- Beerenauslese
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Mit dem Prädikat Beerenauslese bezeichnet man natursüße Weine aus überreifen, edelfaulen Beeren, die traditionell einzeln mit der Schere aus den Trauben geschnitten werden.
Vollreifes Lesegut und günstiges Herbstwetter (warm und feucht) sind für ihre Gewinnung Voraussetzung. Weine mit dem Prädikat Beerenauslese besitzen eine goldgelbe Farbe, weisen reife Süße auf und haben das unverkennbare Aroma der Edelfäule. Gute Beerenauslesen sind viele Jahre, bisweilen sogar mehrere Jahrzehnte haltbar.
In der Bundesrepublik Deutschland werden nur edelfaule oder überreife Beeren mit einer Mindestanforderung von 125° Oechsle gelesen, wobei die gesetzlichen Mindestanforderungen im Weinbaugebiet Baden je nach Rebsorte bei 127 bzw. 128° Oechsle festgesetzt sind.
In Österreich muss eine Beerenauslese mindestens 127° Oechsle / 25° KMW aufweisen. Bekannt ist der Ruster Ausbruch vom Neusiedler See.
Französische Süßweine
In Frankreich werden Weine die gewissen Ähnlichkeiten mit Beerenauslesen aufweisen als Vin liquoreux bezeichnet. Wichtige Vertreter sind Barsac, Sauternes, Loupiac und Cérons (Bordeaux), Monbazillac, Jurançon und Pacherenc du Vic-Bilh (Sud-Ouest), Bonnezeaux, Coteaux-du-Layon und Vouvray (Loire) sowie die „Sélection de grains nobles“ aus dem Elsass (Am ehesten deutschen Beerenauslesen vergleichbar).
Literatur
- Rudolf Knoll: Edelsüße Wein. Heyne, München 2000, ISBN 3-453-15956-X
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