Vernonia

Vernonia
Scheinastern
Ausschnitt aus dem Blütenstand mit körbchenförmigen Teilblütenständen von Vernonia noveboracensis

Ausschnitt aus dem Blütenstand mit körbchenförmigen Teilblütenständen von Vernonia noveboracensis

Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Tribus: Vernonieae
Gattung: Scheinastern
Wissenschaftlicher Name
Vernonia
Schreb.
Blütenstand mit körbchenförmigen Teilblütenständen von Vernonia baldwinii

Die Scheinastern oder Vernonien (Vernonia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae) mit etwa 20 Arten (früher waren etwa 1000 Arten in dieser Gattung zusammengefasst). Die Gattung wurde nach dem englischen Botaniker William Vernon benannt. Alle Arten nach heutiger enger Auffassung (nach H. Robinson 1999) der Gattung sind in der Neuen Welt beheimatet; die meisten Arten in Nordamerika, nur zwei bis drei Arten in Südamerika.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Scheinastern sind große, mehrjährige krautige Pflanzen, die meist Wuchshöhen von 20 bis 200 cm, jedoch auch Wuchshöhen von mehr als 300 cm, erreichen können.

Die Laubblätter sind überwiegend ungestielt, nur selten überwiegend basal oder gleichzeitig basal und stängelständig. Die Form der Blätter variiert zwischen eiförmig, elliptisch, lanzettlich, umgekehrt lanzettlich, spatelförmig, linear oder fadenförmig. Die Blattbasis ist mehr oder weniger keilförmig, Ausnahme ist die Art Vernonia pulchella mit einer abgerundet-abgeschnittenen Blattbasis. Die Blattränder sind für gewöhnlich gezähnt, selten ganzrandig, die Blattspitzen sind zugespitzt bis spitz zulaufend. Die Blattunterseiten sind meist mehr oder weniger schuppig bis fein stichborstig oder wollig bis filzig, manchmal unbehaart, für gewöhnlich mit Harzdrüsen bedeckt. Die Blattoberseite ist schuppig oder glatt, nur manchmal mit Harzdrüsen bedeckt.

Die körbchenförmigen Blütenstände sind mehr oder weniger gestielt, sie werden nicht von Brakteen umgeben. Sie stehen in doldentraubenförmigen bis rispenförmigen Gruppen mit einem Durchmesser von (6 bis) 10 bis 25+ cm in einer Anzahl von normalerweise 40 bis 100 aber auch deutlich weniger (6) oder mehr. Die Hüllblätter sind glockenförmig bis verkehrt kegelförmig oder halbkugelförmig angeordnet, 3 bis 8, selten bis 11 oder mehr cm im Durchmesser. Jeweils 18 bis 70+ Hüllblätter stehen in vier bis mehr als sieben Serien. Die äußeren Hüllblätter sind eiförmig bis lanzettlich oder pfriemförmig, die inneren mehr oder weniger lanzettlich bis länglich. Alle sind mehr oder weniger papierartig, ganzrandig, oftmals bewimpert, die Spitzen entweder abgerundet, dann manchmal zugespitzt, angespitzt, pfriemförmig oder fadenförmig. Die Oberfläche ist unbehaart oder leicht mit feinen Strichborsten versehen bis filzig, manchmal mit Drüsen besetzt. In jedem Blütenkörbchen finden sich nur Zungenblüten, es sind je nach Art 9 bis 30 (manchmal bis 65 oder mehr) Einzelblüten. Die Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen, die oben zu einer Zunge ausgeformt ist, diese hat fünf Kronzipfel, woran man gut erkennen kann, dass die Kronröhre aus fünf Kronblättern gebildet wird. Die Kronblätter sind normalerweise violette oder rosa (selten weiß) aber nie gelb. Die fünf Kronzipfel sind lanzettlich-linear und mehr oder weniger gleich geformt.

Die Früchte sind Achänen, die mehr oder weniger säulig, manchmal bogenförmig gekrümmt sind. Sie besitzen acht bis zehn Rippen, sind unbehaart oder geschuppt bis feinborstig und oftmals mit Harzdrüsen besetzt, Die Pappi sind beständig, es existieren 20 bis zu mehr als 30 äußere, unregelmäßig gezackte bis pfriemförmige Schuppen oder Borsten, sowie 20 bis zu mehr als 40 innere, pfriemförmige bis borstige Schuppen oder Borsten.

Die Chromosomenzahl beträgt x = 17.

Systematik

Die Gattung Vernonia wurde vom deutschen Botaniker Johann Christian Daniel von Schreber 1791 aufgestellt.[1] Hier eine Artenauflistung, gruppiert nach Verbreitungsgebiet:

Nordamerika

  • Vernonia acaulis
  • Arkansas-Scheinaster (Vernonia arkansana DC.)
  • Vernonia angustifolia
  • Vernonia baldwinii Torr.
  • Vernonia blodgettii
  • Vernonia fasciculata Michx.
  • Vernonia flaccidifolia
  • Hohe Scheinaster (Vernonia gigantea (Walter) Trel. ex Branner & Coville)
  • Vernonia glauca (L.) Willd.
  • Vernonia larseniae
  • Vernonia lettermannii Engelm. ex A. Gray
  • Vernonia lindheimeri
  • Vernonia marginata (Torr.) Raf.
  • Vernonia missurica Raf.
  • New-York-Scheinaster (Vernonia noveboracensis (L.) Michx.)
  • Vernonia pulchella
  • Vernonia texana

Afrika

  • Vernonia amygdalina Delile
  • Vernonia calvoana
  • Vernonia colorata (Willd.) Drake
  • Vernonia galamensis (Cass.) Less.

Bilder

Vernonia fasciculata (engl.: Common Ironweed = wäre wörtlich übersetzt „Gewöhnliches Eisenkraut“):

Weiterführende Literatur

  • H. Robinson: The status of generic and subtribal revisions in the Vernonieae, in D.J.N. Hind & H.J. Beentje (eds.). Compositae: Systematics. Proceedings of the International Compositae Conference, Key, 1994. Vol. 1. Pp. 511-529. Royal Botanic Gardens, Kew, 1996.
  • H. Robinson: Generic and subtribal classification of American Vernonieae, Smithsonian Contrib. Bot. 89: 1-116, 1999.

Einzelnachweise

  1. Gen. Pl., ed. 8[a]. 2: 541. 1791.

Weblinks


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