Verkehrsübungsgelände

Verkehrsübungsgelände
Luftbild des Wachaurings in Melk, einem Fahrsicherheitszentrum des ÖAMTC in Österreich
Fahrsicherheitszentrum in Laatzen
Fahrgeschwindigkeitsanzeige bei Einfahrt in einen Parcours

Ein Fahrsicherheitszentrum (auch Fahrtechnikzentrum oder Fahrsicherheitsanlage) ist ein ein künstlich angelegtes und zu öffentlichen Straßen abgegrenztes Areal, auf dem Kraftfahrer ein Fahrsicherheitstraining absolvieren können. In einem Fahrsicherheitszentrum können dazu kritische Verkehrssituationen simuliert werden. Auf einem Verkehrsübungsplatz werden hingegen alltägliche Verkehrssituationen trainiert.

Inhaltsverzeichnis

Zweck und Ausstattung

Die Fahrsicherheitszenten sind ausgestattet für theoretische und praktische Fahrausbildung. Diese Plätze sollen aber keine Konkurrenz zur normalen Fahrschule sondern eine Ergänzung darstellen.

Zu einer Fahrsicherheitsanlage gehören angemessen dimensionierte, gerade Flächen für Brems- und Ausweichmanöver, kurze Bergstrecken sowie Kreisbahnen und Bogenelemente zum Training von Kurventechnik. Auf den aus Kunststoff oder Metall bestehenden Gleitflächen, die bewässert werden, wird Aquaplaning simuliert bzw. Bremsen auf einseitig glatter Fahrbahn und das „Abfangen eines schleudernden Fahrzeugs“ trainiert. Für alle Trainingsflächen müssen speziell gestaltete, ausreichend große Sicherheitszonen zur Verfügung stehen. [1] Weiterhin kommen bei einer Vielzahl der Trainingsplätze Geschwindigkeits-Meßanlagen sowie Funkgeräte zum Einsatz. Einige größere und technisch aufwändiger gestaltete Anlagen verfügen zudem über elektronisch gesteuerte Schleuderplatten, die das Auto für Abfang-Übungen ins Schleudern bringen sowie über computergesteuerte Wasserfontänen, mit denen plötzlich auftretende Hindernisse simuliert werden können.

Meistens macht man diese Trainings mit dem eigenen Fahrzeug, so dass man kennenlernt, wie sich dieses in Grenzsituationen verhält.

Auch für Motorräder, LKW und Anhänger kann man solche Übungen durchführen. Mit speziellen Fahrzeugen, die zusätzlich Stützräder haben, kann man auch das Kippen eines Fahrzeuges erfahren.

Zahlreiche Firmen, wie Frächter oder BOS, schicken ihre Fahrer auf solche Kurse, die meist von ehemaligen Autosportlern geleitet werden.

Österreich

War in Österreich die Absolvierung eines Fahrtechniktrainings nur auf freiwilliger Basis, so ist es seit 2003 in einem Zeitraum von 3 bis 9 Monaten nach Erwerb des Führerscheines für die Klasse A oder B im Rahmen der Mehrphasenausbildung Pflicht.

Aber auch für die Führerscheinklassen für LKW gibt es solche Kurse, die oft von Mitarbeitern von Frächtern besucht werden. Diese Kurse werden auch teilweise von der AUVA der (Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt) finanziell unterstützt. Auch Fahrer der Einsatzorganisationen, wie der Feuerwehr, besuchen die Fahrtechnikzentren um das Fahrkönnen zu perfektionieren.

Als Vorgänger dieser Zentren gab es sogenannte Verkehrsübungsplätze schon seit den 1960er Jahren, die ebenfalls von den beiden Autofahrerclubs betrieben wurden. Der Besuch solcher Plätze war jedoch auf rein freiwillige Basis beschränkt.

Die Standorte dieser Zentren des ÖAMTC sowie des ARBÖ sind ebenso wie für FAHRWELT Kern, DRIVING CAMP, Fahrtechnikzentrums Murtal usw. auf deren Internetseiten aufzufinden. Darüber hinaus verfügen einige Fahrschulen über eigene Zentren.

Deutschland

Seit Mitte 2004 besteht für Fahranfänger mittels einer freiwilligen Fortbildung (Fortbildung für Fahranfänger), die ein Sicherheitstraining auf einem Fahrtechnikzentrum umfasst, die Möglichkeit, die obligatorische Probezeit von 2 Jahren auf nur 1 Jahr zu verkürzen.

In Deutschland werden die meisten Fahrsicherheitsanlagen vom ADAC betrieben. Diese unterliegen den Richtlinien des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), um eine gleichbleibende Qualität von Fahrsicherheitstrainings gewährleisten zu können.

Fußnoten

  1. ADAC Fahrsicherheit 08/2005, S. 5.

Siehe auch

  • Themenliste Straßenverkehr
  • Themenliste Fahrzeugtechnik

Weblinks


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