Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl

Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl

Der Wasserdampfdiffusionswiderstand (auch Dampfsperrwert) drückt aus, wie stark ein Baustoff die Diffusion (Ausbreitung) von Wasserdampf verhindert und wird mittels der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl gemessen.

Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (auch -faktor, Symbol µ) eines Baustoffs ist ein dimensionsloser Materialkennwert. Sie gibt an, um welchen Faktor das betreffende Material gegenüber Wasserdampf dichter ist als eine gleich dicke, ruhende Luftschicht. Je größer die µ-Zahl, desto dampfdichter ist ein Baustoff. Die µ-Zahlen für die gebräuchlichsten Baustoffe sind in DIN EN 12524 angegeben.

Benötigt wird die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl zur Berechnung des Dampfdiffusionsstroms durch Bauteile. Die Dampfdiffusion ist abhängig von den Diffusionswiderständen der einzelnen Schichten.


Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl einiger Stoffe:

Luft = 1

Holz ca. 50

Ziegel, Gasbeton, Putz ca.5

Weichfaserplatte (Holz) ca. 2

Glas = 10.000

Pe-Dichtfolie = 100.000

Mineralwolle = 1

Gipskarton = 10

PS-Schaum (Polystyrol) ca. 50 (für EPS, andere Sorten bis 200)

Beton 50 - 100


Der Diffusionswiderstand wird berechnet aus:

Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (µ, dimensionslos) x Dicke (in Metern) was die Dimension Meter (vergleichende Angabe, die die ruhende Luftschichtdicke angibt, die denselben Diffusionswiderstand aufweist) ergibt. Eine 20 cm dicke Ziegelmauer hat also einen Diffusionswiderstand von 5 x 0,2 m = 1 m, d.h. daß durch eine 20 cm dicke Ziegelmauer soviel Wasserdampf hindurchströmt, wie durch eine 1 m dicke, ruhende Luftschicht.

Polystyrol ist entgegen allgemeiner Meinung durchaus dampfdurchlässig (etwa gleich wie Holz, aber ja meist wesentlich dicker verbaut): Eine 4 cm dicke Styroporplatte hat also einen Diffusionswiderstand von ca. 50 x 0,04 m = 2 m


Um den Dampfhaushalt im Bau zu regulieren werden Dampf- und Windbremsen verlegt:

Dampfbremsfolien: ca. 0,25 m - 10 m (es gibt Typen die bei feuchter Luft offenporiger sind, als bei trockener Luft)

Windbremsfolien (wasserdicht aber dampfdurchlässig): 0,02 m.


Siehe auch

Dampfsperre

Atmende Wand


Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dampfdiffusion — Der Wasserdampfdiffusionswiderstand (auch Dampfsperrwert) drückt aus, wie stark ein Baustoff die Diffusion (Ausbreitung) von Wasserdampf verhindert und wird mittels der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl gemessen. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Dampfsperrwert — Der Wasserdampfdiffusionswiderstand (auch Dampfsperrwert) drückt aus, wie stark ein Baustoff die Diffusion (Ausbreitung) von Wasserdampf verhindert und wird mittels der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl gemessen. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserdampfdiffusionswiderstand — Der Wasserdampfdiffusionswiderstand (auch Dampfsperrwert) drückt aus, wie stark ein Baustoff die Diffusion (Ausbreitung) von Wasserdampf verhindert und wird mittels der Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl gemessen. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke — Die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd ist ein in der Bauphysik gebräuchliches Maß für den Widerstand, den eine Bauteilschicht der Wasserdampfdiffusion entgegensetzt. Sie wird kürzer auch als sd Wert bezeichnet. Sie beschreibt… …   Deutsch Wikipedia

  • Glaser-Verfahren — Das Glaser Verfahren (synonym Glaserschema) ist ein Verfahren der Bauphysik, mit dem man ermittelt, ob und wo in einer Baukonstruktion Tauwasser anfällt. Das Glaser Verfahren ist nach seinem Erfinder Helmut Glaser benannt. Es wurde zu einer Zeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Glasermethode — Das Glaser Verfahren (synonym Glaserschema) ist ein Verfahren der Bauphysik, mit dem man ermittelt, ob und wo in einer Baukonstruktion Tauwasser anfällt. Das Glaser Verfahren ist nach seinem Erfinder Glaser benannt. Es wurde zu einer Zeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Glaserverfahren — Das Glaser Verfahren (synonym Glaserschema) ist ein Verfahren der Bauphysik, mit dem man ermittelt, ob und wo in einer Baukonstruktion Tauwasser anfällt. Das Glaser Verfahren ist nach seinem Erfinder Glaser benannt. Es wurde zu einer Zeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Dampfsperre — Eine Dampfsperre ist eine Schicht, die auf der warmen Seite eines Bauteils (meistens die Innenseite) angebracht wird und die Wasserdampfdiffusion behindert. Sie soll eine unzulässig hohe Durchfeuchtung der Dämmschicht durch eindiffundierenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Kalciumsilikat-Platte — Verkleidung für Kabelkanal zum Funktionserhalt der Leitungen im Brandfall Die Calciumsilikat Platte (engl. calcium silicate , auch zu finden unter der Bezeichnung Kalziumsilikat Platte , Klimaplatte , Wohnklimaplatte ) ist eine Bauplatte, die aus …   Deutsch Wikipedia

  • Kalzium-Silikat-Platte — Verkleidung für Kabelkanal zum Funktionserhalt der Leitungen im Brandfall Die Calciumsilikat Platte (engl. calcium silicate , auch zu finden unter der Bezeichnung Kalziumsilikat Platte , Klimaplatte , Wohnklimaplatte ) ist eine Bauplatte, die aus …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”