- Walknagel
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Ein Nagel in der Technik ist ein am unteren Ende zugespitzter, am oberen Ende abgeplatteter Stift aus Metall oder Holz, der mittels eines Hammers in eine Unterlage bzw. Arbeitsfläche hineingetrieben wird. Er dient zum Fixieren oder Verbinden von Bauelementen, vor allem aus Holz. Dabei sind die gängigsten Metalle Stahl, Kupfer und Messing.
Statt mit einem Hammer eingeschlagen zu werden, können Nägel auch mit speziellen Geräten eingeschossen werden, diese bezeichnet man als Magazinnagler. Dazu verwendet man spezielle magazinierte Nägel.
Nägel sind die ältesten bekannten Verbindungselemente.
Herstellung
Nägel werden seit der Industrialisierung aus Draht durch Kaltumformung gefertigt. Daher auch der Begriff Drahtstifte.
Vor dieser Zeit wurden Nägel vielfach durch Schmieden hergestellt und wiesen meist einen viereckigen Querschnitt auf.
Noch heute werden Nägel für Hufeisen geschmiedet.
Nageltypen
Man unterscheidet u. a.:
Drahtstift
Gängiger Stahlnagel, oft der Dimension 28/65, d. h. 2,8 mm Durchmesser und 65 mm Länge. Drahtstifte werden z. B. zum Annageln von Holzschalung genutzt.
Hakennagel
Holznagel
- Nagel aus Holz – siehe unter Holzverbindung
- mit einem ganz anderen Anwendungsbereich finden „Holznägel“ als Tees im Golfsport einen neuen Platz.
Stahlstift
Ein Stahlstift ist ein kleiner Nagel aus harten Stahl mit kleinem Kopf ; geeignet für Befestigung im Verputz.
Hufnagel
Der Hufnagel ist ein Nagel mit einem vierkantigen Schaft und einem etwas größeren vierkantigen Kopf, der die Breite der Rille des Hufeisens hat. Gelegentlich finden sich auch noch handgeschmiedete Stücke. Die asymmetrische Spitze gewährleistet hierbei, das der Nagel zur "Vernietung" nach außen aus der Hufwand austritt.
Magazinierte Nägel
Magazinierte Nägel werden zum Verschießen in sogenannten Magazinnaglern verwendet. Um ein automatisiertes Nageln zu ermöglichen, müssen die einzelnen Nägel miteinander verbunden sein. Es gibt folgende Arten:
- leimgebunden
- drahtgebunden
- Plastikband-gebunden
- papiergebunden
Dachpappennagel/Breitkopfstift
Mit Dachpappnägeln wird Dachpappe auf der Holzschalung fixiert. Oft werden sie auch für die Befestigung von Schieferplatten benutzt. Diese werden heutzutage nur noch maschinell mit Hilfe eines Druckluftnaglers eingetrieben. Dazu sind die einzelnen Nägel mit einem Draht zu einem Nagelgurt magaziniert. Dachpappnägel sind relativ kurz – 20 bis 35 mm – und besitzen einen relativ breiten Kopf, so wird ein Herausreißen der Dachpappe erschwert. Dachpappnägel sind meist feuerverzinkt oder verkupfert.
Ringnagel/Ankernagel
Ein Ankernagel auch Ringnagel bezeichnet, besitzt einen mit kreisförmigen Widerhaken profilierten Schaft; dadurch ergibt sich ein bis zum vier-fachen erhöhter Widerstand, der das Herausziehen des Nagels erschwert. Von der Seite betrachtet hat so ein Nagel beidseitig Zacken. Mit Ankernägeln werden oft Stahlblechteile (Lochbleche/Rispenband), wie z. B. Winkel mit (tragenden) Holzkonstruktionen verbunden. Der gängige Durchmesser beträgt 4,0 mm und die Länge schwankt zwischen 40 und 60 mm. Diese gelochten Blechprofile ersetzen heute einen Teil der früher üblichen Holzverbindungen bzw. ermöglichen es, nachträglich leichter Änderungen an der Konstruktion – z. B. bei Umbauten – vorzunehmen. Zeichnungsbeispiel eines Ringnagels
Kerbnagel
Ein Kerbnagel besitzt drei Wulstkerben an seinem Umfang. Sie verformen sich beim Einschlagen des Kerbnagels in eine Bohrung. Diese (Sackloch-)Bohrung in einem Metallstück wird vorher mit dem Spiralbohrer gebohrt. (Toleranzgrad H11). Kerbnägel und Kerbstifte ersparen das teure Einpassen von Zylinderstiften. Mit dem Halbrundkerbnagel nach ISO 8746 (früher DIN 1476) oder dem Senkkopfkerbnagel nach ISO 8747 (früher DIN 1477 werden Schilder, Bleche, und Scharniere im Metallbau befestigt.
Markierungsnagel
Markierungsnägel finden sich im Straßenbau z. B. zur Begrenzung der Fahrbahn im Stadtbereich. Durch ihre erhöhte Kopfform machen sie sich beim Überfahren sofort akustisch und durch Erschütterungen bemerkbar.
- Hergestellt aus Aluminium und mit einem Dorn versehen, werden sie dauerhaft im Boden verankert.
- Aus farbigem Kunststoff und manchmal mit Rückstrahlern versehen, werden sie bei Baumaßnahmen auf Autobahnen zur geänderten Spurführung aufgeklebt.
Messingnagel
Nägel aus Messing statt des üblichen Materials Eisen oder Stahl werden verwendet, wenn
- die Nägel nicht magnetisch sein sollen
- optisch der eher goldenfarbene Messingfarbton statt des metallischen Silberglanzes des Eisens/Stahls gewünscht ist (z.B. im Möbelbau)
- die Rostfreiheit des Messings gewünscht wird (z.B. im Bootsbau).
Polsternagel
Polsternägel mit denen bei Polstermöbeln die Stoffe am Holzkörper angenagelt werden, zeichnen sich durch besonders große Nagelköpfe aus, die eine große Auflagefläche auf dem Gewebe bieten. Im sichtbaren Bereich sind die Köpfe oft stilvoll gestaltet.
Bodennagel
Bodennägel oder auch Regalnägel genannt, werden in die Seitenwand von Schränken eingeschlagen und tragen die Einlegeböden oder Regalbretter.
Reißnagel
Reißnagel siehe unter Reißzwecke
Rinneisennagel
Rinneneisennagel, richtiger eigentlich als Rinnenträgernagel bezeichnet, werden zum Befestigen von Rinnenträgern an die Traufe, benutzt. Die Abmessungen betragen meist 4,2 × 80 mm.
- Bei verzinkten Rinnenträgern werden feuerverzinkte Nägel verwendet
- Bei Kupferrinnenträgern werden Kupfernägel verwendet
Schraubnagel
Ein Schraubnagel ist ein Nagel, der statt des glatten Schaftes ein ganz oder teilweise steiles „Gewinde“ hat. Beim Einschlagen dreht sich der Nagel schraubenähnlich in das Holz und durch die „Gewindeform“ wird ein größerer Auszugswiderstand erreicht. Beispielsweise in der Holz-Palettenherstellung findet sich dieser Nagel.
Schuhnagel
Für besseren „Griff“ und längere Haltbarkeit wurden die Schuhsohlen mit besonderen Schuhnägeln versehen. (Siehe Bild)
Schwellennagel
- Ist ein gekröpfter Nagel gewesen, der zur Befestigung von Schienen auf Eisenbahnschwellen diente. Diese Nagelform ist heute nicht mehr gebräuchlich, zur Befestigung werden Schrauben verwendet.
- Heutige Schwellennägel kennzeichnen das Herstellungsjahr der Holzschwellen und bei Weichenschwellen noch zusätzlich die Schwellennummer.
Spiekernagel
- Bezeichnung in Norddeutschland für einen großen viereckigen Schiffsnagel mit flachem Kopf.
siehe Spieker
Stiftnagel
Walknagel
Einen speziellen Nagel, der nur hierfür verwendet wird, gibt es nicht. Die Bezeichnung ist lediglich die Beschreibung des Verwendungszwecks eines Nagels im Schuhmacherhandwerk. Der hier als Walknagel bezeichnete ist ein zylindrischer Nagel mit einer pyramidalen Spitze. Er hat einen kleinen Durchmesser (ca. ½ mm), eine Länge von ca. 25–35 mm und einen flachen Kopf. Der Kopf hat einen Durchmesser von ca. 2½ - 3 mm. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Täcks. Im Unterschied zu diesem, der fast ausschließlich im Schuhmacherhandwerk verwendet wird, kann dieser auch zu anderen Zwecken wie kleinere Holzverbindungen genutzt werden. Im Schuhmacherhandwerk findet der „Walknagel“ während des Walkens des Leders an den Stellen bevorzugt Anwendung, an denen für die Formgebung größerer Druck ausgeübt werden muss.
Zimmermannsnagel
Der Zimmermannsnagel ist ein Nagel mit einer Länge von 18–27 cm bei einem Durchmesser von 5–7 mm. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden alle größeren Nägel als solche bezeichnet, z. B. Sparrennagel oder Jesusnagel. Meist wird im zu befestigenden Teil entsprechend vorgebohrt.
Tätigkeit
Die Tätigkeit des Einschlagens von Nägeln wird nageln genannt. Um zu verhindern, dass Holz spaltet, können die Spitzen der Nägel vorher stumpf geschlagen werden. Das traditionelle Werkzeug zum Nageln ist der Hammer.
Maschinelles Nageln
Wenn größere Flächen von z. B. Schalung aufgebracht werden müssen, werden Apparate benutzt, welche die Nägel mechanisch, hydraulisch oder per Druckluft einschießen.
Pneumatische Nagelschussgeräte
Diese treiben den Nagel mit Hilfe von Druckluft in die zu verbindenden Elemente ein
abgeleitete Bedeutung
Da das Einschlagen von Nägeln mit rhythmischen Klopfgeräuschen und Bewegungen verbunden ist, werden umgangssprachlich auch andere Phänomene mit Nageln bezeichnet.
- der geräuschvolle Lauf speziell kalter Dieselmotoren
- das Klopfen (Selbstzündungen beim Ottomotor)
- das Klopfen von Stoffen in der Textilindustrie
- vulgär für das Ausüben von Geschlechtsverkehr
Siehe auch
- Belegnagel (Schiffbau)
- Bolzen
- Dübel
- Krampe (Verbindungselement)
- Kronblattnagel
- Nagelschelle
- Niet
- Notnagel
- Rostiger Nagel (Cocktail!)
- Sargnagel
- Schraube
- Seilnagel-stelle/Spleiß
- Tacker
- Druckluftnagler
- Täcks – Spezialstift in der Lederverarbeitung
- Tee (Golfsport) – „Golfnagel“
- Dorn (Werkzeug)
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