Versteinerter Wald (Chemnitz)

Versteinerter Wald (Chemnitz)
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Versteinerter Wald: Detailaufnahme
aufgestellter versteinerter Wald

Der Versteinerte Wald von Chemnitz ist eine bedeutende Sehenswürdigkeit der Stadt.

Seit dem Erstfund 1737 stieß man in Hilbersdorf, heute ein Stadtteil von Chemnitz, bei Schachtungsarbeiten immer wieder auf verkieselte Hölzer. Mitte des 18. Jahrhunderts ließ der bei Chemnitz wohnende Edelsteininspektor David Frenzel (1691–1772) zahlreiche Kieselhölzer bergen, um daraus Schmucksteine herzustellen, darunter 1751 auch eines der wenigen Exemplare mit noch ansitzenden Wurzeln. Später vermachte ein Finder, der Hilbersdorfer Bauunternehmer Güldner, dem Chemnitzer König-Albert-Museum einige versteinerte Stämme. Der damalige erste Direktor des Museums, Johann Traugott Sterzel, übernahm die Untersuchung der Fundstücke. Ihm ist auch das Sterzeleanum im Museum gewidmet.

Die Entstehung der Kieselhölzer steht im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Zeisigwald-Vulkans vor ca. 291 Millionen Jahren[1]. Beim Ausbruch wurden die Bäume wie 1980 beim Vulkan Mount St. Helens durch die Druckwelle der Eruption entwurzelt, abgeknickt und entästet. Die Stämme wurden danach mit 80 bis 100 °C heißen Auswurfmaterialien des Vulkans (Pyroklastika) bedeckt.

Die meisten der Stämme sind heute im Museum für Naturkunde im Chemnitzer Kulturkaufhaus DAStietz ausgestellt, darunter auch Exemplare mit geschliffener Oberfläche. Eine kleine Sammlung ist auch an der Zeißstraße zu sehen. 1996 wurde auf der Hilbersdorfer Flur ein weiterer versteinerter Stamm aufgefunden. Seit 4. April 2008 wird auf einem Grundstück an der Frankenberger Straße erneut nach Stämmen gesucht. Ein dort gefundener Stamm zeigt einen Zweig, der von der Paläontologischen Gesellschaft zum Fossil des Jahres 2010 ernannt wurde. Er wurde in die Dauerausstellung integriert.

Ebenfalls gut erhalten ist der Chemnitzer Ursaurier - der erste Tierfund im Versteinerten Wald.[2]

Siehe auch

Literatur

Ronny Rößler: Der versteinerte Wald von Chemnitz: Katalog zur Ausstellung Sterzeleanum. Museum für Naturkunde Chemnitz, 2001. ISBN 3-00-007446-5.

Einzelnachweise

  1. Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Chemnitzer Wald ist 291 Millionen Jahre alt
  2. Sächsische Zeitung Eine Vulkanexplosion verschüttete den Chemnitzer Ursaurier und rettete ihn so bis heute

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