- Žitawa
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Höhe: 242 m ü. NN Fläche: 66,74 km² Einwohner: 29.361 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 440 Einwohner je km² Postleitzahl: 02763 Vorwahl: 03583 Kfz-Kennzeichen: GR (alt: ZI) Gemeindeschlüssel: 14 6 26 610 LOCODE: DE ZIT Stadtgliederung: 9 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
02763 ZittauWebpräsenz: Oberbürgermeister: Arnd Voigt (Freie Bürger) Lage der Stadt Zittau im Landkreis Görlitz Zittau (tschechisch: Žitava, polnisch: Żytawa, sorbisch: Žitawa, von slawisch für Roggen) ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Görlitz. Sie liegt im äußersten Südosten der Oberlausitz und Sachsens im Dreiländereck „Deutschland-Polen-Tschechien“.
Geographie
Geographische Lage
Die Kernstadt Zittau liegt in einer Beckenlandschaft (Zittauer Becken) am Fuße des Zittauer Gebirges in 230 m bis 285 m Höhe über NN. Nordwestlich schließt sich das Oberlausitzer Bergland an. Südöstlich geht die Beckenlandschaft in das Tal der Lausitzer Neiße (Lužická Nisa) in Tschechien über. Östlich erheben sich hügelige Ausläufer des Isergebirges. Durch die Stadt fließt der kleine Fluss Mandau, der unweit in die Lausitzer Neiße mündet, welche das Zittauer Stadtgebiet im Osten gegen Polen begrenzt und den Abfluss des Zittauer Beckens bildet. Am südwestlichen Stadtrand befindet sich der Olbersdorfer See.
Nachbargemeinden
An Zittau grenzen im Süden Oybin, im Südwesten Olbersdorf und Bertsdorf-Hörnitz und im Nordwesten die Gemeinde Mittelherwigsdorf. Im Norden grenzt die Stadt an Ostritz.
Stadtgliederung und Eingemeindungen
Die Kernstadt Zittau untergliedert sich in fünf Stadtteile:
- Zentrum: historische Innenstadt innerhalb des „Grünen Rings“ mit den meisten Sehenswürdigkeiten
- Zittau Nord: nördlich der Bahnlinien Richtung Dresden und Richtung Görlitz
- Zittau Ost: östlich des Zentrums, begrenzt durch Bahnhofstraße, Hochwaldstraße und Mandau; enthält den Weinaupark und das gleichnamige Industriegebiet
- Zittau Süd: südlich der Mandau
- Zittau West: westlich des Zentrums; enthält den Westpark und einen Teil des Geländes der Landesgartenschau 1999
Neben der Kernstadt besteht Zittau aus acht weiteren Ortsteilen:
- Eichgraben – 1582 erstmals erwähnt, die ersten Häuser sollen Pesthütten gewesen sein (noch 1680 wurden 2 Pesthütten dort errichtet), um 1666 wurde die Siedlung durch böhmische Exulanten vergrößert, gehörte bis 1965 zu Olbersdorf
- Pethau – im 19. Jahrhundert als Arbeitersiedlung von Zittau entstanden, nach 1850 wurde die Westvorstadt von Zittau auf die Pethauer Gemarkung ausgedehnt und es kam zum Bau der Hauptstraße und deren Wohnbebauung (Neu-Pethau), Stiftung des Watzdorfheimes durch den Amtshauptmann Regierungsrat Karl von Watzdorf (später Kreishauptmann in Bautzen), 1970 nach Zittau eingemeindet
- Hartau – wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert gegründet, der Name rührt wahrscheinlich von dem deutschen Wort „Harth“ her, was soviel wie Wald oder Gebüsch bedeute, am 1. Januar 1999 nach Zittau eingemeindet
- Hirschfelde – 1351 erstmals erwähnt, 1950 kam Rosenthal zu Hirschfelde, am 1. Januar 2007 wurde der Ort nach Zittau eingemeindet
- Drausendorf – 1366 erstmals erwähnt, im 19. Jahrhundert als Arbeitersiedlung erweitert, später nach Hirschfelde und am 1. Januar 2007 nach Zittau eingemeindet
- Wittgendorf – im 13. Jahrhundert entstanden, 1322 erstmals urkundlich erwähnt, nach 1990 nach Hirschfelde und am 1. Januar 2007 nach Zittau eingemeindet
- Dittelsdorf – 1369 urkundlich erstmals erwähnt, 2002 nach Hirschfelde und am 1. Januar 2007 nach Zittau eingemeindet
- Schlegel – 1287 zum ersten Mal erwähnt, 1950 Eingemeindung von Burkersdorf, 2005 nach Hirschfelde und am 1. Januar 2007 nach Zittau eingemeindet
- bis 1945 gab es noch den Ortsteil Großporitsch (pol. Porajów), dieser gehört heute zur polnischen Gemeinde Bogatynia (vor 1945: Reichenau).
Geschichte
Frühe Geschichte – Stadtgründung
Im Mittelalter führte eine alte Handelsstraße über das Lausitzer Gebirge nach Leipa in Böhmen. An dieser Straße befand sich, im Gebiet des heutigen Zittauer Westparks, ein slawischer Weiler und eine Burg. Eine weitere Siedlung bestand im Bereich der Frauenkirche. Zwischen diesen beiden Dörfern gründeten deutsche Kolonisten im frühen 13. Jahrhundert ein Waldhufendorf namens „Sitte“.
Die früheste schriftliche Erwähnung des Ortes datiert auf das Jahr 1238, als in einem Dokument erstmals die Burgherren von „Sitavia“ auftauchen. Schon wenige Jahre später soll der Legende nach König Ottokar II. von Böhmen 1255 die Stadt umritten haben. Er legte so die Grenzen für die Stadtmauer fest und erhob die Ansiedlung zur Stadt. Als Privilegien wurde Zittau bis zum Tode Ottokars Steuerfreiheit gewährt, Zittauer Kaufleute mussten in Böhmen keine Zölle bezahlen, und Zittau besaß bis 1300 das Recht, Münzen zu prägen. Außerdem wurde ein Landgericht eingesetzt.
Die Stadt kam bald zu Reichtum und schon in den Jahren von 1270 bis 1280 konnten hier große Turniere abgehalten werden, ein Beweis, in welchem Wohlstand sich die Stadt befunden haben muss. Den Franziskanern wurde 1268 von der Familie von Leipa ein Kloster gestiftet; im Jahre 1300 gründete der Johanniter-Ritterorden hier eine Kommende.
14. Jahrhundert – wechselnde Herrschaften und Sechsstädtebund
Das Gebiet um Zittau gehörte zunächst zur Markgrafschaft Meißen, stand aber seit 1158 als Reichslehen unter der böhmischen Krone. König Wenzel II. verpfändete 1283 Zittau samt der Burg Oybin an den Markgrafen von Brandenburg. Durch einen Gerichtsbeschluss des deutschen Königs Rudolf von Habsburg gelangte die Stadt allerdings wieder in den Besitz Böhmens. Später wurde Zittau durch König Johann von Böhmen an die Herren von Leipa übergeben. Er kaufte jedoch 1319 die Stadt und den Berg Oybin mit seiner Burg erneut zurück, um sie dem schlesischen Herzog Heinrich von Jauer als Pfand zu überlassen. In dessen Besitz verblieb die Stadt bis 1346, als der Herzog ohne männliche Nachkommen starb. Karl IV. gab Zittau daraufhin 1348 als Sicherheit an Herzog Rudolf von Sachsen; die Stadt kaufte sich 10 Jahre später aber wieder frei.
Im Jahr 1346 gründete Zittau gemeinsam mit Bautzen, Görlitz, Lauban, Löbau und Kamenz den Oberlausitzer Sechsstädtebund. Er hatte zum Ziel, der Willkür des Adels und dem Raubrittertum entgegenzutreten. So zerstörten die Städte z.B. 1352 die Burg Körse. Unter den sechs Städten trug Zittau den Beinamen „Die Reiche“. Haupterwerbszweige waren Tuchherstellung und -handel sowie die Bierbrauerei. Zum Zittauer Weichbild gehörten 1396 insgesamt 36 Dörfer.
15. Jahrhundert – Hussiten, Katastrophen und Fehden
Die Zittauer Bürger unterlagen 1424 den Hussiten; die Stadt selbst wurde allerdings nicht zerstört. Ein zweites Mal tauchen die Hussiten im Jahr 1427 auf. Trotz Verstärkungen des Sechsstädtebundes konnte auch hier kein Sieg errungen werden. Eine Niederlage brachte auch eine große Schlacht 1469. Der Hussitenkrieg führte dazu, dass die Handelsverbindungen nach Böhmen abrissen, was die Wirtschaft der Stadt schwer traf.
Neben den Überfällen und Kriegen litt die Stadt auch unter verheerenden Katastrophen. Schon 1359 und 1372 hatte es schwere Stadtbrände gegeben, und 1422, 1455 und 1473 brachen erneut Feuer aus, die Teile der Stadt zerstörten. Dazu kam die Pest: Zuerst wird sie 1463 nachgewiesen, brach aber im Laufe dieses und des folgenden Jahrhunderts noch mehrmals aus.
Die durch diese Krisen aufgeworfenen Spannungen äußerten sich auch im 1491 stattgefundenen „Bierkrieg“ mit Görlitz.
16. Jahrhundert – Reformation und Pönfall
Der Mann, dem Zittau der Einführung der Reformation verdankt, war Mag. Heidenreich, ein berühmter Theologe, der als Pastor Primarius in Zittau starb. Er begann 1521, in Zittau Predigten auf Deutsch zu halten. Der Protestantismus setzte sich aber erst nach 1538 durch. In diesem Jahr wurde die Johanniterkommende aufgelöst, das Franziskanerkloster folgte 1543.
Der Unwillen Zittaus und der anderen Städte im Sechsstädtebund, den böhmischen König Ferdinand I. im Kampf gegen die Protestanten im Schmalkaldischen Krieg zur Seite zu stehen, führte 1547 zum Oberlausitzer Pönfall. Zittau erlitt große wirtschaftliche Verluste, erholte sich aber recht schnell wieder. So konnte beispielsweise schon 1574 der Berg Oybin samt Burg und Kloster erworben werden.
Auch im 16. Jahrhundert blieb Zittau nicht vom Unglück verschont. Die Pest verlangte 1555 der Stadt Zittau große Menschenopfer ab, und brach 1559 und 1599 erneut in ihren Mauern aus. Im Jahr 1589 zerstörte ein großes Feuer 153 Wohnhäuser, zu diesem Zeitpunkt etwa ein Viertel der Stadt.
17. Jahrhundert – Dreißigjähriger Krieg
Nachdem die große Pestwelle 1599 und der grimmige Winter 1606 in der Stadt viele Todesopfer gefordert hatten, brannte es 1608 wiederum in Zittau, verursacht durch Brandstiftung. Dabei wurden drei Viertel der Stadt zerstört. Dies war aber nur die erste Katastrophe eines Jahrhunderts, das mit dem dreißigjährigen Krieg viel Leid brachte. Von 1631 bis 1645 wurde Zittau wiederholt beschossen, belagert, geplündert und von Kaiserlichen oder Schweden besetzt.
In Folge der Niederlage der böhmischen Stände in der Schlacht am Weißen Berg (1620) emigrierten zahlreiche böhmische Protestanten nach Zittau. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es deshalb eine tschechischsprachige evangelische Gemeinde in der Stadt. Bekannt wurden z.B. die Familien Pescheck und Moráwek.
Nachdem der Kaiser Ferdinand II. bereits 1620 die Lausitz an den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. verpfändet hatte, erlangte dieser im Prager Frieden von 1635 endgültig die Herrschaft.
Geschichte von 1700 bis 1945
Eine Kaufmannssocietät wurde 1705 gebildet und gleichzeitig eine Buchhandlung eingerichtet. Der Leinwandhandel nahm europäische Dimensionen an, Brauerei und Tuchmacherei brachten der Stadt und deren Bürgern großen Reichtum. Zittau war von 1693 bis 1757 im Besitz einer „Schnellwaage“. Dieses Meisterwerk der Mechanik war so empfindlich, dass ein darauf gelegter Groschen sie zog. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt am 23. Juli 1757 von österreichischen Truppen in Brand geschossen. Dabei wurden die Johanniskirche einschließlich der Silbermann-Orgel und das Rathaus sowie 80 % der Wohnhäuser völlig zerstört. 1767 begann der Wiederaufbau der Johanniskirche, deren Bau nach erheblichen Problemen mit der Baustatik erst 1837 vollendet wurde. 1840 wurde der Grundstein zum Bau des neuen Zittauer Rathauses, das 1845 eingeweiht wurde, gelegt. Mit der Einweihung des neuen Schauspielhauses am 25. Oktober 1802 begann eine neue und überaus erfolgreiche Epoche des Zittauer Theaterlebens. Bis auf einige wenige Reste wurde die Stadtmauer zwischen 1820 und 1869 abgetragen und an ihrer Stelle der Grüne Ring angelegt. Bis 1914 wurde die Ringstraße gebaut. 1873 eröffnete das Zittauer Stadtbad, 1884 erhielt die Stadt ein Krankenhaus. Die untere Mandau wurde 1902 reguliert und erhielt zum Schutz gegen Hochwasser ein tieferes Flussbett. 1932 fiel das Zittauer Stadttheater den Flammen zum Opfer. Vier Jahre nach dem Brand wurde ein neuerbautes Stadttheater eingeweiht. Die Stadt entwickelte sich zu einem Zentrum der Maschinen- und Textilindustrie.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Juden in der Stadt ansässig, die eine Israelitische Gemeinde bildeten, welche 1885 anerkannt wurde. Sie errichteten im Garten des Grundstücks Lessingstraße 12 eine Synagoge, die 1906 eingeweiht wurde. Ihr Friedhof entstand nach 1887 und erhielt 1908 eine Leichenhalle. Wie in ganz Deutschland wurden auch in Zittau während der Zeit des Nationalsozialismus jüdische Einwohner verfolgt, vertrieben und ermordet. Die Synagoge und die jüdische Leichenhalle wurden beim Novemberpogrom 1938 gesprengt. Mindestens 40 Juden aus Zittau und Löbau fielen der Shoa zum Opfer.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Außenlager des KZ Groß-Rosen und des KZ Auschwitz für männliche und weibliche KZ-Häftlinge errichtet, die Zwangsarbeit in den Zitt-Werken, einem Teilbetrieb der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG verrichten mussten. Die gemeinsam geführten Lager mit mehr als 1.000 Häftlingen befanden sich im damals deutschen Klein-Schönau. Die unmenschlichen Lebensbedingungen forderten mindestens 158 Todesopfer.
Geschichte ab 1945
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Oppositionelle verfolgt und ein Großteil der tschechischen Minderheit aus der Stadt und ihrem Umland vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann die deutsche Bevölkerung aus dem böhmischen und dem von nun an unter polnischer Verwaltung stehenden Gebiet östlich der Neiße vertrieben. Nach Kriegsende bestand in der Stadt eine 4000 Personen umfassende starke tschechische Minderheit, die Bestrebungen unternahm, die Stadt der Tschechoslowakei anzugliedern. 1948 wurden diese Bestrebungen im Zuge des Warschauer Abkommens zurückgewiesen.
Im Jahr 1945 verlor die Stadt durch die Festlegung der neuen Landesgrenze im Zuge des Potsdamer Abkommens ihren östlich der Neiße gelegenen Ortsteil Großporitsch, wo im Mai 1945 das Kriegs- und Zivilgefangenenlager Zittau für Angehörige der Deutschen Wehrmacht und deutsche Zivilisten entstand. Die einst wohlhabende Stadt geriet dadurch in eine Randlage, die Verkehrswege nach Osten waren teilweise abgeschnitten und der Verkehr eingeschränkt. So hatte Zittau bis 1989 lediglich einen Grenzübergang in der Chopinstraße in das polnische Nachbardorf Sieniawka (Kleinschönau), der aber seit Anfang der 1980er Jahre von Privatreisenden aus der DDR nur noch mit Sondergenehmigung genutzt werden konnte, weil die DDR-Regierung nach den Solidarność-Streiks in Polen am 30. Oktober 1980 den Reiseverkehr stark einschränkte.
1991/92 wurden die neu ausgewiesenen Gewerbegebiete in der Weinau und in Pethau eingerichtet, die heute einen Großteil der produzierenden Unternehmen beherbergen. 1996 erhielt die Stadt Zittau den Status einer Großen Kreisstadt. 1999 fand in Zittau/Olbersdorf die zweite Sächsische Landesgartenschau statt. 2001 war die Stadt Austragungsort des Tages der Sachsen. Anfang Mai 2004 fand die zentrale deutsche, tschechische und polnische Feier zur EU-Osterweiterung in Zittau statt. Am 21. Dezember 2007 feierten europäische Staatsoberhäupter an den Grenzübergängen Zittau Friedensstraße - Porajów und Porajów - Hradek (Grottau) die Einstellung der Grenzkontrollen nach Polen und Tschechien anlässlich des Schengen-Beitritts.
Einwohnerentwicklung
Für die Zeit um 1400 wird von einer Einwohnerzahl um die 5.000 Personen ausgegangen. Nachdem es immer wieder durch Krankheiten, Brände und Kriegsereignisse zu Bevölkerungsverlusten kam, wuchs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl stetig an. Einen Bevölkerungseinbruch gab es erst in der Zeit um den Ersten Weltkrieg. 1950 erreichte die Einwohnerzahl mit etwa 47.000 ihren historischen Höchststand. Mit der Wende in der DDR verlor die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit, des Geburtenrückgangs und trotz Eingemeindungen rund 12.000 Einwohner. Mit einem weiteren Rückgang der Bevölkerung wird in den nächsten zwanzig Jahren gerechnet.
Für weitere Informationen siehe Einwohnerentwicklung von Zittau.
Politik
Bürgermeister
Die erste Erwähnung eines Bürgermeisters als „magister civium“ erfolgte im Jahr 1310. Etwa ab 1540 gab es 3 Bürgermeister, die sich im Amt des regierenden Bürgermeisters abwechselten. Im 18. Jahrhundert führte der Bürgermeister zusätzlich den Titel „Kaiserlicher Pfalzgraf“. Seit 1729 gab es nur noch zwei Bürgermeister. 1904 wurde der Titel „Oberbürgermeister“ eingeführt, welcher jedoch 1950 wieder abgeschafft wurde. Seit 1996 führt der Bürgermeister wieder den Titel „Oberbürgermeister“. Amtierender Oberbürgermeister der Stadt Zittau ist Arnd Voigt.
Stadtrat
Bereits 1319 bestand der Rat aus dem Bürgermeister und zwölf Räten (Consules). Die erste belegte Erwähnung des Ausdruckes „Rat“ im Wort „rotmanne“ erfolgte in einer Urkunde von 1357. Bis 1360 fand die jährliche Ratswahl am Neujahrstag statt, später am Tag Maria Geburt und von 1389 bis 1830 am Donnerstag nach Bartholomäi. 1364 verstärkte man den Rat auf 18 und 1370 auf 24 Personen. Mit dem Pönfall wurde auch der Rat mit zwölf Mitgliedern neu besetzt. 1559 erhielt Zittau die Erlaubnis zur freien Ratskür zurück. Mit der Einführung der allgemeinen Städteordnung 1832 gab es dann einen Bürgermeister, 15 Stadträte (davon fünf besoldet) und 29 Stadtverordnete.
Die letzte Stadtratswahl fand 2004 statt. Im Stadtrat ist seitdem die CDU mit 9 Sitzen stärkste Partei. Die Linke ist mit 6 Sitzen vertreten. Die SPD und die FDP haben jeweils drei Vertreter im Stadtrat. Die Initiative „Freie Bürger Zittau“, die auch den Oberbürgermeister stellt, ist mit vier Sitzen im Stadtrat vertreten. Es gibt außerdem noch einen unabhängigen, parteilosen Stadtrat. Die Stadtratssitzungen finden stets im Bürgersaal des Rathauses statt. Neben dem Stadtrat gibt es einen Verwaltungs- und Finanzausschuss, einen Sozialausschuss und einen Technischen und Vergabeausschuss.
Wappen
Das Stadtwappen besteht aus einem viergeteilten Herzschild, in dessen 1. und 4. Feld der doppelschweifige silberne böhmische Löwe auf rotem Grund und im 2. und 3. Feld der schwarze schlesische Adler auf goldenem Grund abgebildet ist. Die Farben weiß und rot symbolisieren dabei die böhmischen Landesfarben. Der schwarze schlesische Adler wurde vom Herzog Heinrich von Jauer († 1346) verliehen als Belohnung dafür, dass die Zittauer Bürger 1337 halfen, die Burg Tollenstein zu erobern. Den silbernen böhmischen zweischwänzigen Löwen, welcher die Herrschaft über zwei Volksstämme symbolisiert, verlieh König Johann von Böhmen. Das silberne Z in der Mitte steht für den Anfangsbuchstaben der Stadt. 1896 wurde das Stadtwappen durch das Sächsische Hauptstaatsarchiv neu aufgestellt.
Darüber hinaus gibt es noch ein Prunkwappen, welches zusätzlich mit einer Helmdecke und einem Adlerflug versehen ist. Hier wird an die Zugehörigkeit zum Sechsstädtebund erinnert. Dieses Prunkwappen ist ausschließlich dem Oberbürgermeister vorbehalten.
Die Stadt Zittau besitzt außerdem ein rot-weißes Stadtlogo, das auf der linken Seite das Salzhaus und den davor befindlichen Rolandbrunnen und auf der rechten Seite den Schriftzug „Zittau“ zeigt.
Städtepartnerschaften
- Villingen-Schwenningen, Baden-Württemberg
- Bogatynia (Reichenau), Polen
- Liberec (Reichenberg), Tschechien
- Pistoia, Italien
- Portsmouth, Ohio (USA)
- des Ortsteiles Eichgraben mit Eichgraben, Österreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Rathaus – erbaut 1840–1845 unter der Leitung von Carl August Schramm (1807–1869) im Neorenaissancestil unter der Verwendung von Plänen von Karl Friedrich Schinkel (1791–1841), am Eingang befinden sich zwei große Sandsteinfiguren des Bildhauers Karl Gottlob Beyer (1812–1854), wobei die linke „Sophia“ (Göttin der Weisheit) und die rechte „Themis“ (Göttin der Gerechtigkeit) darstellen, der 50 m hohe Turm an der linken Seite ist ein dem Hauptbau angepasster Rest des 1757 zerstörten Gebäudes, 1990–2002 vollständige Sanierung, die Buntglasfenster im Innenhof von 1893 entstammen der Königlichen Hofglasmalerei & Kunstglaserei Türcke & Schlein, reich ausgestalteter Bürgersaal mit glanzvoller Holzkassettendecke von 1890/91 (1993 restauriert)
- Salzhaus oder Marstall auf der Neustadt – erbaut 1511 als dreistöckiges Gebäude (Grundfläche 53 x 25 m), diente u. a. als Rüstkammer, Pferdestall und Schüttboden, 1572 auf vier Stockwerke erweitert, 1730 Aufsetzung eines Mansarddaches mit fünf weiteren Böden, seit dem 19. Jahrhundert Nutzung als Verwaltungsgebäude sowie als Lagerraum von Museum, Theater und städtischem Archiv, 1997 umfassende denkmalgerechte Sanierung, heute eine Außenstelle des Landratsamtes Görlitz
- Baugewerkeschule am Theaterring – erbaut 1846–1848 im neogotischen Stil unter Leitung von Carl August Schramm (1807–1869), beherbergte die Königlich Sächsische Bauschule, ab 1947 die Staatsbauschule, heute befindet sich die „Volkshochschule Löbau-Zittau – Die Volkshochschule im Dreiländereck“ in diesem Gebäude, das 2005 komplett saniert wurde
- Johanneum am Theaterring – erbaut 1869–1871 im spätklassizistischen Stil dessen Turm an das Bautzner Stadttor erinnern soll, benannt nach König Johann (1801–1873), beherbergte zunächst die städtische Schulanstalt, seit 1960 die Erweiterte Oberschule (EOS), die zwischen 1986 und 1993 den Namen Ernst Schneller (1890–1944) trug, heute Christian-Weise-Gymnasium, in der Aula befindet sich ein 1878 entstandenes Wandgemälde „Paulus predigt in Athen“ von Anton Dietrich (1833–1904), das 1962–1987 aus politischen Gründen verhängt war, 1996 vollständige Fassadensanierung, 2006-ca. 2008 kompletter Innenausbau
- Altes Gymnasium am Johanniskirchplatz – eines der ersten deutschen Gymnasien überhaupt – erbaut nach 1571 auf dem Grundstück des Kreuzhofes der Johanniterkommende, 1586 eingeweiht, kurz nachdem der Begründer Nikolaus von Dornspach (1516–1580) verstorben war, das heutige Aussehen basiert auf dem Umbau 1602, als das Gässchen überbrückt wurde, im 19. und 20. Jahrhundert Nutzung als Bibliothek, Schule und Internat, seit 1996 als Geschäftsräume für die Zittauer Wohnungsbaugesellschaft mbH, das Gebäude trägt unter dem Dachsims die Inschrift Nullum munus melius majusve reipublicae offerre possumus, quam si doceamus atque erudiamus juventutem, his praesertim moribus ac temporibus quibus ita prolapsa est, ut omnium opibus refrenanda atque coercenda sit.
- Heffterbau an der Pfarrstraße – Teil des ehemaligen Franziskanerklosters, nach 1690 zur Exulantenkirche umgebaut, von 1709 bis 1951 als Ratsbibliothek genutzt, 1977 für den Besucherverkehr von der Bauaufsichtsbehörde gesperrt, 2000–2002 vollständige Sanierung, heute Ausstellungsraum der Städtischen Museen Zittau, bekannt durch den so genannten Hefftergiebel (Spätrenaissancegiebel), der 1652–1662 von Martin Pötzsch auf Veranlassung des Bürgermeisters Heinrich von Heffter (1610–1663) geschaffen worden war
- Stadtbad am Töpferberg – 1812 Einrichtung einer ersten Badeanstalt, 1816 zu Ehren des Königs „Augustusbad“ benannt, 1869 abgebrochen, der spätklassizistische Neubau entstand 1871–1873 unter der Leitung des Zittauer Stadtbaudirektors Emil Trummler (1823–1894), der Turm soll einen Rest der alten Stadtbefestigung verkörpern, der obere Teil wurde dabei dem 1861 eingestürzten Turm des Webertores nachgebildet
- Historische Fleischbänke an der Reichenberger Straße – 1757 von der Rathausrückseite auf die damals Böhmische Straße verlagert, 1848 als Markt eröffnet, 1986–1988 Rekonstruktion zur 750-Jahrfeier der Stadt, heute weitgehend ungenutzt
- Fleischerbastei am Karl-Liebknecht-Ring – frühere Befestigungsanlage der Stadt, 1633 im so genannten böhmischen Zwinger erbaut, 1842–1929 als Stadtgärtnerei genutzt, 1998 saniert, seitdem Nutzung als Restaurant, an der Fleischerbastei befinden sich die Blumenuhr und das Porzellanglockenspiel
- Dornspachhaus am Markt – Renaissancebau von 1553, dessen Name sich von dem Bauherrn, Bürgermeister Nikolaus von Dornspach (1516–1580) herleitet, der um 1610 entstandene Innenhof wird von einem Umgang mit Loggien, bestehend ionischen Säulen, umschlossen, ab 1909 als Volkslesehalle genutzt, 1998 saniert, im Erdgeschoss befindet sich ein historisches Wirtshaus
- Schauburg am Ottokarplatz – erbaut 1828 als städtisches Mehlmagazin, 1863–1928 Reithalle, 1928–1991 Lichtspieltheater, 1977–1979 Umgestaltung und Einrichtung einer Visionsbar, heute ungenutzt.
Kirchen und Gemeindehäuser
- St. Johanniskirche – 1291 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, ursprünglich eine gotische Hallenkirche, im Stadtbrand 1757 zerstört, Grundsteinlegung am 23. Juli 1766, bis 1770 Bautätigkeit, danach auf Grund von Geldmangel und Rissen im Gebäude mehrmalige Baustopps, 1833 Entwurf von Wilhelm Stier im Auftrag von Karl Friedrich Schinkel, unter der Bauleitung von Carl August Schramm fertiggestellt, 1837 Einweihung, Altarbild von 1836 von Wilhelm Bernhard Rosendal (1804–1846), segnender Christus nach Bertel Thorvaldsen 1887 von dem Bildhauer Schwartz aus Dresden aus einem Sandsteinblock gearbeitet, 1843 erhielt die Kirche eine Orgel (1929 erweitert), 1991–1998 Sanierung
- Frauenkirche an der Hammerschmiedtstraße – erste Erwähnung im Jahr 1355, durch Brände 1473 und 1535 vernichtet, bis 1572 Wiederaufbau, dann noch einmal 1607 und 1707 bauliche Erweiterungen, 1897 wurden der Fußboden erhöht und das Gestühl erneuert, 1928 erhielt die Kirche eine Orgel
- Weberkirche oder Dreifaltigkeitskirche an der Inneren Weberstraße – 1488–1508 errichtet, weitere Umbauten erfolgten zwischen 1713 und 1718 und 1889, wo die Eingänge an der Nord- und Südseite verschwanden und die Kirche einen neuen nach Westen ausgerichteten Eingang erhielt
- Klosterkirche mit Klosterhof
- katholische Pfarrkirche Mariä Heimsuchung (Marienkirche) an der Lessingstraße
- Hospitalkirche St. Jakob am Martin-Wehnert-Platz
- Lutherhaus und Christliches Gemeindezentrum ELIM (Elim-Gemeinden) in der Inneren Oybiner Straße
- Apostelkirche an der Neißstraße
- Gemeindehaus der Siebenten-Tags-Adventisten an der Bahnhofstraße
- Gemeindehaus der Neuapostolischen Kirche an der Leipziger Straße
- Gemeindehaus der Katholisch-Apostolischen Gemeinde an der Marschnerstraße
Darüber hinaus hatte Zittau auf dem Gelände der Lessingstraße 12 eine jüdische Synagoge, sie wurde 1906 geweiht, fiel jedoch 1938 während der Reichskristallnacht den Flammen zum Opfer. Heute erinnert eine 1989 angebrachte Gedenktafel an den Standort.
Denkmäler
- Ehrenmal für die Opfer des Faschismus aus dem Jahr 1946 auf dem Klieneberger-Platz, dessen Name an den jüdischen Arzt erinnert, der 1938 in den Freitod ging
- Straßenname Dr.-Brinitzer-Straße zur Erinnerung an den jüdischen Arzt, der 1946 an den Folgen der erlittenen Haft im KZ Buchenwald starb
- Kriegerdenkmal an der Klosterkirche
- Haberkorndenkmal und Konstitutionssäule am Haberkornplatz
- Marschner-Denkmal, Christian-Weise-Büste und Büste von Carl Gottlob Moráwek am Karl-Liebknecht-Ring
- Grabmal des Nikolaus von Dornspach an der Nordseite des ehemaligen Johanniskirchhofs – 1584 wurde es auf sein Grab gelegt, 1812 nach dem Stadtbrand 1757 wieder aufgefunden, 1838 am alten Gymnasium aufgestellt
- Moráwek-Gedenkstein an der Moráwekstraße
- Stolpersteine, die an ehemalige jüdische Bürger erinnern
- Grabstätte und Gedenkstein von 1945 auf dem Friedhof des Ortsteiles Dittelsdorf für Verfolgte des Naziregimes
- Gedenkstein an der Unteren Bergstraße/Ecke Hauptstraße im Ortsteil Pethau zur Erinnerung an den kommunistischen Widerstandskämpfer Willi Gall, der 1941 in Berlin-Plötzensee ermordet wurde
- Gedenktafel aus dem Jahr 1989 an der Lessingstraße 12 zur Erinnerung an die zerstörte Synagoge und an die jüdischen Opfer der Shoa
- Gedenkstein aus dem Jahr 1948 auf dem Jüdischen Friedhof an der Görlitzer Straße zur Erinnerung an die 40 ermordeten jüdischen Bürger der Städte Zittau und Löbau
- Gedenkstätte auf dem Städtischen Friedhof zur Erinnerung an KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges in den Zitt-Werken Zwangsarbeit verrichten mussten
- Gedenktafel am Haus Neustadt 34/Ecke Frauentorstraße an die dort 1933 gefolterten Hitler-Gegner, von denen zwei ermordet wurden: Alwin Hanspach und Julius Pawel. Eine ähnliche Tafel am Haus Rosa-Luxemburg-Straße 17 wurde nach 1990 beseitigt
- Gedenktafel am Haus Burgstraße 4b zur Erinnerung an den jüdischen Kommunisten Rolf Axen, der 1933 von SA-Männern ermordet wurde
Naturdenkmäler
- sehr gut erhaltener, versteinerter, ca. 4 Tonnen schwerer Wurzelstock (Stubben) eines Mammutbaumes aus dem Tertiär (vor ca. 25 Mio. Jahren), ausgegraben 1932 im Tontagebau Hartau, der Heimatgeologe und Lehrer am Zittauer Gymnasium Studienrat Dr. Curt Heinke (1890-1934) veranlasste die Bergung und Umsetzung des Fossils an den jetzigen Standort vor das Johanneum (Christian-Weise-Gymnasium, Theaterring 5)), 2004 grundlegend konserviert und 2005 mit einer gläsernen Einhausung versehen
Parks und Gärten
Theater
Das Gerhart-Hauptmann-Theater wurde 1936 als „Grenzlandtheater“ eröffnet. In den Jahren 1963 bis 1989 war es mit dem Görlitzer Theater vereinigt. Seit 1993 wird es als „Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau GmbH“ betrieben und hat einen Zuschauerraum für etwa 400 Personen.
Museen und Bibliotheken
- Städtische Museen Zittau (1854 begründet)
- Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster – stadtgeschichtliche Sammlung im ehemaligen Franziskanerkloster, Klosterhof und Schausammlung im Heffterbau mit Barocksaal, Ausstellung des Kleinen Zittauer Fastentuches von 1573, ständig wechselnde Sonderausstellungen
- Museum für Geologie der Südoberlausitz „Dr. Curt Heinke“ – Sammlung zur erdgeschichtlichen Entwicklung der südöstlichen Oberlausitz, Ausstellung von Mineralien, Gesteinen und Fossilien
- Museum Kirche zum Heiligen Kreuz – beherbergt Deutschlands größte Museumsvitrine mit dem Großen Zittauer Fastentuch von 1472 (das einzige seiner Art in Deutschland und mit 8,20 Meter Höhe und 6,80 Meter Breite das drittgrößte überlieferte Fastentuch überhaupt) – mit dem Kleinen Zittauer Fastentuch Teil der regionalen Via Sacra
- Christian-Weise-Bibliothek – Stadt- und Kreisbibliothek (ca. 140.000 Medien, die Bibliothek wurde 1564 erstmals erwähnt)
- Öffentliche Bibliothek im Marstall
- Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand (beherbergt u. a. die Zittauer Missalien)
- Hochschulbibliothek Zittau/Görlitz – öffentliche wissenschaftliche Fachbibliothek der Hochschule Zittau/Görlitz (ca. 188.000 Medien)
Besonderheiten und Kuriositäten
- Zittauer Blumenuhr vor der Fleischerbastei am Karl-Liebknecht-Ring (1907 unter Leitung des Parkinspektors Johannes Grabowski (*1860) und des Ratsuhrmachers Otto Rödel (*1843) errichtet, das Uhrwerk stammt aus einer alten Turmuhr und wird dreimal jährlich neu bepflanzt) mit benachbartem Meißner Porzellanglockenspiel (1966 errichtet und von Zittauer Handwerkern gestiftet, 1997 mit Spendengeldern instand gesetzt, spielt jede halbe und volle Stunde ein bekanntes Volkslied, darunter das „Oberlausitzlied“ oder „Sah ein Knab ein Röslein stehn“)
- Über die Mandau führt eine Straßenbrücke, die gleichzeitig von einer zweiten Eisenbahnbrücke gekreuzt wird.
- Zittauer „Klingelcafé“ (wenn man den am Tisch angebrachten Klingelknopf einmal drückt, bekommt man einen Kaffee und, wenn man zweimal drückt, ein Kännchen serviert)
- Im Wildgerlostal im Nationalpark Hohe Tauern befindet sich die Zittauer Hütte, eine Schutzhütte der Sektion Warnsdorf/Krimml des Österreichischen Alpenvereins.
- Friedrich der II. gründete 1753 Neu Zittau als Kolonistendorf, um Feinspinner aus Zittau anzusiedeln. Von den 100 geplanten Spinnerfamilien kamen jedoch nur zwei. Die anderen Kolonisten wurden aus Sachsen, Württemberg und aus Böhmen rekrutiert.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Zittauer Stadtfest
- Spectaculum Citaviae (mittelalterliches Fest, jeweils am Abend vor Christi Himmelfahrt)
- Jazzfestival „Mandaujazz“
- Zittauer Musiknacht
- Fest am Dreiländereck
- Frühjahrs- und Herbstmarkt, Weihnachtsmarkt
- Lückendorfer Bergrennen
- Zittauer Gebirgslauf & Wandertreff
- O-See-Challenge Zittau rund um den Olbersdorfer See
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Schienenpersonennahverkehr (SPNV)
- 1848 wurde die Eisenbahnverbindung Zittau-Löbau ihrer Bestimmung übergeben. Zehn Jahre später stellte man den Neiße-Viadukt der Eisenbahnlinie Zittau–Reichenberg fertig. 1859 eröffnete der Hauptbahnhof Zittau, welcher 2001 eine umfangreiche Sanierung erfuhr, und die Stadt erhielt mit der Löbau-Zittauer Eisenbahn einen neuen Bahnanschluss. Diese Strecke wurde wenig später bis nach Reichenberg verlängert und ist seit 1972 wieder grenzüberschreitend in Betrieb und gewinnt als Hauptstrecke Dresden-Liberec ihre alte Bedeutung zurück. Es bestehen auch Verbindungen der tschechischen Bahn nach Varnsdorf. Dabei gibt es trotz des erweiterten EU-Gebiets eine Kuriosität: Tschechische Züge, die aus dem böhmischen Varnsdorf (Warnsdorf) nach Liberec (Reichenberg) unterwegs sind, fahren über deutsches und polnisches Staatsgebiet und passieren dabei auch den Grenzbahnhof Zittau. Umgekehrt passieren deutsche Züge, die von Zittau nach Seifhennersdorf unterwegs sind, die tschechische Stadt Varnsdorf.
- In Zittau enden mehrere deutsche Eisenbahnlinien:
- die Neißetalbahn von Görlitz, welche über polnisches Staatsgebiet fährt
- die Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau (von Dresden-Neustadt kommend) und
- die Mandaubahn von Seifhennersdorf.
- Die dampfbetriebene Zittauer Schmalspurbahn, im Volksmund auch Bimmelbahn genannt, fährt seit 1890 vom Zittauer Bahnhof ins Zittauer Gebirge nach Kurort Oybin und Kurort Jonsdorf. Am Bahnhof Bertsdorf kommt es regelmäßig zu Parallelausfahrten zweier Züge. Die Schmalspurbahn wird heute von der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH betrieben.
- Innerstädtischer öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
- Zwischen 1904 und 1919 fuhren in der Stadt die Bahnen der Städtischen Straßenbahn Zittau (SSZ). 1924 wurde eine Kraftverkehrsgesellschaft in Zittau gegründet, die bis 1949 bestand. Ab 1953 übernahm der VEB Kraftverkehr Zittau den innerstädtischen Personennahverkehr. Seit 1990 werden mehrere Stadtbuslinien sowie weitere Linien im Landkreis von der Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck mbH (KVG) betrieben.
- Grenzübergänge
- Für PKW stehen die innerstädtischen Grenzübergänge Chopinstraße nach Sieniawka (Kleinschönau) in Polen und Friedensstraße (ebenfalls nach Polen mit Weiterführung in die Tschechische Republik) zur Verfügung. Am 1. Mai 2004, dem Tag der EU-Osterweiterung, wurde durch die Staatsoberhäupter von Deutschland, Polen und Tschechien symbolisch der Baubeginn für einen trinationalen Grenzübergang markiert. Radfahrer und Fußgänger können einen direkten Übergang nach Tschechien im südlichen Ortsteil Hartau ins böhmische Hrádek nad Nisou (Grottau) nutzen, ebenso über die Neißebrücke am Lusatiaweg ins polnische Poritsch (Porajow). Trotz des Schengen-Betritts Polens sind noch viele Neißebrücken als Grenzübergänge gesperrt. Wegen fehlender finanzieller Mittel zur Sanierung dürfen die vier Bauwerke in den Stadtteilen Hirschfelde und in Drausendorf sowie die Himmelsbrücke und die Brücke an der Reißigmühle im Zittauer Stadtgebiet nicht genutzt werden.
- Straßennetz
- Die Stadt soll 2009 eine leistungsfähige Ortsumgehung und gleichzeitig Anschluss an das tschechische Autobahnnetz bei Liberec (Reichenberg) im Zuge der B 178n erhalten. Ferner verkürzt sich die Reisezeit ins polnische Bogatynia (Reichenau). Die komplette Fertigstellung der B 178n bis zur Autobahn A 4 bei Weißenberg ist bis 2012 vorgesehen.
Ansässige Unternehmen
Die Wende brachte schwere Verwerfungen in der Stadt. In den Robur-Werken beispielsweise wurden 5.389 von ehemals 5.400 Mitarbeitern entlassen. Die Stadt hat heute eine Arbeitslosenquote von etwa 15% (Stand 12/2007). Seit 1990 verließen über 10.000 Einwohner die Stadt, ungefähr 4.500 Wohnungen stehen leer. Neuansiedlungen entstanden vor allem durch Zulieferer der Automobilindustrie, die auf den Markt in Osteuropa setzen.
Medien
Die Sächsische Zeitung sowie die kostenlosen Wochenzeitungen „Wochenkurier“ und „Oberlausitzer Kurier“ unterhalten in Zittau Redaktionen. Darüber hinaus erscheinen hier die Zittauer Geschichtsblätter und die Oberlausitzer Heimatblätter, die als Nachfolgepublikation aus dem Bibliotheksjournal der Christian-Weise-Bibliothek hervorgegangen sind.
Punkt1 Oberlausitz TV hat in Zittau seinen Sitz, produziert jedoch seit Januar 2006 fast ausschließlich in Bautzen.
Öffentliche Einrichtungen
In Zittau hat die Euroregion Neiße ihren Sitz.
Bildung
Bereits im Jahre 1969 wurde aufbauend auf den nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Fachschulen für Elektroenergie (gegründet 1951) und Bauwesen die Ingenieurhochschule Zittau gegründet, die im Jahr 1988 den universitären Status einer Technischen Hochschule erhielt. Mit der Gründung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz im Jahre 1992 wurde der traditionelle Hochschulstandort Zittau gesichert. Später wurde die HTWS in Hochschule Zittau/Görlitz (FH) umbenannt. Mit dem 1993 gegründeten Internationalen Hochschulinstitut beherbergt Zittau auch die kleinste staatliche Universität Sachsens.
In der DDR war Zittau Sitz der Offiziershochschule der Landstreitkräfte der NVA. Das Gelände beherbergt heute u. a. Teile der (HTWS) Hochschule Zittau/Görlitz, die Zittauer Außenstelle des Landratsamtes des Landkreises Görlitz, den Ortsverband Zittau des Technischen Hilfswerks und das Technische Rathaus der Stadtverwaltung Zittau.
Seit 2003 ist die Hochschule Zittau/Görlitz neben der Technischen Universität Liberec (Tschechien) und der Technischen Universität Wrocław (Polen) engagierter Initiator der Neisse University als länderübergreifende Hochschuleinrichtung. Im April 2006 wurden zwei neue Laborgebäude für die Fachbereiche Bauwesen und Naturwissenschaften/Mathematik sowie ein neues Hörsaalzentrum eingeweiht. Die nach den vom Einfluss des Bauhaus geprägten Plänen der Berliner Architekten Tilman Bock und Norbert Sachs entstandenen Neubauten ergänzen das durch die auf inzwischen fast viertausend stetig angewachsene Studentenzahl unzureichende Raumangebot, weitere Neubaumaßnahmen sind geplant. [2]
Persönlichkeiten
Prominente Bewohner, Söhne und Töchter der Stadt und Bürgermeister Zittaus sind in der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Zittau aufgeführt.
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. April 2006, S. 38, „Abriß ist kein Ausweg“
Literatur
- Tino Fröde: Zittau entdecken … Ein Begleiter durch die Stadt. Oberlausitzer Verlag Frank Nürnberger, Spitzkunnersdorf 2005
- Detlef Krell: Zittau mit Links. Ein Begleiter durch Stadt, Gebirge und Umgebung. Neisse Verlag, Zittau 2000
- Volker Dudeck, Jos Tomlow: Der Zittauer Ring- Kunstwerk Stadt. Phantasievoller Städtebau des 19. Jahrhunderts. Verlag Gunter Oettel, ISBN 3-932693-54-X
- Tino Fröde: Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstädte - Ein Streifzug durch die Organisation des städtischen Lebens in Zittau, Bautzen, Görlitz, Löbau, Kamenz und Lauban in der frühen Neuzeit. Spitzkunnersdorf : Oberlausitzer Verlag, 2008. ISBN 978-3-933827-88-3
Weblinks
- Homepage der Stadt
- Zittauer Fastentücher
- Trinationaler Städteverbund – „Kleines Dreieck – Bogatynia – Hrádek nad Nisou – Zittau“
Städte und Gemeinden im Landkreis GörlitzBad Muskau (Mužakow) | Beiersdorf | Bernstadt auf dem Eigen | Berthelsdorf | Bertsdorf-Hörnitz | Boxberg/Oberlausitz (Hamor) | Dürrhennersdorf | Ebersbach/Sachsen | Eibau | Gablenz (Jabłońc) | Görlitz | Groß Düben (Dźěwin) | Großhennersdorf | Großschönau | Großschweidnitz | Hähnichen | Hainewalde | Herrnhut | Hohendubrau (Wysoka Dubrawa) | Horka | Jonsdorf | Kodersdorf | Königshain | Krauschwitz (Krušwica) | Kreba-Neudorf (Chrjebja-Nowa Wjes) | Lawalde | Leutersdorf | Löbau | Markersdorf | Mittelherwigsdorf | Mücka (Mikow) | Neißeaue | Neugersdorf | Neusalza-Spremberg | Niedercunnersdorf | Niesky | Obercunnersdorf | Oderwitz | Olbersdorf | Oppach | Ostritz | Oybin | Quitzdorf am See | Reichenbach/Oberlausitz | Rietschen (Rěčicy) | Rosenbach | Rothenburg/Oberlausitz | Schleife (Slepo) | Schönau-Berzdorf | Schönbach | Schöpstal | Seifhennersdorf | Sohland am Rotstein | Strahwalde | Trebendorf (Trjebin) | Vierkirchen | Waldhufen | Weißkeißel (Wuskidź) | Weißwasser/Oberlausitz (Běła Woda) | Zittau
Wikimedia Foundation.