- Vietnamisierung
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Die Nixon-Doktrin wurde während einer Pressekonferenz in Guam an 25. Juli 1969 von Richard Nixon verkündet. Demnach erwarteten die USA künftig von ihren Verbündeten, ihre militärische Verteidigung - vor allem finanziell - in die eigene Hand zu nehmen. Man suchte damit eine Weiterführung der “Vietnamisierung“ des Vietnamkriegs, die im März 1968 unter Johnson ihren Anfang genommen hatte. Man hatte vorgesehen, dass die Südvietnamesen allmählich die Verantwortung bei der Kriegführung übernehmen würden und hoffte, dass diese Politik den Vereinigten Staaten schließlich ermöglichen würde, alle ihre Soldaten stufenweise aus Vietnam zurückzuziehen. Die Nixon-Doktrin hatte zum Ziel, den Kampf für den Frieden durch eine Partnerschaft mit den US-amerikanischen Verbündeten weiterzuführen.
In Nixons Worten (Rede an die Nation zum Vietnamkrieg vom 3. November 1969) lautete dies
- Erstens werden die Vereinigten Staaten zu allen vertraglichen Verpflichtungen stehen.
- Zweitens werden wir ein Schild zur Verfügung stellen, sollte eine Atommacht die Freiheit einer verbündeten Nation bedrohen oder sich gegen eine Nation richten, deren Überleben wir als lebenswichtig für unsere Sicherheit ansehen.
- Drittens werden wir in anderen Angriffsfällen für eine militärische und ökonomische Unterstützung sorgen, wenn sie in Übereinstimmung mit unseren vertraglichen Verpflichtungen verlangt werden. Aber wir achten darauf, dass die bedrohte Nation den Hauptteil der Einsatzkräfte für ihre Verteidigung aus eigenen Reserven bereitstellt.
Nixons Berater befürchteten, der stufenweise Abbau aller US Truppen würde einen baldigen Sieg der FNL zur Folge haben, so dass man einsah, dass eine demütigende Niederlage der USA einzig durch Friedensverhandlungen vermieden werden könnte. Diese fanden dann in Paris statt.
Die Bemühungen Nixons, Druck auf Nordvietnam auszuüben bezeichnete man schließlich als „Madman-Theorie“ (Verrückten-Theorie). Bob Haldeman, einer der US-Hauptunterhändler, erklärte Präsident Nixon für geistig schwach und im Hass auf den Kommunismus so fanatisch, dass er vor einem Einsatz von Kernwaffen gegen Nordvietnam nicht zurückschrecken würde.
Die Doktrin wurde auch von der Nixonregierung in der Golfregion mit der militärischen Unterstützung des Iran und Saudi-Arabiens angewendet, da diese US-Verbündeten für die Herstellung von Frieden und Stabilität in der Region vorgesehen waren. Nach Michael Klare, Autor von Blut und Öl: Die Gefahren und Konsequenzen von Amerikas wachsender Erdöl-Abhängigkeit (New York: Henry Holt, 2004), öffnete die Anwendung der Nixon Doktrin „die Schleusen“ des militärischen US-Engagements für die Verbündeten im persischen Golf, und bewirkte die Entstehung der Carter-Doktrin sowie das folgende direkte Engagement der USA den 2. und 3. Golfkrieg.
Literatur
- Heiko Meiertöns: Die Doktrinen U.S.-amerikanischer Sicherheitspolitik- Völkerrechtliche Bewertung und ihr Einfluss auf das Völkerrecht. Nomos, Baden-Baden 2006, ISBN 3-8329-1904-X
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