- Reinhold Suttner
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Reinhold Suttner (* 31. Oktober 1927 in Wien) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker (SPÖ). Suttner war Amtsführender Stadtrat in Wien, Erster Präsident des Wiener Landtages und Vorsitzender des Bundesrates.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Suttner besuchte zwischen 1933 und 1937 die Volksschule in Wien-Liesing und im Anschluss bis 1941 die Hauptschule in Liesing. 1941 wechselte er an die Handelskammer, die er bis 1944 besuchte. Noch 1944 wurde Suttner als Jugendlicher in die Wehrmacht eingezogen, 1945 kehrte er aus dem Militärdienst zurück.
Nach seiner Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg trat Suttner 1946 in den Dienst der Stadt Wien, 1948 wechselte er als Bediensteter zur Arbeiterkammer Niederösterreich, für die er bis 1951 tätig war. Suttner war danach von 1951 bis 1962 bei der Arbeiterkammer Wien beschäftigt, zwischen 1981 und 1987 war er Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes.
Politik
Suttner war nach dem Krieg Mitbegründer der Sozialistischen Jugend in Liesing. Zwischen 1954 und 1955 hatte er die Funktion des geschäftsführenden Gemeinderats des von Wien wieder losgelösten Perchtoldsdorf inne, wechselte jedoch danach wieder nach Liesing. Er war zunächst zwischen 1962 und 1968 Bezirksvorsteher von Liesing sowie von 1964 bis 1968 Bezirksrat und Obmann der sozialistischen Bezirksvorsteher von Wien. Mit dem 29. März 1968 wurde Suttner in die Wiener Stadt- und Landesregierung gewählt, wo er das Amt des Amtsführenden Stadtrats für Wohnungs-, Siedlungs- und Kleingartenwesen (später Wohnungswesen) in der Regierung Marek I übernahm. Suttner war in der Folge auch Mitglied der Landesregierungen Marek II, Slavik und Gratz I und schied mit dem 23. November 1973 aus der Regierung aus. Neben seiner Funktion als Stadtrat war Suttner ab dem 27. April 1969 Mitglied des Landtags und Gemeinderates und wurde am 8. Oktober 1978 zum Ersten Landtagspräsidenten gewählt. Mit dem 13. Februar 1979 schied Suttner schließlich aus dem Landtag und Gemeinderat aus. Zwischen 1973 und 1978 war Suttner zudem Klubobmann der Sozialistischen Gemeinderats- und Landtagsfraktion gewesen. Seine wirtschaftliche Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der entsprechenden Firma verwickelte ihn um die Mitte der 1970er-Jahre in den Bauring-Skandal. Suttner war vom 14. Februar 1979 bis zum 8. Dezember 1987 Mitglied des Bundesrates und hatte zwischen dem 1. Juli 1986 und dem 31. Dezember 1986 den Vorsitz im Bundesrat inne.
Innerparteilich war Suttner von 1957 bis 1975 geschäftsführender Bezirksparteivorsitzender und von 1975 bis 1987 Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Wien-Liesing. Zudem war er Mitglied des Parteivorstandes der SPÖ Wien und von 1974 bis 1987 Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ. Suttner war von 1964 bis 1970 zudem Landesobmann der Wiener Naturfreunde und zwischen 1982 und 1987 Delegierter zur Ständigen Konferenz der Gemeinden und Regionen beim Europarat.
Auszeichnungen
- Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1973)
- Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1986)
Weblinks
- Eintrag zu Reinhold Suttner auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Eintrag über Reinhold Suttner im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
- Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28. Oktober 2002 Landtagspräsident a.D. Suttner wird 75
Erste Präsidenten: Robert Danneberg | Johann Neubauer | – | Johann Neubauer | Bruno Marek | Wilhelm Stemmer | Maria Hlawka | Reinhold Suttner | Hubert Pfoch | Günther Sallaberger | Fritz Hofmann | Eveline Andrlik | Christine Schirmer | Ingrid Smejkal | Maria Hampel-Fuchs | Johann Hatzl | Harry Kopietz
Zweite Präsidenten: Heinrich Schmied | Franz Zimmerl | Viktor Kolassa | Leopold Thaller | – | Leopold Thaller | Bruno Marek | Karl Mühlhauser | Maria Hlawka | Otto Schweda | Friedrich Hahn | Gertrude Stiehl | Eveline Andrlik | Ernst Outolny | Erika Stubenvoll | Hilmar Kabas | Johann Römer | Erika Stubenvoll | Marianne Klicka | Johann Herzog
Dritte Präsidenten: Johann Schorsch | Josef Hellmann | Karl Weigl | – | Franz Bauer | Franz Koci | Conrad Lötsch | Rudolf Sigmund | Helene Potetz | Maria Hlawka | Karl Mühlhauser | Friedrich Hahn | Otto Schweda | Erika Krenn | Gertrude Stiehl | Manfried Welan | Wolfgang Petrik | Erwin Hirnschall | Erika Stubenvoll | Johann Römer | Heidemarie Unterreiner | Heinz Hufnagl | Marianne Klicka
Anmerkung: – bedeutet Kriegszeit im Zweiten Weltkrieg, in der es kein Landtagspräsidium gegeben hat.
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