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Enn Vetemaa (* 20. Juni 1936 in Tallinn) ist ein estnischer Schriftsteller und Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Enn Vetemaa wurde als Sohn eines Architekten geboren. Er schloss 1959 sein Studium als Chemieingenieur am Tallinner Polytechnischen Institut (estnisch Tallinna Polütehniline Instituut) ab. Er entsagte aber bald der Arbeit im Chemieingenieurwesen und wandte sich Musik und Schriftstellerei zu.
Bis 1965 studierte Vetemaa das Fach Komposition am Staatlichen Konservatorium in Tallinn (Tallinna Riiklik Konservatoorium). Von 1965 bis 1969 war Vetemaa Chefredakteur des estnischen Fernsehens für Literatur- und Kunstsendungen. Von 1969 bis 1976 arbeitete Vetemaa beim Schriftstellerverband der Estnischen SSR als Konsultant für Lyrik. Von 1987 bis 1989 war er Vizepräsident und von 1989 bis 1994 Präsident des estnischen Verlags Kupar.[1]
Früh begann Vetemaa, selbst schriftstellerisch tätig zu werden. Seit 1958 erschienen von ihm Lyrik, Drama und Prosa. Einige seiner Werke stießen auf große Kritik unter den sowjetischen Zensoren und konnten erst verspätet erscheinen. Vetemaa schreibt mit großem intellektuellem Anspruch. Seine Texte sind oft humoristisch und kontrastreich. Daneben ist er auch als Drehbuchschreiber und Essayist tätig. In Deutschland ist Vetemaa vor allem seit 2002 mit seinem humoresken Nixen-Bestimmungsbuch „Die Nixen von Estland“, illustriert von der ostdeutschen Künstlerin Kat Menschik (* 1968), bekannt geworden.
1966 wurde die Oper Luigelend von Veljo Tormis uraufgeführt, für die Vetemaa das Libretto geschrieben hat. Seit den 1990er Jahre ist Vetemaa auch vermehrt als Komponist klassischer Musik in Erscheinung getreten. Bekannt sind unter anderem sein Concertino für Fagott und Streichorchester (1994) und das Saxophonquartett Nr. 2 (1996).
Enn Vetemaa erhielt zahlreiche estnische Literaturauszeichnungen: 1973, 1975 und 1976 wurde ihm der Juhan-Smuul-Preis verliehen. 1977 erhielt er den Titel „Verdienter Schriftsteller der Estnischen SSR“. Von 1966 bis 1990 war Vetemaa Mitglied der KPdSU.
Literarische Werke (Auswahl)
- Monument (Erzählung, 1965; dt. „Das Monument“, 1981)
- Pillimees (Erzählung, 1967; dt.„Müdigkeit“, 1981)
- Väike reekviem suupillile (Erzählung 1968; „Kleines Requiem für eine Mundharmonika“, 1981)
- Illuminatsioonid käruvälgule ja üheksale näitlejale (pauguga lõpus) (Fernsehspiel, 1969)
- Munad hiina moodi, 1969; dt. „Chinesische Eier“, 1981)
- Õhtusöök viiele (Drama, 1972)
- Püha Susanna ehk Meistrite kool (Drama, 1974; Oper 1986)
- Jälle häda mõistuse pärast (Drama, 1976)
- Roosiaed (Drama, 1976)
- Jälle Püha Susanna ehk Armastuse kool (Drama, 1978)
- Nukumäng (Drama, 1980)
- Ikka veel Püha Susanna ehk Noorpaaride kool (Drama, 1981)
- Eesti näkiliste välimääraja (humoristisches Bestimmungsbuch, 1983; dt. „Die Nixen in Estland“, 1985; dt. „Die Nixen von Estland“, 2002)
- Tulnuk (Erzählung, 1987)
- Martsipanimeister. Minu väga magus elu (Roman, 2002)
Literatur
- Cornelius Hasselblatt. Geschichte der estnischen Literatur. Berlin, New York 2006 (ISBN 3-11-018025-1), S. 658f., 669f.
Weblinks
- Literatur von und über Enn Vetemaa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Enn Vetemaa in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Leben und Werk (Estonian Literature Information Centre)
- Rezensionen zu „Die Nixen von Estland“ (deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ Eesti Elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 601
Personendaten NAME Vetemaa, Enn KURZBESCHREIBUNG estnischer Schriftsteller und Komponist GEBURTSDATUM 20. Juni 1936 GEBURTSORT Tallinn, Estland
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