Volkspartei für Freiheit und Demokratie

Volkspartei für Freiheit und Demokratie

Die Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD) (übersetzt: Volkspartei für Freiheit und Demokratie) ist eine liberale Partei in den Niederlanden. Sie gilt als die rechteste der drei großen Parteien und war bereits an zahlreichen Regierungen beteiligt, zuletzt bis 2007.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die VVD wurde am 24. Januar 1948 gegründet. Sie ist Nachfolgerin der beiden liberalen Parteien Liberale Staatspartij (LSP) und Partij van de Vrijheid (PvdV). Seit 1948 regierte die VVD in neun verschiedenen Regierungen unter wechselnder Führung die Niederlande. In den Jahren 1952-58, 1965-67, 1973-77, 1981/82 und 1989-94 befand sie sich in der Opposition, wo sie zum Teil größte und wichtigste Oppositionspartei war. 1966 kam es zur parteiinternen Krise, die mit dem Austritt einiger Mitglieder und Neugründung der Democraten 66 (D66) endete, einer sozialliberalen Abspaltung.

Der gegenwärtige politische Führer ist Mark Rutte, der 2006 nur knapp gegenüber der rechteren Konkurrentin Rita Verdonk gewählt wurde. Rutte leitet die Fraktion in der Zweiten Kammer.

Regierung

Seit 1994 war die VVD in der niederländischen Regierung vertreten, bis 2007 eine neue Regierung von Christdemokraten, Sozialdemokraten und ChristenUnie antrat. Die VVD stellte zuletzt mit Gerrit Zalm den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Finanzminister der Niederlande, weitere liberale Minister waren Henk Kamp (Verteidigungsminister), Johan Remkes (Minister für Inneres und Königreichsbeziehungen), Rita Verdonk (Ministerin für Integration und Einwanderung), Hans Hoogervorst (Minister für Gesundheit, Gemeinwohl und Sport) sowie Sybilla Dekker (Ministerin für Wohnungswesen, Raumordnung und Umwelt).

Struktur

Gegenwärtig hat die Partei etwa 40.000 Mitglieder. Unter ihren Wählern sind verhältnismäßig viele Unternehmer. Die Rotterdamer Zeitung NRC Handelsblad gilt als der VVD gegenüber positiv eingestellt. Die Jugendorganisation Jongeren Organisatie voor Vrijheid en Democratie (JOVD) ist eng mit der VVD verbunden. Sie agiert jedoch unabhängig von der Partei und steht allen jungen Liberalen offen. Die vier VVD-Abgeordneten im Europaparlament gehören der ALDE-Fraktion an, die dort die drittstärkste Fraktion stellt.

Bekannte Mitglieder

Die niederländische EU-Kommissarin für Wettbewerb, Neelie Kroes, gehört ebenso wie der vormals als EU-Kommissar für Binnenmarkt, Steuern und Zölle zuständige Frits Bolkestein der VVD an.

Die niederländische Politikerin und Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali war bis zum 15. Mai 2006 Mitglied der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments für die VVD. Rita Verdonk, die ehemalige Ministerin für Integration, hat eine eigene Partei gegründet, ebenso das ehemalige Kammermitglied Geert Wilders.

Wahlergebnisse

  • 1948: 7,9% - 8 Sitze
  • 1952: 8,8% - 9 Sitze
  • 1956: 8,7% - 9 Sitze (nach Parlamentsvergrößerung: 13)
  • 1959: 12,2% - 19 Sitze
  • 1963: 10,2% - 16 Sitze
  • 1967: 10,7% - 17 Sitze
  • 1971: 10,3% - 16 Sitze
  • 1972: 14,4% - 22 Sitze
  • 1977: 17,9% - 28 Sitze
  • 1981: 17,3% - 26 Sitze
  • 1982: 23,1% - 36 Sitze
  • 1986: 17,4% - 27 Sitze
  • 1989: 14,6% - 22 Sitze
  • 1994: 19,9% - 31 Sitze
  • 1998: 24,7% - 38 Sitze
  • 2002: 15,5% - 24 Sitze
  • 2003: 17,9% - 28 Sitze
  • 2006: 14,6% - 22 Sitze

Weblinks


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