Bebelplatz (Berlin)

Bebelplatz (Berlin)
Bebelplatz, Panorama

Der Bebelplatz ist ein Stadtplatz in Berlin-Mitte. Er grenzt südlich an die Straße Unter den Linden und wurde in den Jahren 1741 bis 1743 als „Platz am Opernhaus“ errichtet. Von 1911 bis 1947 trug er den Namen „Kaiser-Franz-Josef-Platz“. Die ursprüngliche Bebauung wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und in der Nachkriegszeit zu großen Teilen durch Neubauten mit historischen Fassaden ersetzt. Das Ensemble des seit dem 31. August 1947 nach August Bebel benannten Platzes steht heute unter Denkmalschutz.

Der damals „Opernplatz“ genannte Platz war am 10. Mai 1933 Hauptschauplatz der durch die Deutsche Studentenschaft geplanten und durchgeführten Bücherverbrennung. Etwa 70.000 Studenten, Professoren und Mitglieder der SA und SS verbrannten Bücher von als „undeutsch“ bezeichneten Autoren, darunter Schriften von Sigmund Freud, Erich Kästner, Heinrich Mann, Karl Marx und Kurt Tucholsky. Kästner hatte sich unter die fanatisierten Zuschauer begeben, er „hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen, abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt“.

Ein Denkmal des israelischen Künstlers Micha Ullman erinnert an die Bücherverbrennung: Durch eine gläserne Bodenplatte in der Platzmitte blickt man in einen unterirdischen Raum mit leeren weißen Bücherregalen aus Beton.

Unter dem Platz befindet sich seit Dezember 2004 eine Tiefgarage in zwei Etagen für 462 Fahrzeuge mit direktem Zugang zur Staatsoper Unter den Linden, die sich ebenso wie die Sankt-Hedwigs-Kathedrale und die Alte Bibliothek am Platz befindet. Die in der letzten Zeit erfolgte Verengung des Boulevards Unter den Linden, der sich in diesem Bereich zu einer überbeanspruchten Autostraße entwickelt hatte, sollte dazu beitragen, den historischen Stadtraum „Forum Fridericianum“ wieder aufzuwerten.

Weblinks

52.51638888888913.3938888888897Koordinaten: 52° 30′ 59″ N, 13° 23′ 38″ O


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