Wiesenstelze

Wiesenstelze
Schafstelze
Schafstelze (Motacilla f. flava)

Schafstelze (Motacilla f. flava)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeres)
Familie: Stelzen und Pieper (Motacillidae)
Gattung: Stelzen (Motacilla)
Art: Schafstelze
Wissenschaftlicher Name
Motacilla flava
Linnaeus, 1758

Die Schafstelze (Motacilla flava) ist eine Vogelart aus der Familie der Stelzen und Pieper (Motacillidae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Art ist sehr vielgestaltig. So unterscheiden sich mehrere Unterarten, Männchen, Weibchen und Jungtiere. Kehle und Brust sind bei allen Männchen leuchtend gelb und bei den Weibchen blassgelb. Der Rücken ist bei allen Unterarten blassgrün.

Ökologie

Ernährung

Schafstelzen ernähren sich hauptsächlich von Fliegen und anderen zarten Insekten, die von grasendem Vieh aufgescheucht werden. Während der Jagd läuft der Vogel mit zierlichen Schritten und wippt mit dem Schwanz, der im Vergleich zu den anderen europäischen Stelzen der kürzeste ist.

Lebensraum

Die Art liebt feuchte Wiesen und Felder in der Nähe von Gewässern. Die Schafstelze ist in den meisten Regionen Europas und Asiens zu finden und sogar im nordamerikanischen Alaska gibt es Populationen. Während die Art in den klimatisch begünstigteren Zonen ein Standvogel ist, migrieren die nördlichen und östlichen Populationen im Winter nach Afrika und ins südliche Asien. Die amerikanischen überwintern weiter südlich am Pazifik.

Brutbiologie

Der Gesang ist unauffällig. Das Männchen balzt jedoch mit aufgeplusterter Brust und Flügelzittern vor dem blasser gefärbten Weibchen. Die Schafstelze ist ein Bodenbrüter, ihr Nest liegt meist gut versteckt in einer kleinen Bodenvertiefung zwischen Grasbüscheln. Als Nestmaterial werden trockene Grashalme und Würzelchen benutzt, die halbkugelige Nestmulde ist fein geglättet und mit Tierhaaren ausgepolstert. Die Brutzeit ist Mai bis Juli. Im Nest lassen sich vier bis sechs weißliche Eier finden, die sehr dichte graubraune Flecken haben. Es gibt zwischen Mai und August ein bis zwei Bruten, die das Weibchen alleine 11–12 Tage lang ausbrütet. Die Brut wird häufig zur Nahrungssuche unterbrochen. Beide Eltern füttern die Nestlinge 11–13 Tage. Die Jungen verlassen das Nest schon lange, bevor sie flügge werden.

Unterarten

In Deutschland werden außer der heimischen Unterart (M. f. flava) vier weitere Unterarten regelmäßig beobachtet[1]. Die Männchen der einzelnen Unterarten sind (während Frühjahrszug und Brutzeit) so verschieden gezeichnet, dass man sie leicht unterscheiden kann:

  • M. f. flava (= Wiesenschafstelze[1]), die im westlichen Mitteleuropa zu finden ist, hat einen blaugräulichen Kopf mit weißem Überaugenstreif.
  • Die Nordische Schafstelze (= Thunbergschafstelze[1]) M. f. thunbergi hat einen dunkelgrauen Scheitel und schwarze Ohrdecken und kommt in Skandinavien vor.
  • Die Englische Schafstelze (= Gelbkopf-Schafstelze[1]) M. f. flavissima hat einen überwiegend gelben Kopf und ist in Großbritannien beheimatet.
  • Die Aschköpfige Schafstelze (= Aschkopf-Schafstelze[1]) M. f. cinereocapilla hat einen grauen Kopf und eine weiße Kehle. Sie ist in Italien zu finden.
  • Die Maskenstelze (= Maskenschafstelze[1]) M. f. feldegg fällt durch ihren schwarzen Kopf auf und brütet in den Balkanländern und der Türkei.

Einige Autoren betrachten diese und andere Unterarten der Schafstelze als eigene Arten (Semi- bzw. Allospezies). Dementsprechend zählen in der neuen Liste der Vögel Deutschlands[1] nur die mitteleuropäischen Schafstelzen zur Art Motacilla flava und tragen dort den deutschen Namen Wiesenschafstelze.

Quellen

Literatur

  1. a b c d e f g Barthel, P. H. & A. J. Helbig (2005): Artenliste der Vögel Deutschlands. - Limicola 19 (2): S. 89–111. ISSN 0932-9153

Weblinks


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