Weinaupark

Weinaupark
Postkarte vom Weinaupark, 1904

Der Weinaupark, auch kurz Weinau genannt, ist eine Parkanlage am östlichen Stadtrand von Zittau an der B 99 nahe der Grenze zu Polen mit einem wertvollen Bestand an Bäumen und Gehölzen, der Mitte des 19. Jh. im englischen Stil angelegt wurde. Auf dessen Gelände befindet sich auch der Tierpark Zittau und im Osten das 1893/94 als Radrennbahn mit Tribüne erbaute Weinau-Stadion mit Platz für 10.000 Zuschauer[1].

Geschichte

Die Weinau wurde im Jahre 1570 durch die Stadt Zittau von einem geistlichen Ritterorden erworben und parzelliert. Bis 1874 war das Gelände ein Moor infolge von Neißeüberschwemmungen. Der Name leitet sich von drei Weinbergen ab, die sich von den Höhen Eckartsbergs bis zur Weinau zogen.

1802/04 existierte entlang der B 99 (Görlitzer Straße) eine Torfgräberei, in der jährlich 800.000 bis 900.000 Torfziegeln abgestochen wurden. Erste Anstrengungen zur Umgestaltung in einen Kurpark im oberen Bereich wurden zwischen 1824 bis 1826 infolge von Quellfunden unternommen. Erst 1848/49 erfolgte durch einen Herrn Brösel die Anlage eines „Moor- und Mineralwasserbades in der Weinau“ (Bade-Anstalt) mit Restauration im Bereich des Niederbergteiches. Ab dem Jahr 1859 begann die Entsumpfung der Weinau durch das Anlegen von Wassergräben und Schleusen am Niederteich, wodurch es wahrscheinlich auch zur Trockenlegung des Mittelbergteiches kam, so dass dort ab 1863 die Körnerwiese entstand. Die Gestaltung der Weinau, wie sie heute besteht, wurde ab 1876 vorgenommen, z.B. wurde der Weinauteich angelegt und der Lesketeich fiel trocken. Seit diesem Jahr verfiel auch die Badeanstalt mit Restauration, da das Stadtbad vor 3 Jahren eröffnet wurde. Im Jahre 1882 wurde dann das heutige Restaurant im Park eröffnet.

Postkarte vom Weinaurestaurant um 1900

Die Weinauallee, die von Westen zur Weinau führt, wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts (1894 Bau) angelegt. Bis zu dieser Zeit reichen auch die ersten Anfänge des Tierparks zurück. Vom 2. Dezember 1895 existiert ein Bericht der Ornis über den Erfolg der im selben Jahr stattgefundenen Aussetzung von Nachtigallen zum Zwecke der Ansiedlung im Weinaupark. 1902 war die Weinau Schauplatz der Oberlausitzer Gewerbe- und Industrieausstellung. In diesem Zusammenhang wurden vom Haberkornplatz in die Weinau Schienen für eine Ausstellungsbahn gelegt, die zwar nach Ausstellungsende wieder abgebaut wurde, aber als geistiger Anstoß der 1903 beschlossenen Zittauer Straßenbahn betrachtet werden kann.

Das Weinau-Stadion wurde 1955 umfassend und 1995 erneut saniert.

Quellen

  • Rudolf Durand: Chronik der Weinau, 1976

Einzelnachweise

  1. http://www.vfb-zittau4fans.de/Stadion.html
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