Bechtolf

Bechtolf

Sven-Eric Bechtolf (* 13. Dezember 1957 in Darmstadt) ist ein deutscher Schauspieler und Theaterregisseur, der zur Zeit vor allem am Wiener Burgtheater tätig ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er erwarb seine Ausbildung am Salzburger Mozarteum und arbeitete später an renommierten Theatern wie z. B. dem Zürcher Schauspielhaus, am Schauspielhaus Bochum, am Hamburger Thalia-Theater – an letzterem war er auch einige Zeit in der Direktion tätig.

Seit 1999 arbeitet er beim Wiener Burgtheater, wo er bis 2006 festes Ensemblemitglied war, und spielt regelmäßig bei den Salzburger Festspielen, so 2007, wo er in Jedermann in einer Doppelrolle Guter Gesell/Teufel spielte. Sein Repertoire ist umfangreich und umfasst Rollen wie Leonce, Karl Moor bis zu Othello, Robespierre und Arturo Ui. Am 16. Dezember 2005 hatte am Burgtheater Andrea Breths Neuinszenierung von Minna von Barnhelm mit Bechtolf in der Rolle des Major Tellheim Premiere.

Bechtolf arbeitet mit so wichtigen Regisseuren wie Ruth Berghaus, Andrea Breth, Benno Besson, Jürgen Flimm, Gerd Heinz, Andreas Kriegenburg, Robert Wilson, Luc Bondy und Frank Patrick Steckel zusammen. Eine seiner bekannteren Rollen war die des Hubert Finidori in dem Theaterstück Drei Mal Leben von Yasmina Reza (2000, R: Luc Bondy). In Fernsehrollen sieht man ihn gegenwärtig seltener als in den 80er und 90er Jahren. Damals wirkte er häufig in Krimi-Reihen wie Derrick, Der Alte, Balko oder Tatort mit. Einem breiten Publikum bekannt wurde Bechtolf im Jahre 1983 durch den Psychothriller Tiefe Wasser - mit Constanze Engelbrecht und Peter Bongartz - nach dem gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith.

Nach seiner Inszenierung des Ein-Personen-Stücks Der Bau von Kafka in Bochum, in dem er selbst die Hauptrolle spielte, wurde er an das Hamburger Thalia Theater für verschiedene Produktionen als Regisseur verpflichtet: Die Schlacht von Heiner Müller, Marivauxs Der Streit (1995 zum Berliner Theatertreffen eingeladen), Shakespeares Romeo und Julia,, Von morgens bis mitternachts von Georg Kaiser und Brechts Baal. Beim Festival Grec in Barcelona inszenierte Sven-Eric Bechtolf Georg Büchners Leonce und Lena, am Wiener Burgtheater Schnitzlers Reigen und Rostands Cyrano de Bergerac.

Bechtolf betätigt sich inzwischen auch im Musiktheater: so war die Zürcher Neuinszenierung von Alban Bergs Lulu seine erste Arbeit als Opernregisseur, und an der Wiener Staatsoper führte Bechtolf im Dezember 2006 Regie bei Richard Strauss' Arabella (Bühnenbild Rolf Glittenberg, Kostüme Marianne Glittenberg). Ebenfalls an der Staatsoper steht für die Spielzeiten 2008/2009 und 2009/2010 die Neuinszenierung von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen (Bühnenbild R. Glittenberg, Kostüme M. Glittenberg, Dirigent Franz Welser-Möst) auf dem Spielplan.

Am Opernhaus Zürich inszenierte Bechtolf im Mai 2006 Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart (Dirigent Franz Welser-Möst, Bühnenbild R. Glittenberg, Kostüme M. Glittenberg) und erhielt dafür positive Kritiken. 2007 hat er ebenfalls dort Le nozze di Figaro als Regisseur betreut (Dirigent Welser-Möst, Bühnenbild R. Glittenberg, Kostüme M. Glittenberg) und Richard Strauss' Arabella an der Hamburgischen Staatsoper inszeniert.

Er ist mit der schweizerischen Schauspielerin Charlotte Schwab verheiratet, mit der er ein Kind hat.

Auszeichnungen

2001 und 2002 wurde er mit dem Nestroy-Theaterpreis als Bester Schauspieler ausgezeichnet.

Publikationen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Stadt Wien Brigitte Gadnik-Jiskra: Ring des Nibelungen, Ausstellung 2009, Volkshochschule Hietzing, RK 28. Jänner 2009.



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