Volkspolizei-Bereitschaft/Struktur

Volkspolizei-Bereitschaft/Struktur

Die Struktur der Volkspolizei-Bereitschaft in den 1970er Jahren war folgendermaßenAnmerkg.:

Inhaltsverzeichnis

Führungsorgan 1

Es bestand aus dem Kommandeur und seinen Stellvertretern:

  • Stellvertreter des Kommandeurs und Stabschef,
  • Stellvertreter für Politische Arbeit des Kommandeurs,
  • Stellvertreter des Kommandeurs für Versorgung und
  • Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung

sowie deren nachgeordnete Fachoffiziere und

  • dem Offizier Kader und
  • dem Offizier Finanzen

Der Abwehroffizier des MfS gehörte nicht dazu. Dieser arbeitete selbständig.

Politorgan

Stellvertreter für Politische Arbeit des Kommandeurs

  • Offizier für Propaganda (Stellvertreter)
  • Offizier für kulturelle Massenarbeit
  • Bibliothekar
  • Wiedergabemechaniker (Fahrer des Rundfunk-/Kino-Lkw)

Stab

Funktion während der Ständigen Einsatzbereitschaft 2 Funktion ab Erhöhte Einsatzbereitschaft (EE)
Offizier für Planung Offizier Planung
Offizier für Einsatz/ Ausbildung Offizier Aufklärung
Offizier für Artillerie- und Schießausbg. Offizier Artillerie
Offizier chemischer Dienst Offizier Kern-, chemische und biologische Waffenabwehr
Offizier für Körperertüchtigung Verbindungsoffizier C-BDVP
Offizier für Nachrichten Offizier Nachrichten (VS-Stelle, SND (Spezialnachrichten/Kryptographie))
Oberfahrlehrer Kraftfahrer

Ein alarmierter Bereitschaftszug (1:3:24=28) hatte die Kaserne innerhalb von 10 Minuten, vollständig bewaffnet und ausgestattet mit Munition, verlassen zu haben.

Versorgungsdienste

Stellvertreter des Kommandeurs für Versorgung

Offizier Organisation/ Einsatz (Stellvertreter)
Offizier Quartiernutzung / Versorgung Intendantur
Feldscher (Garnison: zusätzlich Truppenarzt) Med.-punkt mit Sankra
Offizier Kraftfahrzeugwesen Werkstatt, Tanklager, Ersatzteillager
Offizier für Bewaffnung Waffenwerkstatt, Feuerwerker
Offizier für Verpflegung Küche, Einkauf
Offizier für Bekleidung/ Ausrüstung Lager

Einheiten

1. (Schützen-) Kompanie auf Mannschaftstransportwagen (MTW)
2. (Schützen-) Kompanie auf Mannschaftstransportwagen (MTW)
3. (SPW-) Kompanie auf Schützenpanzerwagen PSH (Herkunft Ungarn)
4. (Artillerie-) Kompanie Panzer- u. Luftabwehr, Granatwerfer
5. (Stabs-) Kompanie Einsatzsicherstellung

Als Mannschaftstransportwagen wurden 2 x Robur LO 1800A, später Robur LO 2002A oder 1 x IFA W 50 L/A, W 50 LA/A oder W 50 LA/A-1 genutzt, innerhalb der Kompanien meistens typenrein.

1. (Schützen-) Kompanie und 2. (Schützen-) Kompanie

Kompaniechef UAZ-469
Stellv. für polit. Arbeit des KC
Innendienstleiter,
Kompanie-Trupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister/ Fahrlehrer, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch und Fourier
2 LKW IFA W-50 für Munition und Verpflegung, Anhänger für Munition, Feldküche, Trinkwasser im Wassertransportanhänger (WTA-1000), 1 Krad
1. Zug je drei Gruppen (0:1:8),bis 1973 0:1:9 =10 auf MTW
einschl. sMG-Trupp mit 7,62-mm PK bis 1985, danach 30-mm automat. Granatwerfer AGS-17 Plamyja
2. Zug je drei Gruppen (0:1:8), auf MTW
3. Zug je drei Gruppen (0:1:8), auf MTW,

Eine nichtstrukturmäßige Aufklärungsgruppe wurde nur im 3. Zug der 1. Kompanie vorgehalten.

Bewaffnung und Ausrüstung

im Kampfeinsatz: Felddienstanzug mit dunkelgrünen Schulterstücken, Stahlhelm, Maschinenpistole Kalaschnikow AK-47, je Gruppe ein leichtes MG Kalaschnikow, je Gruppe eine Panzerbüchse RPG-7, Zugführer und Schütze 1 RPG-7, hier als Zusatzbewaffnung, 9-mm-Pistole Makarow, weiterhin Truppenschutzmaske, Schutzumhang, ab 1975 Schutzbekleidungsanzug zweiteilig (SBA-2),Feldspaten und Sturmgepäck Teil 1 mit aufgeschnallter Zeltplane(Kochgeschirr, Eiserne Ration, Wasch- und Rasierzeug, Pullover). Das Teil 2, mit aufgeschnallter Decke,(Polizeiuniform, Unterwäsche lang) wurde auf besonderen Befehl mitgeführt.im Ordnungs- und Sicherungseinsatz: Polizeiuniform, Pistole Makarow 9 mm, Schlagstock, Handfessel, Führungskette, Maschinenpistole Kalaschnikow AK-47 als Abschussgerät für Reizwurfkörper

zusätzlich: Doppelglas, je Zug 1 Funkgerät R-108 mit Leistungsverstärker UM-2, je Gruppe 1 UKW-Funkgerät R-126 bzw. UFT-721, später UFT-771, im Zug Leuchtpistole, später ersetzt durch Handleuchtzeichen, 1 Nachtsichtgerät NSPU für Nutzung auf lMG,

3. (SPW-) Kompanie

Kompaniechef 10 SPW PSH mit einem 14,5-mm-sMG Wladimirow KPWT und einem 7,62-mm-sMG Kalaschnikow PKT
bis 1975: 9 SPW BTR-152 und 1 SPW BTR-40
Stellv. für polit. Arbeit des KC
Innendienstleiter,
Komanie-Trupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister/ Fahrlehrer, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch und Fourier
2 LKW IFA W-50 für Munition und Verpflegung, Anhänger für Munition, Feldküche, Trinkwasser im Wassertransportanhänger (WTA-1000), 1 Krad
1. Zug
(2:3:21 =27) 4
je drei Gruppen (0:1:7)
je Gruppe ein SPW PSH, sowie ein MTW pro Zug
2. Zug je drei Gruppen (0:1:7)
je Gruppe ein SPW PSH, sowie ein MTW pro Zug
3. Zug je drei Gruppen (0:1:7)
je Gruppe ein SPW PSH, sowie ein MTW pro Zug

4. (Artillerie-) Kompanie

Kompaniechef UAZ-469
Stellv. für polit. Arbeit des KC
Innendienstleiter,
Kompanie-Trupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch und Fourier
2 LKW IFA W-50 für Munition und Verpflegung, Anhänger für Munition, Feldküche, Trinkwasser im Wassertransportanhänger (WTA-1000), 1 Krad
1. Zug
Granatwerfer-Zug
4x 82-mm-Granatwerfer M43 verlastet auf LKW Robur LO 2002A
Stärke je Bedienung 1:3 plus Kraftfahrer
2. Zug
Flak-Zug
2x 23-mm-Flak ZU-23-2 gezogen mit LKW Robur LO 2002A
Stärke je Bedienung 1:4 + Kraftfahrer
3. Zug
Panzerabwehr-Zug
4x rückstoßfreie Geschütze SPG-9 verlastet auf Robur LO 2002A,
Stärke 1:4 + Kraftfahrer
4. Zug
Panzerabwehr-Zug
4x SPG-9 und 1 x 7,62-mm-sMG PKS auf UAS-469B Speziallaffette

Der 4. Zug der 4. Kompanie war überwiegend "kadriert" (nicht personell besetzt, Technik eingelagert).

5. (Stabs-) Kompanie

Kompaniechef ( Stabskommandant )
Stellv. für polit.Arbeit des KC (StPAKC)
Innendienstleiter,
Kp.-Trupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch und Fourier
1. ZF Aufklärungszug
1. Allgemeine Aufklärungsgruppe
2. Gruppe Kernstrahlungs- u. chem. Aufklärung
3. Regulierungsgruppe
4. Regulierungsgruppe
3 SPW PSH, Scharfschützengewehr Dragunow
PSH mit Ausrüstung zur Kern- u. chemische Aufklärung, z.B. automat.Kampfstoffanzeiger
Kräder MZ ES-250, später MZ TS-250A, MZ EZT-250A
wie 3. Gruppe
2. Zug
Nachrichtenzug
1. Funkgruppe
2. Fernmeldegruppe
.
PSH K-2 mit erweiterter Funkausrüstung R-1125, UAS-469B Funkstelle R-1125
Nachrichtenzentrale (Draht), Robur LO 2002 Fernmeldebaufahrzeug
3. Zug
Pionierzug
1. GF Minenlegegruppe
2. GF
3. GF
.
Minenleger MLG-60M, gezogen vom SPW BTR-152
Wasseraufbereitung, Motortrenn- u. -kettensägen
Sturm- und Schlauchboote
4. Zug
Transportzug
drei Gruppen, LKW W-50 verschiedene Varianten, Werkstattwagen, Straßentankwagen IFA G5, Kanistertankwagen auf W 50 LA/A
5. Zug - Technischer Pionierzug in ausgewählten VP-Bereitschaften 3

Literatur

  • Wolfram Kempe, Die Rolle und Aufgaben der Einheiten der VP-Bereitschaften im System der sozialistischen Landesverteidigung der DDR, Vorlesung, Dresden 12. Juni 1980, VD X/82/8

Fußnoten

  • Anmerkg. Quelle: Wolfram Kempe: Die Rolle und Aufgaben der Einheiten der VP-Bereitschaften im System der sozialistischen Landesverteidigung der DDR, Vorlesung, Dresden 12. Juni 1980, VD X/82/8, sowie persönliche Erinnerungen und Aufzeichnungen.
  • 1 fälschlich oft als Stab bezeichnet
  • 2 mindestens 75% des Personalbestands einsatzbereit in der Kaserne
  • 3 Technischer Pionierzug neben einer tschechischen DOK-M noch weitere Stellungs- und Straßenbautechnik, wie Tatra-Lkw, Gruben- (MDK-2M) und Grabenaushubmaschine (BTM). Sie waren für Katastropheneinsätze vorgesehen und wären nach Mobilmachung der Zivilverteidigung (ZV) unterstellt worden.
  • 4 bis 1973: 2:3:27 =32

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