- Walzenlader
-
Als Walzenschrämlader oder kurz Walzenlader bezeichnet man im Steinkohlenbergbau eine Abbaumaschine in einem Streb.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Ein Walzenlader besteht aus einem Getriebegehäuse mit eingebautem elektrischen Antrieb für die Schneidwalzen und dem Vortrieb. Die im Durchmesser der Flözdicke angepassten Schneidwalzen befinden sich am Ende der Tragarme, die an beiden Enden des Getriebegehäuses beweglich angeflanscht sind. Die Tragarme selbst können bis zu 3 Meter lang ausgeführt werden. Der Vortrieb der Maschine erfolgt ebenfalls über einen eigenen Elektromotor, der über ein Getriebe auf die am Panzerförderer befindliche Triebstockverzahnung wirkt. Die Schneidwalzen tragen eine Anzahl Meißel, die schraubenförmig angeordnet sind.
Betrieb
Im Betrieb fährt die Maschine im bis zu 450 Meter langen Streb hin und her. Die sich jeweils am vorderen Ende der Maschine befindliche Schneidwalze schneidet aus dem Hangenden des Flözes einen Kohlenstreifen heraus, während die nacheilende Walze das Liegende hereingewinnt. Pro Arbeitsgang können etwa 1 Meter Kohleflöz abgebaut werden. Der Antrieb zur Vertikalbewegung erfolgt über elektrisch angetriebene Zahnräder, die in eine am Kettenförderer montierte Zahnstange (Triebstock) eingreifen. Der entstehende Kohlenstaub wird durch Wasser niedergeschlagen, das über Düsen an den Walzentragarmen und den Schneidwalzen versprüht wird. Die hereingewonnene Kohle fällt auf den Kettenförderer, der dann die Kohle zu dem Förderband in der Fußstrecke transportiert. Die installierte elektrische Leistung eines Walzenschrämlader kann bis zu 2.100 Kilowatt betragen, wegen des großen Arbeitsweges wird die Maschine im Normalfall über eine Fernsteuerung bedient.
Im Gegensatz zum Kohlenhobel wird der Walzenlader meist in Flözen größerer Mächtigkeit (ab ca. 1,8 m) eingesetzt. Die marktführenden deutschen Hersteller von Walzenladern sind die Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei in Bochum und die Firma Bucyrus International (ehemals Deutsche Bergbau Technik (DBT)) in Lünen.
Literatur
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
- Ernst-Ulrich Reuther: Einführung in den Bergbau. 1. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1982, ISBN 3-7739-0390-1
- Heinz Kundel: Kohlengewinnung. 6. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1983, ISBN 3-7739-0389-8
Weblinks
Wikimedia Foundation.