Vitale Michiel II.

Vitale Michiel II.
Vitale Michiel II

Vitale Michiel II. († 28. Mai 1172 in Venedig) war der 38. Doge von Venedig. Er regierte von 1156 bis zu seiner Ermordung im Jahre 1172.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Die Familie Michiel gehörte zu den so genannten zwölf apostolischen case vecchie. Aus ihr sind 12 Prokuratoren hervorgegangen. Vitale Michiel II. war der dritte Doge aus der Familie nach den beiden Dogen Vitale Michiel I. und Domenico Michiel. Taddea Michiel war die Frau von Giovanni Mocenigo.

Leben

Vital Michele ist der letzte Doge, der von der Volksversammlung, dem arengo, gewählt worden ist. Mit der Wahl seines Nachfolgers wurde der Doge zunächst durch den Kleinen Rat bestimmt.

Nach der gescheiterten Strafexpedition Venedigs gegen Konstantinopel in den Jahren 1171/72 suchten die venezianischen Räte, die den Dogen zuvor gegen seinen Willen in den Krieg getrieben hatten, einen Schuldigen für das Debakel, bei dem etwa 10.000 Mann gestorben waren, ohne dass es zu irgendwelchen Kämpfen gekommen war. Sie wiesen alle Schuld dem Dogen zu und wiegelten das Volk gegen ihn auf. Der Doge sollte sich vor Gericht verantworten, wurde jedoch vor Eröffnung der Verhandlung in der Nähe von San Zaccaria von Marco Casolo erdolcht. Casolo wurde nach der Tat festgenommen, vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ob und in wessen Auftrag Casolo gehandelt hat, lassen die venezianischen Quellen im Dunkeln. Allerdings wurden die damaligen Botschafter Venedigs in Konstantinopel, Sebastiano Ziani und Orio Mastropiero, die beide die Aufständischen unterstützt hatten, die beiden folgenden Dogen.

Grabmal

Ein Grabmal für den Dogen ist nicht bekannt. Allerdings erinnerte bis in jüngste Zeit ein unbebauter Platz an sein Ende. Nach der Hinrichtung des Mörders wurde dessen Haus dem Erdboden gleich gemacht. Die Serenissima hat verfügte, dass der Platz auf immer unbebaut bleiben sollte.

Literatur

  • Andrea Da Mosto: I Dogi di Venezia. Mailand 1960


Vorgänger Amt Nachfolger
Domenico Morosini Doge von Venedig
1156–1172
Sebastiano Ziani

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