Wespien

Wespien

Johann von Wespien (* 18. April 1700; † 30. März 1759) war Tuchfabrikant und Bürgermeister der Stadt Aachen.

Johann von Wespien heiratete am 11. Juni 1725 die aus dem im heutigen Belgien liegenden Eupen stammende Anna Maria Schmitz. Durch die Heirat wurde er sehr vermögend.[1][2] Seine Ehe blieb kinderlos.[3] Von Wespiens finanzielle Lage ermöglichte es ihm, der wirtschaftlich angeschlagenen Stadt Kredite zu geben.[4] Das Maria-Spital in der Jakobstraße, das damals Räume mit 27 Krankenbetten umfasste, geht auf eine Stifung des Jahres 1769 von Wespiens und seiner Frau, die Namensgeberin ist, zurück.[5][6][7][8]

Die Inneneinrichtung der Theresienkirche wurde im Jahre 1754 von Johann von Wespien gestiftet.

Von Wespien erwarb in Aachen an der Ecke Heppion / Kleinmarschierstraße das frühere Cloubert-Haus. Er ließ es teilweise abreißen und beauftragte im Jahre 1734 den Aachener Barackbaumeister Johann Joseph Couven, aus den Resten des Hauses ein Privat-und Fabrikgebäude, das Wespienhaus zu errichten.[9] Die Bauarbeiten begannen 1735 und endeten 1737. Hierbei sollte es sich entsprechend der Vorgaben des Bauherrn um ein repräsentatives Herrenhaus handeln. Für den Innenausbau des Hauses wurden 40 Jahre benötigt. Von Wespien erlebte die Fertigstellung nicht mehr.

Als im Jahre 1748 Gut Kalkofen zum Kauf angeboten wurde, zeigte von Wespien Interesse und ersteigerte das Gebäude. Es entsprach aber in der erworbenen Form nicht seinen Vorstellungen und er beauftragte den Aachener Barackbaumeister Johann von Couven, das Gebäude zu einem Lustschloss umzubauen. Die Kosten für diese Arbeiten betrugen 100.000 Reichstaler.[3]

Von Wespien wurde im Jahre 1756 Bürgermeister Aachens. Er verstarb während seiner Amtszeit im Jahre 1759.

Quellen

  1. Johann Joseph Couven
  2. Lothar Gall: Vom alten zum neuen Bürgertum. Die mitteleuropäische Stadt im Umbruch, 1780–1820. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1991, ISBN 3486558994, S. 199
  3. a b www.GutKalkofen.de
  4. Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Hsg.: Aachener Geschichtsverein, 1932; Band 53–55, 1932–1935; S.34
  5. Johann Peter Joseph Monheim: Die Heilquellen von Aachen, Burtscheid, SPAA, Malmedy, und Heilstein. In ihren historischen, geognostischen, physischen, chemischen, und medizinischen Beziehungen. Mayer, 1829, S. 129
  6. Aachener Melaten
  7. 18. und 19. Jahrhundert
  8. Moritz Pistor: Anstalten und Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens in Preußen: Festschrift zum X Internationalen medizinischen Kongress Berlin, 1890. J. Springer, 1890, S. 390
  9. Hermann Friedrich Macco: Aachener Wappen und Genealogien. Ein Beitrag zur Wappenkunde und Genealogie Aachener, Limburgischer und Jülicher Familien. Aachener Verglas- u. Druckerei Gesellschaft, 1908, S. 230

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