Lausitzer Neiße

Lausitzer Neiße
Lausitzer Neiße
Lage zwischen Deutschland und Polen

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Daten
Gewässerkennzahl DE: 674
Lage Europa, Deutschland, Polen, Tschechien
Flusssystem Oder
Abfluss über Oder → Ostsee
Quelle Nová Ves nad Nisou, Isergebirge
50° 43′ 32″ N, 15° 13′ 35″ O50.725615.22634655
Quellhöhe 655 m n.m.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Oder bei Ratzdorf
52.0695614.755632

52° 4′ 10″ N, 14° 45′ 20″ O52.0695614.755632
Mündungshöhe 32 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 623 m
Länge 254 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 4.297 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Rechte Nebenflüsse Wittig, Lubsza Rothwasser
Linke Nebenflüsse Mandau, Wittgendorfer Wasser, Kemmlitzbach, Malxe, Pließnitz
Mittelstädte Liberec, Jablonec nad Nisou, Zittau, Görlitz, Zgorzelec, Forst (Lausitz), Guben
Kleinstädte Bad Muskau, Łęknica, Gubin
Schiffbar Bis Guben, nur mit Genehmigung [1]
Wasserstandsmarke Hochwasser 1897
Eingang zum Neißetal in Rosenthal

Die Lausitzer Neiße (obersorb. Łužiska Nysaniedersorb. Łužyska Nysa, tschechisch Lužická Nisa, polnisch Nysa Łużycka, früher auch Görlitzer Neiße) ist ein 254 km langer linker Nebenfluss der Oder. Die Lausitzer Neiße ist der längste der Neiße-Flüsse und bildet, als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges, einen Teil der deutsch-polnischen Grenze. Aufgrund ihres Bezuges zu Deutschland wird sie deshalb häufig nur mit Neiße bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Lausitzer Neiße entspringt mit den Quellflüssen (Weiße Neiße, Schwarze Neiße, Gablonzer Neiße, Wiesentaler Neiße) im Isergebirge in Tschechien. Die Wiesentaler Neiße (Lučanská Nisa) entspringt am nördlichen Fuße der Schwarzbrunnkoppe beim Ort Wiesental (Lučany nad Nisou) und vereinigt sich in Gablonz (Jablonec nad Nisou) mit der Gablonzer Neiße (oder Neudorfer Bach / Novoveský potok). Die Weiße Neiße (Bílá Nisa) fließt durch den Ort Friedrichswald (Bedřichov) und mündet unterhalb von Gablonz in die Neiße. Nördlich des Ortes Friedrichswald (Bedřichov) wird die Schwarze Neiße (Černá Nisa) in der Friedrichswalder Talsperre (Vodní nádrž Bedřichov) gestaut, fließt dann durch Katharinberg (Kateřinky) und mündet nördlich von Reichenberg (Liberec) in die Neiße.

Die Neiße fließt durch Jablonec nad Nisou und Reichenberg und erreicht bei Hartau in 234 m Höhe die deutsche Grenze. Die Flusslänge in Tschechien beträgt 55 km, das dortige Wassereinzugsgebiet 360,5 km².

Bis zum Dreiländereck südlich von Zittau bildet der Fluss auf etwa einem Kilometer die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. In ihrem weiteren Lauf nach Norden ist die Neiße der Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen. Nordwärts verläuft der Fluss weiter durch Görlitz, vorbei an Rothenburg/O.L. in Richtung des Fürst-Pückler-Parks bei Bad Muskau. Hinter dem Dorf Köbeln, das Hermann von Pückler-Muskau im 19. Jahrhundert von der rechten auf die linke Neißeseite verlegen ließ, verlässt die Neiße die Oberlausitz, nachdem sie 125 Kilometer lang die Ostgrenze Sachsens bildete und tritt auf deutscher Seite in Brandenburg ein. Sie fließt vorbei an den niederlausitzischen Städten Forst (Lausitz) und Guben und mündet schließlich rund 15 Kilometer vor Eisenhüttenstadt bei Ratzdorf in die Oder bei km 542,40.

Die 410 m[2] lange Mündungsstrecke der Lausitzer Neiße (LsN) zählt zu den sog. sonstigen Binnenwasserstraßen des Bundes[3] in der Zuständigkeit des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde.

Brücken zwischen Deutschland und Polen

Viele Brücken wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von der zurückweichenden Wehrmacht gesprengt, um den Vormarsch der Roten Armee zu behindern. Ein Wiederaufbau der Brücken durch die DDR fand kaum statt, aber auch nach dem Beitritt Polens zum Schengener Abkommen sind noch viele Neißebrücken gesperrt, unter anderem aufgrund fehlender finanzieller Mittel zu deren Sanierung.

Die Sortierung der Brücken erfolgt stromabwärts, soweit bekannt.

  • Himmelsbrücke südlich von Zittau am Dreiländereck (wird weitestgehend nicht genutzt aufgrund Sanierungsbedarf [4])
  • Autobrücke Zittau, Friedensstraße [5]
  • Fußgängerbrücke Zittau, Lusatiaweg (am 21. Dezember 2007 wiedereröffnet) [6])
  • Brücke an der Zittauer Straße Zur Reißigmühle (nicht nutzbar aufgrund Sanierungsbedarfs[7])
  • Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Zittau–Liberec
  • Autobrücke Zittau, Chopinstraße nach Sieniawka (S146 / 354)
  • Brücke bei Drausendorf (nicht nutzbar aufgrund während des Dammbaus 2009 entfernten Zugangs auf der deutschen Seite [8])
  • Autobrücke am Kraftwerkswehr Hirschfelde (Sanierungsbedarf, aber für Fußgänger begehbar)[9]
  • Fußgängerbrücke über das Kraftwerkswehr Hirschfelde (nicht nutzbar da Privatgelände) [9]
  • ehemalige Aschebrücke Hirschfelde (2009 abgerissen)
  • Brücke an der Neißegasse bei Hirschfelde (nicht nutzbar aufgrund Sanierungsbedarf)[10]
  • drei aufeinander folgende Eisenbahnbrücken der Neißetalbahn nördlich von Hirschfelde
  • ehemalige Fußgängerbrücke im Ortsteil Rosenthal am Anfang des Neißetals nach Rohnau, heute Trzciniec (Am 7. August 2010 durch das Hochwasser der Neiße weggerissen)
  • ehemalige Brücke in Ostritz am Sägewerk-Wehr im Kloster St. Marienthal (1945 gesprengt)
  • ehemalige Brücke in Ostritz am Neißeweg zwischen Kloster St. Marienthal und Rusdorf, heute Posada (1945 gesprengt, ein Wiederaufbau ist geplant)
  • Fußgängerbrücke in Ostritz zum Bahnhof Krzewina-Zgorzelecka (1945 gesprengt, für Fußgänger wieder aufgebaut, Ausbau für Kraftfahrzeuge ist geplant)
  • Eisenbahnbrücke der Neißetalbahn südlich von Hagenwerder
  • Autobrücke zwischen Hagenwerder und Radomierzyce (1945 zerstört, am 6. November 2003 wiedereröffnet)
  • ehemalige Eisenbahnbrücke der ehemaligen Bahnstrecke Görlitz–Zawidów
  • Brückenruine in Görlitz, Ortsteil Weinhübel (am 7. Mai 1945 gesprengt)
  • ehemalige Fußgängerbrücke am Neißeviadukt (am 7. Mai 1945 gesprengt)
  • Neißeviadukt zwischen Görlitz und Zgorzelec der Bahnstrecke Zgorzelec–Wałbrzych (am 7. Mai 1945 gesprengt und Wiederaufbau in den 1950er Jahren, Wiederaufnahme des Verkehrs am 22. Mai 1957)
  • Stadtbrücke Görlitz–Zgorzelec (am 7. Mai 1945 gesprengt, trotz umgehenden Wiederaufbaus erst am 1. Oktober 1958 wieder für den Kraftverkehr freigegeben)
  • ehemalige Fußgängerbrücke am alten Schützenhaus, zwischen Schützenweg und ehem. Prager Straße (am 7. Mai 1945 gesprengt)
  • Görlitzer Altstadtbrücke (Fußgängerbrücke) – Die Brücke wurde am 7. Mai 1945 gesprengt und am 20. Oktober 2004 wieder aufgebaut.
  • ehemalige Fußgängerbrücke (Gasrohrüberführung) zwischen Nikolaigraben und den ehem. Bleichen am polnischen Ufer (am 7. Mai 1945 gesprengt)
  • Autobahnbrücke A 4 bei Görlitz, Ortsteil Ludwigsdorf (im August 1996 eröffnet[11])
  • Fußgängerbrücke bei Deschka (1945 gesprengt und am 1. Juli 2007 wieder aufgebaut[12])
  • Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Węgliniec–Falkenberg/Elster bei Zentendorf
  • hölzerne Wutbrücke nördlich von Neißeaue zwischen der Kulturinsel Einsiedel und Bielawa Dolna (1945 gesprengt, seit dem 2. Mai 2008 besteht eine Selbstbedienungsfähre für Wanderer und Radler[13])
  • ehemalige Brücke zwischen Rothenburg und Tormersdorf (1945 gesprengt)[14]
  • ehemalige Brücke bei Lodenau (1945 gesprengt, eine neue Brücke ist von polnischer Seite erwünscht[15])
  • ehemalige Eisenbahnbrücke der Kleinbahn Horka–Rothenburg–Priebus nördlich von Steinbach (1945 gesprengt)
  • ehemalige Brücke zwischen Klein Priebus und Buchwalde (1945 gesprengt)[16]
  • Autobrücke bei Podrosche (1945 gesprengt, ein Neubau besteht seit 1994)[16]
  • ehemalige Brücke der ehemaligen Gemeinde Neißebrück zwischen Werdeck und Pattag (1945 gesprengt)[16]
  • ehemalige Straßenbrücke bei Pechern (1945 gesprengt, ist nur noch als Wehr existent)[16]
  • ehemalige Holzbrücke bei Sagar (1945 zerstört, neue Brücke im Bau befindlich[15])[16]
  • Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Weißwasser–Bad Muskau nach Lubsko (seit dem 1. Januar 2001 stillgelegt)
  • Autobrücke Bad Muskau (1945 gesprengt, wiederaufgebaut)[16]
  • Doppelbrücke im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau (1945 zerstört, seit 2003 besteht die Doppelbrücke wieder)
  • Englische Brücke im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau (1945 zerstört, seit Oktober 2011 besteht die Brücke wieder)
  • ehemalige Brücke bei Żarki Wielkie (1945 gesprengt)
  • Fußgängerbrücke zwischen Zelz und Siedlec (1945 gesprengt, seit dem 5. September 2008 wieder begehbar[17])
  • ehemalige Brücke zwischen Bahren (Neiße-Malxetal) und Buchholz, jetzt Bukowina (1945 gesprengt)
  • Autobahnbrücke A 15 (1945 gesprengt, 1975 halbseitig wieder aufgebaut, am 21. September 1998 komplett neu erbaut)[18][19])
  • ehemalige Brücke im Ortsteil Klein Bademeusel der Stadt Forst
  • ehemalige Brücke im Ortsteil Groß Bademeusel der Stadt Forst
  • Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Cottbus–Żary bei Forst
  • ehemalige Fußgängerbrücke in Forst an der Sorauer Straße (1945 gesprengt)
  • Brückenruine in Forst am Gutenbergplatz/Mühlenstraße nach Zasieki (1945 gesprengt, Wiederaufbau im Gespräch)
  • Autobrücke nördlich von Forst zur Bundesstraße 112
  • ehemalige Brücke bei Sacro (1945 gesprengt)
  • kleine Wehrbrücke für Fußgänger in Grießen
  • Fußgängerbrücke mit Treppe zwischen Groß Gastrose/Albertinenaue und Gubin-Markosice[20]
  • Autobrücke für die Bundesstraße 97 bei Gastrose
  • Fußgängerbrücke zwischen den Neiße-Terrassen von Guben und der Theaterinsel von Gubin (2008 eröffnet)[21]
  • Autobrücke in Guben, Frankfurter Straße
  • Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Guben–Zbąszynek
  • Autobrücke bei Coschen (1945 zerstört, Wiederaufbau in Planung[22])

Geschlossene Neiße-Grenzbrücken zwischen Deutschland und Polen

Bilder

Wassersport

Wie auch auf der Oder bestehen auf der Neiße seit dem Beitritt Polens zur EU keine besonderen Einschränkungen für den Wassersport. Die Fließgeschwindigkeit der Neiße ist relativ hoch und es gibt Wildwasserabschnitte. Das Befahren der Neiße mit Motorbooten ist auf der gesamten Länge verboten.

Einzelnachweise

  1. Verordnung für die Schifffahrt auf den schiffbaren Gewässern des Landes Brandenburg. Abgerufen am 22. August 2008.
  2. Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  3. Verzeichnis F der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  4. Himmelsbrücke Zittau, abgerufen am 28. Juli 2009
  5. Himmelsbrücke Zittau, abgerufen am 28. Juli 2009
  6. Fußgängerbrücke Lusatiaweg, abgerufen am 28. Juli 2009
  7. Brücke an der Reißigmühle bleibt vorerst geschlossen, abgerufen am 28. Juli 2009
  8. Brücke bei Drausendorf nicht nutzbar, abgerufen am 28. Juli 2009
  9. a b Brücken in Hirschfelde bleiben ungenutzt, abgerufen am 28. Juli 2009
  10. Brücke an der Neißegasse in Hirschfelde bleibt ungenutzt, abgerufen am 28. Juli 2009
  11. Bau der Autobahnbrücke A4 über die Neiße, abgerufen am 27. Juli 2009
  12. Brückenneubau bei Deschka, abgerufen am 27. September 2009
  13. Fähre zwischen Kulturinsel Einsiedel und Bielawa Dolna, abgerufen am 28. Juli 2009
  14. Tormersdorfer Allee, abgerufen am 28. Juli 2009
  15. a b Brückenbau über die Neiße bei Krauschwitz und Lodenau, abgerufen am 28. Juli 2009
  16. a b c d e f ehemalige Neißebrücke südlich von Bad Muskau, abgerufen am 28. Juli 2009
  17. Brückenbau bei Zelz, abgerufen am 28. Juli 2009
  18. Zerstörung und Wiederaufbau Autobahnbrücke A15 über die Neiße, abgerufen am 28. Juli 2009
  19. Neubau der Autobahnbrücke bei Forst, abgerufen am 28. Juli 2009
  20. Bürgerinitiative macht angesprengte Neißebrücke wieder begehbar, abgerufen am 29. Dezember 2009
  21. Fußgängerbrücke zwischen Guben und Gubin illegal?, abgerufen am 28. Juli 2009
  22. Planungsbericht des Wiederaufbaus der Neißebrücke Coschen, abgerufen am 28. Juli 2009

Weblinks

 Commons: Lusatian Neisse – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Closed Germany-Poland bridges – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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