- Volkskaffeehalle
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Als Volkskaffeehalle oder umgangssprachlich Kaffeeklappe wurden seit dem 19. Jahrhundert einfache Speiselokale für Arbeiter bezeichnet, in denen keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt wurden. Sie entstanden in vielen europäischen Großstädten, in Deutschland vor allem in Hamburg und Berlin. Neben preiswerten warmen Speisen wurde vor allem Kaffee angeboten. Die Einführung der Kaffeeklappen ging auf bürgerliche Bemühungen zurück, den Alkoholismus und vor allem den Konsum von Schnaps zu bekämpfen. Der volkstümliche Name rührt daher, dass die Speisen von der Küche in den Gastraum durch eine Klappe durchgereicht wurden.
In Hamburg wurde 1848 ein Comitee für die Errichtung von Volkskaffeehallen gegründet, 1887 ein Verein für Volkskaffeehallen. 1888 gab es in 28 deutschen Städten solche Hallen. In Hamburg gab es sie vor allem im Freihafen für die Hafen- und Werftarbeiter. Die Oberhafenkantine ist hier eine der letzten noch existierenden Kaffeeklappen.
Unter dem Namen „Kaffeeklappe Mitternachtsmission St. Pauli“ existiert daneben seit einiger Zeit auch eine Einrichtung des Diakonischen Werkes Hamburg, deren Name an die historischen Vorläufer erinnert. Sie bietet Hilfe für Frauen aus dem Milieu in Sankt Pauli, indem sie beim Ausstieg aus der Prostitution und beim beruflichen Neustart unterstützt werden.
Literatur
- Bernd Pastuschka: Kaffeeklappen. Sozial- und Architekturgeschichte der Volksspeisehallen im Hamburger Hafen, Verlag Dölling und Galitz, ISBN 3-930-80237-6
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