Whippet (Panzer)

Whippet (Panzer)
[Whippet Firefly in Brüssel]

Kavalleriepanzer

Mark A
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3-4
Länge 6,10 m
Breite 2,60 m
Höhe 2,70 m
Gewicht 14,2 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 14 mm
Hauptbewaffnung 3-4 Hotchkiss-MGs
Sekundärbewaffnung
Beweglichkeit
Antrieb 2 x 45 PS Tylor Vierzylinder-Motor
66 kW (90 PS)
Federung
Höchstgeschwindigkeit 13,4 km/h
Leistung/Gewicht 6,3 PS/t
Reichweite 130 km

Der britische medium Tank Mark A, auch Whippet, war ein frühes Panzermodell aus der Zeit des Ersten Weltkrieges und der erste Kavalleriepanzer überhaupt. Er unterschied sich grundsätzlich von den anderen Panzern seiner Zeit. Er erreichte für damalige Verhältnisse eine hohe Geschwindigkeit (13 km/h), die durch zwei separat laufende 45 PS-Tylor Vierzylinder-Motoren erreicht wurde, und war eher leicht gepanzert. Jeder der beiden Motoren hatte eine eigene Kupplung und Getriebe und trieb eine Kette an. Das Lenkrad war direkt mit den Gashebeln verbunden, sodass beim Drehen auf einem Motor mehr, auf dem anderen weniger Gas gegeben wurde. Außerdem besaß er ein ungefedertes Kettenlaufwerk, das sehr flach ausgeführt war, was Gewicht sparte und ihn äußerst wendig machte. Der Kampfraum befand sich am Heck des Fahrzeugs, in dem der Fahrer, der Kommandant und zwei MG-Schützen untergebracht waren. Darüber befand sich ein fester, facettierter Aufbau mit einem Hotchkiss-MG auf jeder Seite. Da der Platz im Mark A aber sehr dürftig war, wurde zumeist ein Schütze weggelassen.

Schon vor Kampfeinsatz des ersten Mark I zeichnete sich für viele Experten ab, was in der Folgezeit zur Gewissheit werden sollte. Die gewaltigen und eher schwerfälligen Mark I Panzer waren zwar gut geeignet, um Lücken in die feindliche Verteidigung zu reißen, jedoch gänzlich ungeeignet, weiter ins feindliche Hinterland vorzudringen und schon gar nicht dazu, die eroberten Stellungen zu halten, wodurch es dazu kam, dass erobertes Gebiet oftmals kurz nach der Übernahme wieder vom Feind zurückerobert wurde. Aus dieser Erkenntnis heraus entsprang die Notwendigkeit zum Bau eines schnellen und vor allem wendigen Panzers, um diese Lücken im taktischen Einsatz des Mark I auszugleichen. Im Dezember 1916 legte Sir William Tritton, der schon den Little Willie konstruiert hatte, dem Munitionsministerium die Pläne für ein Fahrzeug vor, das er 'Tritton Chaser' oder 'Tritton No. 2 Light Machine' nannte und mit dessen Entwurf er schon Mitte 1916 begonnen hatte. Dieser Panzer wurde eingehend getestet und ging im Juni 1917 unter dem Namen Medium Tank Mark A in Produktion (erste Bestellung 200 Stück). Die ersten zwei Exemplare wurden Dezember 1917 angeliefert.

Der erste Kampfeinsatz des Whippet fand im März 1918 statt. In den folgenden Einsätzen sollte er sich als ein unverzichtbarer Bestandteil der alliierten Kriegsführung etablieren, und so drangen z.B. Mark A in der Schlacht von Amiens am 8. August 1918 in einer Kombination mit Kavallerieeinheiten 16 km weit hinter die deutschen Linien vor. Die Taktik der Alliierten belief sich darauf, dass mit den schweren Mark V Lücken in die feindlich Verteidigung gerissen und die Infanterie beschäftigt wurde, während die französischen Tanks mit ihren weit reichenden 75-mm-Kanonen Bunker und Artilleriestellungen angriffen, worauf die Whippets in das feindliche Hinterland vordrangen und versuchten, dort möglichst viel Schaden anzurichten.

Trotz der großen Vorteile für die taktische Kriegsführung hatte der Whippet große Nachteile. So war erst einmal die Steuerung recht kompliziert, weshalb der Mark A (z. B. wenn die Fahrer versuchten besonders enge Kurven zu fahren, indem sie eine Kette rückwärts und die andere vorwärts laufen ließen) leicht abgewürgt wurde. Im schlimmsten Falle konnten dabei sogar die Ketten abreißen. Auch war die leichte Panzerung für die Besatzung eher gefährlich, da sie relativ leicht durchschlagen werden konnte – bei den schweren Verwandten war es aber nicht anders. Auch hätte die Leistungen des Whippet besser sein können, wie der Tank Corps Central Workshop (zentrale Reparaturwerkstatt des Panzerkorps) im Sommer 1918 bewies. Dort wurde ein Mark A mit einem 360 PS Rolls-Royce Eagle Motor, dem Getriebe eines Tank Mark V und einer Federung ausgestattet, was ihm ein beachtliche Geschwindigkeit von 50 km/h ermöglichte. Diese Version ging jedoch nie in Serie.

Der Nachfolger des Mark A war der eher erfolglose Medium Mark B.

Technische Daten

  • Gewicht: 14,2 t
  • Breite: 2,6 m
  • Länge: 6,1 m
  • Höhe: 2,7 m
  • Bewaffnung: drei bis vier Hotchkiss-MGs
  • Besatzung: 3-4 Mann
  • Max. Panzerung: 14 mm
  • Aktionsradius: 130 km
  • Motorleistung: insgesamt 90 PS
  • Geschwindigkeit: 13,4 km/h

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