Verstehen Sie Spaß

Verstehen Sie Spaß

Verstehen Sie Spaß? ist eine Unterhaltungssendung mit versteckter Kamera.

Frank Elstner, Moderator der Sendung

Inhaltsverzeichnis

Konzept

Kurzfilme mit der versteckten Kamera sind das wesentliche Element von Verstehen Sie Spaß?. Dabei werden Mitmenschen und Prominente durch Lockvögel in unerwartete Lagen gebracht. Publikum und Fernsehzuschauer sollen sich an der daraus entstehenden Situationskomik und Schadenfreude erfreuen. Die Situation wird schließlich aufgelöst, indem sich der Moderator der Show in das Geschehen einmischt und das Opfer über den Streich aufklärt. Die hereingelegten Personen werden persönlich zu Verstehen Sie Spaß? eingeladen. Es treten außerdem regelmäßig Musiker auf.

Die musikalische Gestaltung lag von 1980 bis 2002 in Händen von Dieter Reith. Seit Herbst 2002 gibt es die neue Titel- und Showmusik, komponiert von Darius Rafat.

Bodo Bach tritt regelmäßig in der Show auf; seine Rolle ist es, Prominente zu ärgern.

Zur Sendung am 12. April 2008 wurde das Erscheinungsbild der Show komplett überarbeitet. Die Grafikabteilung des SWR entwickelte hierzu ein neues Logo. Neben dem Logo wurde auch das Bühnenbild und die Musik erneuert, mit dem Ziel, die Sendung frischer und zeitgemäßer wirken zu lassen.

Adaptionen und Nachahmer des Konzeptes finden sich unter anderen in der Comedy-Falle oder in diversen Clipsendungen, in denen versteckte oder weniger versteckte Filme gezeigt werden.

Geschichte der Sendung

Moderator Zeitraum Folgen
Kurt Felix 31. Januar 1980 – 1. Dezember 1990 1–53 (53 Sendungen)
Paola Felix del Medico 19. November 1983 – 1. Dezember 1990 25–53 (29 Sendungen)
Karl Dall 19. November 1983 – 1. Dezember 1990 25–53 (29 Sendungen)
Harald Schmidt 17. Oktober 1992 – 6. Mai 1995 54–69 (16 Sendungen)
Dieter Hallervorden 16. März 1996 – 26. April 1997 70–76 (7 Sendungen)
Cherno Jobatey 19. September 1998 – 2. Februar 2002 77–93 (17 Sendungen)
Frank Elstner 28. September 2002 94 -

Die Sendung ist eine Weiterentwickling der Sendung Teleboy des Schweizer Fernsehens die von 1974 bis 1981 ausgestrahlt wurde und bei der bereits Filme mit der Versteckten Kamera regelmäßig eingestreut waren. Die Versteckte Kamera beruht auf der NDR-Sendung »Vorsicht Kamera« mit Chris Howland, die 1960 ins damalige Deutsche Fernsehen kam, und ihrereseits auf der US-Amerikanischen Sendung Candid Camera von Allen Funt basierte.[1] Die Sendung "Verstehen Sie Spaß?" wurde erstmals 1980 als 30-minütige Sendung im Abendprogramm der ARD ausgestrahlt und von Kurt Felix moderiert. 1983 entwickelte man auf Basis dieser Sendung eine große Samstagabendshow, und Kurt Felix' Ehefrau Paola Felix kam als Co-Moderatorin hinzu. In dieser Zeit hat die Sendung ein Zeichentrick-Maskottchen, den so genannten Spaßvogel. Das gelbe geierähnliche Tier mit der Taucherbrille wurde ähnlich wie Wum und Wendelin aus Der große Preis zum Geschehen der Sendung befragt und antwortete mit erheiternden Kommentaren. Ebenfalls für Belustigung sorgte in dieser Zeit Karl Dall, indem er als chaotischer Assistent die Filme abspielte. Außerdem war er in ausgiebigen Live-Telefonstreichen zu sehen. Nach der Übernahme der Show durch Harald Schmidt tauchte das Maskottchen nicht mehr auf, ansonsten blieb das Konzept gleich. Am 21. Februar 2004 feierte das Format die 100. Sendung live aus Offenburg. Die heutige Sendezeit der Show wurde unter der Leitung von Frank Elstner auf knapp 135 Minuten erweitert, die wiederum durch eine große Nachspielzeit von rund 30 bis 40 Minuten pro Sendung überzogen werden. Ab November 2007 sendete die ARD zudem dienstags bis freitags Verstehen Sie Spaß Best Of um 18:50 Uhr.

Einschaltquoten

Zu Zeiten von Kurt und Paola Felix schalteten noch rund 21 Millionen Fernsehzuschauer die Sendung ein. In den Jahren zwischen 1992 und 1997 hatte die Sendung nur mittelmäßigen Erfolg im Fernsehen. Doch mit dem Moderatorenwechsel von Dieter Hallervorden zu Cherno Jobatey und der Konzeptänderung ins Altbewährte kamen die Zuschauer zurück. So schalteten bei Cherno Jobateys erster Sendung am 19. September 1998 rund zehn Millionen Fernsehzuschauer ein und brachten der ARD einen Marktanteil von rund 40 Prozent ein. In den Jahren 1998 bis 2002 pendelte sich die Quote dann bei sechs Millionen Zuschauern ein. Einen Spitzenwert erreichte die Zuschauerzahl nochmals im November 2001, als Jennifer Lopez in der Sendung gastierte.

Mit Frank Elstner hat die Sendung, trotz Konkurrenz der privaten Sender, seit 2002 anschauliche Quoten: Rund sieben Millionen Zuschauer schalten pro Sendung bei Verstehen Sie Spaß? ein und bescheren der ARD damit Marktanteile von knapp 25 Prozent.

Kritik

Manche Menschen empfinden das Konzept der Sendung als belästigend und als Eingriff in die Privatsphäre oder das Persönlichkeitsrecht. Diese Kritik ist insofern berechtigt, als in Deutschland die heimliche Tonaufnahme des nicht-öffentlich gesprochenen Wortes und die heimliche Bildaufnahme jedenfalls in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum sogar unter Strafandrohung (§ 201 StGB und § 201a StGB) verboten sind. Die nachträglich eingeholte Zustimmung („Genehmigung“) beseitigt jedenfalls nicht die Rechtswidrigkeit der Aufnahme. Nur die Sendung der Aufnahmen wird durch die in diesem Fall vorherige Zustimmung („Einwilligung“) rechtmäßig. Strafverfahren wegen der Sendung werden deshalb regelmäßig nicht eingeleitet oder eingestellt.

In ethischer Hinsicht kann Kritik daran ansetzen, dass das Sendekonzept (wie auch Talkshows oder Sendeformate wie Big Brother) einen gewissen Voyeurismus bedient.

In der Medienkritik fällt die Sendung seit den 1990er Jahren regelmäßig durch; so wurde etwa 2007 kritisiert, der „spießige Verstehen Sie Spaß?-Schabernack“ sei kaum noch mehr als schlecht gespieltes Landtheater.[2]

Literatur

  • Christian Schertz: Der Schutz der Persönlichkeit vor heimlichen Bild- und Tonaufnahmen. Archiv für Presserecht, 2005, S. 421–428. 

Referenzen

  1. Verstehen Sie Spaß? ABC der ARD
  2. Verlierer Raab schlägt sie alle Spiegel Online, 10. Juni 2007

Weblinks


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