- Bayrisches Chemiedreieck
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Als Bayerisches Chemiedreieck (oder auch Südostbayerisches Chemiedreieck) bezeichnet man eine Region im Südosten Bayerns, in der verhältnismäßig viele Unternehmen der chemischen Industrie angesiedelt sind. Dazu gerechnet werden wesentliche Teile des Landkreises Altötting, ein Teil des Landkreises Mühldorf sowie der nördlichen Teil des Landkreises Traunstein. Als gedachte Grenzen dienen die Orte Simbach am Inn, Ampfing und Traunreut. Die wichtigsten Industriestandorte sind Burghausen, Trostberg, Waldkraiburg und Burgkirchen.
Entscheidend für die Versorgung der Region mit Rohöl ist eine Abzweigung von der Transalpinen Ölleitung. Eine Reihe von Laufwasserkraftwerken entlang des Inns sowie am Alzkanal erzeugt den nötigen Strom. Die Region leidet aber bis heute an der nur unzureichenden Straßen- und Schienenanbindung. Sämtliche Bahnstrecken in der Region sind nur eingleisig und nicht elektrifiziert. Die Autobahn A 94, die die Region einmal mit München und Passau verbinden soll, ist nur in einzelnen Teilstücken fertiggestellt.
Liste der Unternehmen (nach Orten sortiert)
- Burghausen
- Alzwerke GmbH
- Borealis Polymere GmbH
- Linde Gas AG
- OMV Deutschland GmbH
- Vinnolit GmbH & Co. KG
- Wacker Chemie AG
- Siltronic AG
- Trostberg/Tacherting (Schalchen) /Hart
- AlzChem Hart GmbH
- AlzChem Trostberg GmbH
- BASF Construction Polymers GmbH
- BASF Construction Chemicals GmbH
- SKW Metallurgie AG
- Waldkraiburg/Aschau am Inn
- Great Lakes Manufacturing (Germany) GmbH
- NIGU Chemie GmbH
- Nitrochemie GmbH
- Burgkirchen/Gendorf
- Clariant GmbH
- Dyneon GmbH & Co. KG
- InfraServ Gendorf
- Klaeser GmbH
- Klöckner Pentaplast
- LambdaChem GmbH & CO. KG
- Linde Gas AG
- MEPEX Handels-GmbH & Co. KG
- SGL Acotec GmbH
- Vinnolit GmbH & Co. KG
- Töging
- VAW-IMCO Guss und Recycling GmbH
Infrastruktur
Zur Versorgung der Unternehmen ist neben der Straße und Schiene die Pipeline ein wichtiger Faktor. Gerade in der Petrochemie werden so große Mengen an Flüssigkeiten und Gasen umgesetzt, dass nur der Transport über die Rohrleitung wirtschaftlich ist. Der Nachschub mit Rohöl von Mittelmeerhäfen aus Italien wurde bis 1996 mit der Central European Line (CEL) bewerkstelligt, während die Transalpine Ölleitung (TAL) noch heute in Betrieb ist. Diese beiden Pipelines gehen auch in den Raum Ingolstadt, wo sich das zweite große petrochemische Zentrum Bayerns befindet. Dorthin führt auch die Ethylen-Pipeline Münchsmünster-Gendorf. Es ist geplant, diese Rohrleitung bis nach Ludwigshafen zu verlängern.
Weblinks
Dietmar Grypa, Bayerisches Chemiedreieck, in: Historisches Lexikon Bayerns
- Burghausen
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