- Bauverfahrenstechnik
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Der Begriff Bauverfahren (auch Baumethode) beschreibt die Summe aller Vorgänge und Arbeitsweisen zur Herstellung einer Konstruktion oder eines Bauwerks. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Bedeutungsinhalt der Bauweise, die die festgelegte Anordnung von Konstruktions- oder Bauelementen beschreibt. Die Anwendung ingenieurmäßiger Methoden und Prinzipien zur Planung und Umsetzung eines Bauverfahrens nennt man Bauverfahrenstechnik.
Merkmale
Das gewählte Bauverfahren bestimmt wesentlich den Bauablauf und die Organisation der Baustelle. Über die Bauablaufplanung hat das Bauverfahren einen maßgeblichen Einfluss auf die Ressourcenplanung und die Baustelleneinrichtungsplanung.
Die Auswahl des optimalen Bauverfahrens hängt in erster Linie von den zu verwendenden Baustoffen und der vorgegebenen Baukonstruktion ab. Daneben sind viele Randbedingungen zu berücksichtigen, unter anderem funktionelle, qualitative, quantitative, finanzielle und ökologische Parameter. Auch der Terminrahmen des Bauvorhabens sowie Vorgaben des Umweltschutzes, wie beispielsweise der Lärmschutz, können entscheidenden Einfluss haben.
Jedes Bauverfahren stellt spezifische Anforderungen an die Qualifikation und die Leistungsfähigkeit des Personals, an die Baumaschinen und sonstige Geräte, an die Baumaterialien (Baustoffe, Halbfabrikate, Hilfsbaustoffe) und an den Energiebedarf.
Ein Gebäude in Massivbauweise kann zum Beispiel im klassischen Verfahren mit Maurern auf der Baustelle erstellt werden oder im Fertigteilbauverfahren, bei dem großformatige Bauteile vorgefertigt und dann auf der Baustelle zusammengesetzt werden. Das Ergebnis ist sehr ähnlich, die Vorgehensweise während des Bauprozesses unterscheidet sich aber grundlegend.
Literatur
- A. Proporowitz, H. Unruh: Baubetrieb - Bauverfahren. Hanser Verlag, 2008, ISBN 3-4464-0717-0.
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