- Villa Erskine
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Villa Erskine war das Heim und das Büro des schwedisch-britischen Architekten Ralph Erskine und dessen Gattin Ruth. Die Villa liegt auf der Mälar-Insel Lovön in der Gemeinde Ekerö, nicht weit vom Schloss Drottningholm. Nach sieben Jahren Planung und Skizzenarbeit und vielen Besuchen bei der Baubehörde stand das Haus 1963 fertig.
Inhaltsverzeichnis
Exterieur
Die Villa besteht aus drei Hausteilen, die sich um einen atriumartigen Innenhof mit Obstbäumen, Spiegeldamm und Sitzplätzen gruppieren. Der Wohnteil liegt nach Osten hin, nach Norden schützt eine überdachte Veranda vor Einsicht in den Garten. Garage und Atelier im Südwesten respektive Westen bilden den Abschluss. Das Haus ist strikt im brutalistischen Architekturstil entworfen, die asymmetrische Fensterplatzierung lässt den Einfluss Le Corbusiers ahnen. Die Außenwände bestehen aus stehenden und liegenden Gasbetonelementen, die mit einer Harke ein charakteristisches Rillenmuster erhalten hatten. Die Fassaden gehen in einer weichen Kurve ins gewölbte Dach über, auch das aus Gasbetonelementen. Über dem Dach, gleichsam „schwebt” ein weiteres Dach, ein Satteldach, eingedeckt mit schwarzem Wellblech, das den eigentlichen Regenschutz ausmacht. Das war eine, für Schwedens Klima, gewagte Konstruktion, die auch nicht immer zufriedenstellend funktionierte.
Der Bau unterschied sich vollkommen von der umgebenden Bebauung, die hauptsächlich aus der Zeit Gustav III. stammte. Es war daher für Erskine extrem schwer gewesen, an das attraktive Grundstück zu kommen und die Baubehörde zu einer Baugenehmigung zu bewegen.
Interieur
Der Grundriss ist luftig und offen gehalten. Vom Eingangsbereich aus, verschafft man sich leicht einen Überblick über das ganze Haus. Die unterschiedlichen Raumfunktionen sind nach dem Prinzip „Raum-im-Raum” im über vier Meter hohen Volumen angeordnet. Via Halbtreppen und Absätze erreicht man die verschieden Wohnbereiche. Das Wohnzimmer, mit seinen großen Fenstern nach Süden und Südwesten, wird von einem runden offenen Kamin dominiert, der mitten in Raum angeordnet wurde. Schmale Fensterschlitze geben interessante Lichteffekte. Der kleine Schreibplatz des Hausherren oder der Hausfrau, liegt, gleich der Kommandobrücke eines Schiffes, etwas erhöht direkt beim Eingang, mit Aussicht über das ganze Innere des Hauses. Auf demselben Niveau befindet sich die Küche, eine kurze Treppe führt nach oben zu den Kinderzimmern. Auf der Zwischendecke über der Küche befand sich anfangs noch ein spannender Spielplatz für die drei Kinder des Paares. Das Elternschlafzimmer mit Bad liegt, etwas privater, unter den Kinderzimmern. Alles scheint bis ins kleinste Detail durchdacht und ausgeführt worden zu sein.
In seinem Heim wollte Erskine erfahren, wie es sich in einem extrem offen konzipierten Haus leben ließe. Darüber sagte er später: „Damit hatte ich ausschließlich positive Erfahrungen.”
Bilder
"Villa Erskine" fotografiert im August 2008.
Literatur und Quelle
- Ralph Erskine, arkitekt. Byggförlaget, Stockholm 1988, ISBN 91-7988-016-9
Weblinks
Commons: Ralph Erskine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien59.32509444444417.890061111111Koordinaten: 59° 19′ 30″ N, 17° 53′ 24″ OKategorien:- Villa
- Bauwerk in Stockholms län
- Bauwerk des Brutalismus
- Gemeinde Ekerö
- Erbaut in den 1960er Jahren
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