Weissenburg im Simmental

Weissenburg im Simmental

Weissenburg ist eine kleine Ortschaft in der Gemeinde Därstetten, Bezirk Niedersimmental des Kantons Bern in der Schweiz.

Wanderwegweiser beim Bahnhof Weissenburg

Inhaltsverzeichnis

Lage

Weissenburg, Kanton Bern, Schweiz, liegt eingebettet zwischen Stockhornkette und dem Turnenmassiv an der engsten Stelle des Simmentals. Es zählt 220 Einwohner, und gehört zur Politischen Gemeinde Därstetten. Das Dorf teilt sich in ein Unterdorf sowie ein Oberdorf. Auf dem Weg durchs Oberdorf sind der Weiler Bunschen und die Gemeinde Oberwil im Simmental zu erreichen. Nach der hölzernen Brücke, welche die Simme überquert, befindet man sich schon in der Politischen Gemeinde von Oberwil. Im Dorf selbst vereinen sich die zwei Flüsse Simme und Bunschenbach.

Gewerbe

Nach Überlieferungen bestanden um das Jahr 1900, welches auch die Blütezeit des Weissenburgbads war, noch fünf Einkaufsläden. Im Unterdorf existierten bis Ende der 1970er Jahre noch eine Bäckerei, ein Hufschmied und eine Sägerei. Das Oberdorf besteht aus etlichen alten Häusern, unter welchen das Doktorhaus das markanteste ist. Die fortschreitende Technisierung ersetzte nach und nach die Pferde, und die Mobilität der Einwohner liess das Gewerbe unrentabel werden. So existiert heute noch ein Kolonialwaren-Laden, welche die Einwohner oder die Durchreisenden mit den nötigsten Lebensmittel versorgt. Nebst dem Gasthof alte Post mitten im Dorf, sowie dem Restaurant Sternen (Schinti), welches über die Holzbrücke zu erreichen ist, existiert auch ein moderner Campingplatz. Der Campingplatz ist für Dauermieter sowohl auch für Durchreisende bestimmt und liegt direkt an der Simme.

Naturkatastrophen

Bei einem grossen Unwetter im Jahre 1990 staute sich der Bunschenbach in den Schluchten des Weissenburgbad, um dann mit grosser Wucht das Dorf zu überfluten. Der Bach riss die ehemalige Sägerei mit sich und die Bevölkerung im Unterdörfli rettete sich Richtung Bahnhöfli um dem Unglück zu entkommen.

Geschichte

Über dem Dorf Weissenburg ragen noch zum Teil die markanten Mauerresten der Burg hervor. Man nimmt gemeinhin an, dass die Weissenburger, deren Burg 1278 zum ersten Mal genannt wird, als Erben der Herren von Erlenbach zu betrachten seien. Denn die von Erlenbach (de Arlunbach) sind nach den dürftigen Urkundenspuren zu schliessen die Herren des Niedersimmental gewesen. Die Annahme, die Weissenburger seien ein Zweig der Herren von Erlenbach gewesen, die eine Burg erbaut und sich nach ihr Herren von Weissenburg genannt hätten, ist nicht erwiesen.So bleibt die Art der Beziehung der Weissenburger zu den Herren von Erlenbach im Dunkeln, weshalb das Herkommen der Weissenburger unbekannt ist. Das Kernstück der alten Anlage lässt sich wohl erkennen. Einem 45 m langen, dem Gelände angeschmiegten, elliptischen Mittelbau ist im Osten ein kräftiger Rundturm, ein Wehrturm, vorgelagert. Besonders gut erhalten sind die Mauern der Südseite und Teile des Rundturms. Was auf der ziemlich jäh nach dem Bunschenbach abfallenden Nordseite an Mauerwerk vorhanden war, lässt sich ohne Ausgrabungen nicht mehr erkennen. (Ein markantes Teilstück der Nordseite wird zurzeit durch einen Spezialisten und Kenner antiker Mauerarbeiten restauriert.) Der Rundturm steht auf bröckelndem Felsen, und weist grosse Risse und Spalten auf. Im Dorf wurde lange vermutet, dass sich im Innern dieser Spalten, Zugänge zu den Räumlichkeiten der Burg befinde, was jedoch Seitens weiterer Nachforschungen dementiert wird. Die Weissenburger und ihre Nachfolger seien viel zu grosszügig gewesen und das Gold sei ihnen leicht durch die Hände geflossen in die Hände von schlaueren Genossen. "Ds Schlossgärtli" welches im Westen der Burg etwas vorgelagert zu sein schien, ist das tiefst ummauerte Plätzlein. Im 18. Jahrhundert stand südlich zur Bunschenstrasse noch ein Turm. Dieser wurde aber abgetragen und die Steine - so wird erzählt - fanden Verwendung zum Häuserbau im Dorf. Zwei der stattlichsten Häuser im Dorf, das Doktorhaus (Geburts- und Wohnhaus der Dichterin Maria Meinen) und das Gasthaus "Zur alten Post" wurden zum grossen Teil mit diesen Steinen erbaut. Im Gasthaus übernachtete 1847 der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy, der vom Fenster des Gasthofes aus eine Zeichnung des Dorfes mit dem Doktorhaus anfertigte. Diese beiden Gebäude heben sich denn auch von den übrigen Häusern markant ab. Aus dem ersten uns bekannten Jahrhundert weissenburgischer Herrschaft lässt sich nicht manches berichten, das der Erwähnung wert ist. Vielleicht zu erwähnen ist, dass die Schübelmatt Urkunde von 1175 eine Reihe burgundischer Edler im Gefolge Berchtolds IV. von Zähringen zeigt und erwähnt werden auch die Herren von Weissenburg zum ersten Mal.

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