Vicia pisiformis

Vicia pisiformis
Erbsen-Wicke
Erbsen-Wicke (Vicia pisiformis)

Erbsen-Wicke (Vicia pisiformis)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Erbsen-Wicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia pisiformis
L.

Die Erbsen-Wicke (Vicia pisiformis) ist eine, in Mitteleuropa sehr zerstreut vorkommende, Pflanzenart der Gattung Vicia in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Inhaltsverzeichnis

Wuchsform und Blätter

Bei der Erbsen-Wicke handelt es sich um eine kletternde, ausdauernde krautige Pflanze mit kräftiger, ästiger Grundachse und völlig kahlen, frischgrünen Sprossen. Der Stängel ist 1 bis 2 m lang, einfach oder oberwärts verzweigt, kletternd, weich, kantig und gerillt.

Die gefiederten Laubblätter sind 10 bis 20 cm lang, haben verzweigte, seltener einfache Ranken und drei bis fünf Paar große, deutlich gestielte Fiederblättchen. Die untersten Fiederblättchen stehen gleich über den halbpfeilförmigen, höchstens 1/3 so langen, schwach buchtig gezähnten Nebenblättern, die dadurch erbsenartig große Nebenblätter vortäuschen. Die Blättchen sind eiförmig, etwa meist 2 bis 4 cm (6 cm) lang und fast ebenso breit (die unteren bis 4 cm), abgerundet bis schwach ausgerandet und oft kurz bespitzt. Sie besitzen 10 bis 20 Paar netzig verbundene Seitennerven.

Blütenstände, Blüten, Früchte, Samen

Die traubigen Blütenstände sind meist mehr oder weniger so lang wie die Laubblätter ohne die Ranken, an kräftigen Stielen bogig abstehend, einseitswendig, etwa 10- bis 30-blütig, mit linealen, hinfälligen Tragblättern.

Die Blütenstiele sind 3 bis 4 mm lang. Die zygomorphen Blüten sind 12 bis 15 mm lang. Der Kelch ist weit glockig, schief, grünlichweiß, mit kurzen, lanzettlichen, durch weite Buchten getrennte, anfänglich mehr oder weniger gewimperte Zähne versehen. Die Kronblätter sind schwefelgelb, etwa 4 mal so lang wie der Kelch und ziemlich lang genagelt. Die Fahne ist rundlich, ausgerandet, wenig länger als die Flügel und das stumpfe, vorn grünliche Schiffchen. Die Erbsen-Wicke blüht vorwiegend in den Monaten Mai bis August.

Die Hülsenfrüchte sind nickend, etwa 2,5 bis 4 cm lang und 6 bis 9 mm breit, an beiden Enden verschmälert, flach, kahl, reif braun und enthalten mehr oder weniger sechs Samen.

Die Samen sind kugelig, bis 5 mm groß und mattbraun bis schwarz gefärbt.

Vorkommen

Die Erbsen-Wicke ist in Russland, Polen, Süd-Skandinavien, Mitteleuropa, Frankreich, Oberitalien, Balkan bis zum Kaukasus beheimatet. Vicia pisiformis ist ein gemäßigt-kontinentales Florenelement.

Die Erbsen-Wicke ist in Deutschland schwerpunktmäßig im Westen Thüringens und den angrenzenden Gebieten verbreitet. Die nordwestlichsten Standorte befinden sich in Nordhessen am Edersee , Kreis Waldeck, und bei Marsberg im angrenzenden Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen), sonst fehlt sie weitgehend.

In Österreich ist diese Art selten, in der Schweiz sehr selten zu finden.

Die isolierte Stellung sowie die geringe Variabilität der Art lassen auf ein hohes Alter schließen. Sie ist ziemlich wärmeliebend, jedoch kein Xerophyt. Besonders sagen ihr warme Südhänge auf Jurakalk und Gipskeuper zu, sie kommt aber auch auf Basalt, Gneiss, Sand und so weiter vor.

Literatur

  • Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
  • Garcke: Illustrierte Flora. 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3323-7
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3

Weblinks


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