- Weißer Winterkalvill
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Weißer Winterkalvill Standard Nr Herkunft vermutl. Frankreich, vor 1600 Art Kulturapfel (Malus domestica) Kreuzung aus Zufallssämling Liste der Apfelsorten Der Weiße Winterkalvill (Calville blanc d'hiver), auch Quittenapfel, Paradiesapfel oder Weißer Kardinal genannt ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica). Es handelt sich um eine alte Apfelsorte, die vermutlich in Frankreich vor 1600 gezüchtet wurde und in Bad Boll bereits 1598 von J.Bauhin unter dem Namen Weißer Züricher Apfel erwähnt wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschmack und Speisewert
Der Weiße Winterkalvill zählt zu den sogenannten Tafeläpfeln (ist also für den Rohverzehr bestimmt) und gilt als eine der geschmacklich hochwertigsten Sorten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden für besonders gut gewachsene Früchte dieser Sorte zwischen 0,50 bis 1,50 Reichsmark pro Stück gezahlt. Der Zentnerpreis (50 kg) betrug 100 bis 150 Mark – ein monatliches Inspektorengehalt lag damals bei 412 Reichsmark.
Die geschmacksintensiven, saftigen und süßsäuerlichen Äpfel besitzen bei guter Reife ein ausgeprägtes Erdbeeraroma, daher auch der fälschlicherweise verwendete Namen Weißer Erdbeer- oder Himbeerapfel. [1] Das Fruchtfleisch dieses Apfels ist „[…] von einem so ausgesuchten Weingeschmak, daß man Ananas zu essen glaubt, oder, Erdbeeren, die mit Champagner angemacht sind“, schwärmt J.P. Mayer 1801 in seiner Pomona Franconica über diese Sorte. [2]
Reife und Pflege
Die Früchte reifen ab Oktober und sind ab Dezember genussreif (das heißt zwischen Ernte und Verzehr sollten die Äpfel zur vollen Geschmacksentwicklung einige Wochen lagern). Die Äpfel halten sich unter günstigen Bedingungen bis April.
Der Winterkalvill ist sehr pflegeintensiv und daher nur selten im Liebhaberobstbau anzutreffen. Wegen seiner frühen und kurzen Blüte ist er sehr witterungsempfindlich. Es wird daher empfohlen, ihn als Spalierbaum auf schwachwachsender Unterlage an einer regengeschützten Südmauer zu ziehen. Da die Apfelschale außerdem empfindlich ist, muss der Apfel vorsichtig geerntet und gelagert werden. Der Baum gilt als anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge.
Einzelnachweise
- ↑ E. Lucas, J.G.C. Oberdieck, F. Jahn: Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. 1855
- ↑ J.P. Mayer: Pomona Franconica. 1801
Literatur
- Walter Hartmann (Hg.): Farbatlas Alte Obstsorten, Stuttgart 2000
- Martin Stangl; Obstanbau im eigenen Garten, München 2000
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