiseveranstalter und Verkehrsmittel-Dienstleister separat durchgearbeitet werden. Auf jedem Portal und für jedes offline vorliegende Angebot muss anschließend für jeden gewünschten Routenabschnitt eine Suche mit den gleichen Ausgangsdaten gestartet werden.
Im letzten Schritt müssen alle verwertbaren Suchergebnisse nach Kosten, Reisezeit und Komfort gegeneinander abgewogen werden, um eine möglichst sinnvolle, individuelle Reiseroute herauszuarbeiten. Besonders der abschließende Preisvergleich gestaltet sich aufgrund vieler, erst unmittelbar zur Buchung offensichtlich werdender versteckter Kosten meist äußerst kompliziert und ist daher sehr zeitintensiv.
Automatisierter Verkehrsmittelvergleich
Transport Direct Portal bietet die Möglichkeit für eine Tür-zu-Tür-Reiseplanung („Door-to-door journey“) von und zu jedem Ort innerhalb Großbritanniens mit einer einzigen Suchanfrage, welche Busse, Züge und Flugverbindungen in die Berechnungen der bestmöglichen Reiseroute miteinbezieht. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse hier direkt mit Hilfe eines komplexen Kombinationsalgorithmus zu den kürzesten, schnellsten oder günstigsten Reisevarianten zusammengesetzt.
Auf Europäischer Ebene wird eine ähnliche Möglichkeit des Verkehrsmittelvergleichs von routeRANK.de[4] angeboten, die neben den verschiedenen Verkehrsmitteln auch deren CO2-Emissionen berücksichtigt und vergleicht. Damit ist die Reiseroutenplanung nicht auf ein einzelnes Land beschränkt, sondern bietet einen den gesamten europäischen Raum umfassenden Verkehrsmittelvergleich sowie die Abfrage von Fluginformationen aller großen Flughäfen weltweit. Das Schweizer Unternehmen routeRANK wird von der Schweizer Förderagentur für Innovation (KIT) unterstützt und übernimmt unter anderem auch das Travelmanagement der Schweizer Regierung. Seit 2008 gibt es VerkehrsmittelVergleich.de, ein durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördertes Projekt.[5] VerkehrsmittelVergleich.de ist derzeit jedoch auf den Vergleich von Verkehrsmitteln innerhalb Deutschlands beschränkt und noch in einer offenen Beta-Phase.
Einzelnachweise
- ↑ Verkehrsmittelvergleich im Greenpeace-Online-Portal – Vergleich verschiedener Verkehrsmittel nach ihrer Umweltverträglichkeit
- ↑ MobilCheck auf Bahn.de- „MobilCheck“ erlaubt den Kostenvergleich zwischen Bahnticket und KFZ-Vollkosten auf der gewünschten Strecke
- ↑ Transport Direct Portal in der englischsprachigen Wikipedia
transport-direct.info – Portal des britischen Verkehrsministeriums (Department for Transport in der englischsprachigen Wikipedia) mit Online-Verkehrsmittelvergleich (Landesweit) - ↑ routeRANK.de – Föderkooperation der Schweizerischen Förderagentur für Innovation KTI
- ↑ VerkehrsmittelVergleich.de – Förderkooperation des BMWi und des Lehrstuhls "Entrepreneurship" der RWTH Aachen
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