- Wechselverkehrszeichenanlage
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Das Wechselverkehrszeichen (WVZ) ist eine besondere Form des normalen Verkehrszeichens. Es dient der Verkehrssicherheit und Verkehrsführung auf stark befahrenen Bundesstraßen und Autobahnen. Im Gegensatz zu normalen Verkehrszeichen verhalten sich Wechselverkehrszeichen dynamisch, d.h. sie können je nach Bedarf unterschiedliche Zeichenkombinationen anzeigen. Gesteuert wird die Anzeige von einer Verkehrszentrale. Dort überwacht man an ausgewählten Stellen die Verkehrssituation und kann gegebenenfalls auf Ereignisse wie Unfälle oder Witterung reagieren.
Neben der dynamischen Darstellung von Verkehrszeichen können auch Wegweiser als so genannte Wechselwegweiser zur Anwendung kommen.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Generell unterscheidet man zwischen mechanischen Wechselverkehrszeichen (so genannten „Prismenwendern”) und lichtemittierenden Wechselverkehrszeichen.
Mechanische Wechselverkehrszeichen
Bei mechanischen Wechselverkehrszeichen wird der Bildwechsel durch ein (oder mehrere gekoppelte) Drei-oder Vierkantprismen erzielt, die von einem Gleichstrommotor über Schnecken- oder Zahnriemenantrieb bewegt werden. So sind (je Prismenantrieb) drei (bzw. vier) verschiedene Bildstellungen möglich. Die Prismen werden, wie ein statisches Verkehrszeichen, mit reflektierender Folie beklebt. Die Wechselanzeigen können in wegweisende Beschilderungen integriert werden, um z.B. alternative Routen bei Verkehrsstörungen auf der Hauptstrecke anzuzeigen (so genannte Wechselwegweisung)
Lichtemittierende Wechselverkehrszeichen
Bei lichtemittierenden Wechselverkehrszeichen wird die Anzeige der Zeichen durch eine Vielzahl von leistungsfähigen LEDs – in älteren Wechselverkehrszeichen auch durch Glasfaseroptiken mit zentralen Halogenleuchtmitteln – verwirklicht. LED und Lichtwellenleiter sind dabei mit einer Vorsatzoptik versehen, die das emittierte Licht auf den Verkehrsteilnehmer bündelt. Die starke Leuchtkraft gewährleistet die gute Sichtbarkeit der Wechselverkehrszeichen auch bei Niederschlägen oder Nebel.
Das Schaubild wird durch in Reihe geschaltete LEDs (sog. LED-Ketten) erzeugt, die durch eine im Gerät befindliche Elektronik geschaltet und überwacht werden. Durch Schalten der verschiedenen LED-Ketten können verschiedene Verkehrszeichensymbole gezeigt werden.
Einsatz
Haupteinsatzgebiet mechanischer Wechselverkehrszeichen sind in Deutschland die Wechselwegweisungsanlagen. Die Wegweiser werden hierbei in der Regel an Verkehrszeichenbrücken über der Fahrbahn oder in Ausnahmefällen an Masten seitlich der Fahrbahn montiert. Aufgrund der geringen Leistungsaufnahme (Leistung nur während des Bildwechsels erforderlich) können mechanische Wechselverkehrszeichen auch mit photovoltaischer Energieversorgung ausgeführt werden.
Lichtemittierende Wechselverkehrszeichen werden in so genannten Streckenbeeinflussungsanlagen eingesetzt, die auf Autobahnabschnitten mit hoher Verkehrsdichte, vor und in Straßentunnels oder an Autobahnknotenpunkten installiert werden. Dort versucht man mit Hilfe der Anlage Unfälle zu verhindern, Stauungen zu vermeiden oder vor anderen Ereignissen zu warnen. Die Wechselverkehrszeichen werden hier in Gruppen an Verkehrszeichenbrücken über der Fahrbahn (in Ausnahmefällen an Masten seitlich der Fahrbahn) installiert. In Deutschland unterscheidet man zwei Wechselverkehrszeichentypen:
- das fahrstreifenbezogene WVZ Typ A ist über jedem Fahrstreifen der Fahrbahn installiert und zeigt Geschwindigkeitsbegrenzungen und Dauerlichtzeichen (Fahrbahnsperrung, Fahrbahnräumung)
- das mittig zwischen den WVZ Typ A angeordnete WVZ Typ B/C zeigt Warnhinweise (Stausymbol, Baustellensymbol etc.; Typ B) und darunter angeordnete Zusatztexte und Entfernungsangaben (Typ C)
In Deutschland verwendet man meist nur die übliche Verkehrszeichensymbolik, im Ausland dagegen werden oft ganze Sätze mit Tipps für die sichere Autofahrt, Staulängen oder Grenzübergangswartezeiten angezeigt. Diese Sätze werden aus Rücksicht auf den Fremdenverkehr häufig auch auf Englisch dargestellt.
Siehe auch
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