- Weißenburger Bergwaldtheater
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Das Bergwaldtheater bei Weißenburg ist eine Freilichtbühne auf der Weißenburger Alb.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Schon im 18. Jahrhundert wurden in der Nähe des späteren Theaterstandorts immer wieder Freilichtaufführungen von Theaterstücken und Opern veranstaltet. Vielleicht die früheste Aufführung, Graf Waltron, musste 1791 wegen zu starken Publikumszudrangs abgebrochen werden. In den 1820er Jahren hatten die Gastspiele der Theatertruppe unter Lorenz Ebert großen Zulauf, später wurde die Stelle nur noch sporadisch für Schüleraufführungen genutzt, ehe unter Bürgermeister Hermann Fitz das Naturtheater eingerichtet wurde.[1]
Das Bergwaldtheater
Das Naturtheater wurde 1928 nach Plänen des Gartenbauarchitekten Bernhard Nill in einem ehemaligen Steinbruch an der Weißenburger Holzgasse (Fl. Nr. 3038/14) [2] eingerichtet. Eingeweiht wurde es 1929 mit einer Aufführung des Weißenburger Waldspiels von Johanna Arntzen. Bei der Einweihung standen nur Laien auf der Bühne, doch in den folgenden Jahren agierten professionelle Schauspieler und Sänger auf der Bühne. Von 1931 bis 1940 hatte das Theater einen eigenen Intendanten, Egon Schmid.
1932 kam es zu einer Krise: Angesichts der wirtschaftlichen Probleme machten sich zahlreiche Bürger für eine Schließung des Theaters stark. Bürgermeister Fitz verhandelte einerseits mit NS-Größen, die das Theater auch als Ort für Propagandaveranstaltungen nutzen konnten, andererseits aber auch mit Erika Mann, deren Bearbeitung des Mozartwerkes Apollo seu Hyacinthus ihn interessierte und der er über Schmid auch selbst ein Engagement anbot. Erika Mann lehnte zunächst ab, entschloss sich aber nach dem Freitod Ricki Hallgartens, das Engagement doch anzunehmen. Bürgermeister Fitz wurde jedoch vom Kampfbund für deutsche Kultur gedrängt, Erika Mann nicht in Weißenburg spielen zu lassen. Intendant Schmid, der Mitglied der NSDAP war, versuchte zu beschwichtigen und wurde daraufhin mit einem Parteiausschlussverfahren bedroht, außerdem aber kündigte die Partei einen Boykott des Theaters an, falls der Vertrag mit Erika Mann nicht rückgängig gemacht werde. Die Rechtsstreitigkeiten um die wegen Zahlungsunfähigkeit des Theaters und des Verkehrsvereins nicht rechtzeitig beglichene Vergleichssumme für Erika Mann weiteten sich zu einer Kampagne gegen die gesamte Familie Mann aus und Auftritte Erika Manns in Deutschland waren seit diesem Zeitpunkt kaum mehr möglich. Nach der Gleichschaltung wurden die Prozesse nicht mehr zu Ende geführt.[3]
Ab 1936 wurden im Bergwaldtheater nur noch Opern aufgeführt, von 1940 bis 1951 ruhte der Theaterbetrieb ganz. Danach nutzten die Städtischen Bühnen Nürnberg 21 Jahre lang das Bergwaldtheater. Seit 1973 treten wieder Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland dort auf. 1993 wurde eine Sendung von Lustige Musikanten in dem Theater gedreht.[4]
Jedes Jahr findet im Bergwaldtheater ein Festspielsommer statt.[5] Das Theater verfügt insgesamt über 1232 Plätze in drei Blocks; im hinteren Bereich gibt es sogenannte Wurzelplätze.[6]
Literatur
- Egon Schmid, Das Weißenburger Bergwaldtheater. Das Ideal einer deutschen Landschaftsbühne, Weißenburg 1930
Einzelnachweise
- ↑ http://www.weissenburg.info/index.php?content_id=33
- ↑ Hans Wolfram Lübbecke, Michael Petztet, Otto Braasch, Denkmäler in Bayern. Bd. 5: Mittelfranken, Oldenbourg 1986, ISBN 3486523961 , S. 545
- ↑ http://www.gazette.de/Archiv2/Gazette3/Weichmann.html
- ↑ http://www.wug2000.de/sehenswertes/Bergwaldtheater.htm
- ↑ http://www.weissenburg.info/bergwaldtheater/
- ↑ http://www.weissenburg.info/index.php?content_id=34
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