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Burg Hainchen Wasserburg Hainchen
Entstehungszeit: um 1290 Burgentyp: Höhenburg (Höhenwasserburg) Erhaltungszustand: Erhalten Ständische Stellung: Adlige, Grafen, Fürst Ort: Netphen-Hainchen Geographische Lage 50° 51′ 16″ N, 8° 13′ 5″ O50.8544444444448.2180555555556Koordinaten: 50° 51′ 16″ N, 8° 13′ 5″ O Die Burg Hainchen ist die einzige Höhenwasserburg Westfalens und befindet sich am Ortsrand des Stadtteils Hainchen der Stadt Netphen im Siegerland (Nordrhein-Westfalen).
Die Burg besteht seit mindestens 1290, dem Jahr, in welchem sie erstmals urkundlich erwähnt wird. Damals war sie im Besitz derer "vom Hain", einer alten Adelsfamilie in und um Nassau. 1239 übertrug Graf Heinrich II. der Reiche von Nassau auf Bitten seines Lehnsmannes Friedrich vom Hain die Einkünfte des Netphener Kirchspiels dem Prämonstratenserinnenkloster Keppel bei Hilchenbach, das Friedrich auf seinem Besitzt errichtet hatte. Die Burg war von zwei Gräben vollständig umschlossen.
Die Burg wurde von ihren Besitzern im Jahre 1313 an den Grafen Heinrich I. von Nassau-Siegen verkauft.
Im Jahre 1355 wurde die Burg an den Ritter Konrad von Bicken aus Herborn als Nassauisches Burglehen übergeben. Der Nachfahre Philipp von Bicken erwarb 1443 dann die gesamte Besitzung, Burg und Tal zum Hain, als Lehen.
Die Burg wurde unter Philipp von Bicken erweitert. Die Nordostseite des Hauptgebäudes erhielt eine Kapelle als Anbau. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts nahmen die Herren von Bicken die Wasserburg als ihren Wohnsitz und befestigten sie durch Mauern und Bollwerke. Da der damalige Lehnsherr Johann V. (Nassau) befürchtete, dass die Bicken zu mächtig werden könnten, wurde im Jahre 1511 die Möglichkeit der Stationierung Nassauischer Truppen in der Burg auf alle Zeiten vereinbart.
Einer der Söhne Philipps von Bicken war der auf Burg Hainchen geborene Johann Adam von Bicken (* 27. Mai 1564 † 11. Januar 1604 in Aschaffenburg), der von 1601 bis 1604 Erzbischof und Kurfürst von Mainz und damit Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches war.
Die Brüder Johann und Eberhart von Bicken haben sich in der im Nachbarort Irmgarteichen gelegenen Pfarrkirche St. Cäcilia ein prächtiges Grabmal errichten lassen, welches heute noch erhalten und zu besichtigen ist.
Im 18. Jahrhundert war die Familie von Bicken verarmt. Sie verkaufte die Burg Hainchen im Jahre 1711 an den Fürsten von Nassau-Siegen. Nach weiteren Eigentümerwechseln kam die Wasserburg im Jahre 1747 in das Eigentum von Fürst Wilhelm IV., Prinz von Oranien.
Nachdem Hainchen in preußischen Staatsbesitz übergegangen war, verfiel die Burg im 19. Jahrhundert allmählich. Im Jahre 1864 wurden die letzten zwei von ursprünglich vier Türmen abgerissen.
Später dienten die Burgreste einer preußischen Oberförsterei als Wohn- und Wirtschaftsgebäude.
Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts befindet sich die Burg in Trägerschaft des Siegerländer Burgenvereins, der die Erhaltung der Wasserburg Hainchen und den Wiederaufbau der Burganlage vorantrieb.
Mittlerweile dient die Burg zur Erholung für behinderte und pflegebedürftige ältere Menschen. Die etwa 33.000 m² große Parkanlage dient als kulturelle Begegnungsstätte.
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