- Wiener Bauring
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Als Bauring-Skandal werden die gesetzeswidrigen Vorgänge rund um die Aktivitäten der gemeindeeigenen Wohnbaugesellschaft Wiener Bauring Mitte der 1970er Jahre bezeichnet, die in einem Prozess und einer Verurteilung wegen Betruges mündeten.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf
Die aus fünf Firmen durch Fusion hervorgegangene Wohnbaugesellschaft Wiener Bauring im Besitz der Gemeinde Wien, führte trotz eines Verbotes der Durchführung von Auslandsprojekten zahlreiche Bauvorhaben im arabischen Raum durch. Durch schwere Managementfehler, Korruption und Betrug entstand bis zum Jahr 1973 ein Schuldenstand von 1,4 Milliarden Schilling (ca. 100 Mio. Euro) anstelle eines geplanten Plus von 700 Mio. Schilling.
Aufklärung
Der Bericht des in der Folge in Österreich auf die Aufdeckung politischer Skandale spezialisierten Journalisten Alfred Worm im profil setzten den Grundstein für seinen Ruf als Aufdeckungsjournalist.
Der ausgebildete Bauingenieur Worm war in jener Zeit Kommunalberichterstatter der Stadt Wien und bei einer Baufirma beschäftigt als er auf den Bauring-Skandal stieß.[1]
Prozess
Der Prozess war geprägt von gegenseitigen Schuldzuweisungen unter anderem auch an die Politik. Die als Zeugen geladenen Wiener Ex-Bürgermeister Felix Slavik und Leopold Gratz wiesen die Verantwortung ebenso von sich wie der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhold Suttner und die vier Manager. Der Prozess endete mit Freisprüchen für die Manager, denen im Urteil erschütternde Ahnungslosigkeit und Sorglosigkeit bis hin zur Unfähigkeit bescheinigt wurde. Einzig ein Architekt, der versucht hatte sich durch komplizierte Serienkreditkonstruktionen um 60 Mio. Schilling zu bereichern wurde rechtskräftig zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Quellen
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