Wasserskiseilbahn

Wasserskiseilbahn
Wasserskianlage am Seepark Niederweimar

Als Wasserskilift oder Wasserskiseilbahn wird eine Liftanlage auf einem Gewässer bezeichnet, mit der Wasserski oder Wakeboard gefahren werden kann.

Eine solche Liftanlage ist im weitesten Sinne ringförmig aufgebaut. Ein Elektromotor betreibt ein zirka 600 bis 1.000 Meter langes, endloses Doppel-Stahlseil etwa acht Meter über der Wasseroberfläche im Vier- Fünf- oder Sechseck. Daran ist etwa alle 80 Meter ein Bügel-Paar (Fachbegriff: Mitnehmer) befestigt, an denen Zugleinen eingehängt werden können. Diese Zugleinen hängen zur Wasseroberfläche herunter, und ein Haltegriff ist an deren Ende angebracht, an dem sich ein Läufer festhalten kann.

Die Geschwindigkeit des Umlaufseils der Anlage kann stufenlos bis zu 61 km/h heraufgeregelt werden. Die Geschwindigkeit wird in Abhängigkeit zum jeweils gefahrenen Sportgerät eingestellt. Mit einem Wakeboard ist eine Geschwindigkeit oberhalb von 40 km/h kaum fahrbar, mit einem Monowasserski sind hingegen auch 58 km/h möglich. Dabei können die Läufer durch Slalomfahrten Geschwindigkeiten von über 120 km/h erreichen. Im Mischbetrieb mit Wakeboards und Wasserskiern aller Arten büßt der klassische Wasserski viel von seinen Laufeigenschaften ein, weil er bei geringem Tempo zu tief im Wasser liegt. Es gibt Personen, die barfuß auf ihrer Sohle, ohne Ski, cruisen können.

Die Wasserskifahrer starten im Stehen oder im Sitzen von einer Rampe und werden allmählich auf die Geschwindigkeit des Umlaufseils beschleunigt. Zu einer guten Wasserskianlage gehören sauberes Wasser sowie seitlich parallel angeordnete Sprungrampen verschiedener Schwierigkeitsgrade. Als sehr sinnvoll hat sich die Kombination mit guten Restaurants, Schwimmanlagen, einem Sportgeräteverleih, Tribünen und Liegewiesen erwiesen, was den Schauwert der Sportart Wasserski bedeutend steigert, da man so die Aktivitäten auf dem Wasser aus den unterschiedlichsten Betrachtungswinkeln erleben kann.

Die Wasserskiseilbahn wurde Anfang der 1960er Jahre von dem Ingenieur Bruno Rixen erfunden und zur Marktreife entwickelt. Zu den entscheidenden Erfindungen zählen 1. der Start im rechten Winkel zum Umlaufseil, wodurch der startende Läufer sanft beschleunigt wird, ohne dass die Geschwindigkeit des Umlaufseils verringert wird, und 2. das doppelte Umlaufseil. Nur hierdurch können die Anforderungen des Wasserski-Sports erfüllt werden, wie hohe Geschwindigkeit und hohe Querkräfte beim Slalomlaufen. Die erste kommerziell betriebene Wasserskiseilbahn wurde 1966 im Mittelmeer vor Benidorm (Spanien) errichtet. Heute gibt es etwa 190 Wasserski-Seilbahnen in 34 Ländern.


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