Wildenfelser Zwischengebirge

Wildenfelser Zwischengebirge
Wassergefüllter Kalkbruch im Herbst

Das Wildenfelser Zwischengebirge liegt ca. 10 km südlich von Zwickau, zwischen den Städten Wildenfels, Hartenstein und Langenweißbach. Diese fossile Karstlandschaft ist durch ihre interessanten geologischen und ökologischen Verhältnisse einmalig in Sachsen. Neben zahlreichen unterirdischen Höhlen aus der Zeit des Tertiärs ist ein ca. 60 ha großes Steinbruchgebiet besonders interessant.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Übersichtstafel des LSG Wildenfelser Zwischengebirge

Mit Unterbrechungen wurde in diesem Gebiet von ca. 1680 bis 1950 Kalkabbau betrieben. In geringen Mengen wurde auch schwarzer und roter Marmor abgebaut, der den Wildenfelser Marmor zu überregionaler Bedeutung verhalf. Er fand unter anderem Verwendung für viele berühmte Kunstwerke, zum Beispiel in der Eingangshalle der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, oder für Grabdenkmäler im Zisterzienserinnen-Kloster St. Marienstern in der Oberlausitz. Nach 1952 wurden die Arbeiten in den Brüchen niedergelegt. Danach waren die zum Teil mit Wasser gefüllten Brüche eine beliebte Badestätte für Jung und Alt. Als Zeugen der aktiven Bergbauphase gibt es im Wildenfelser Ortsteil Schönau heute noch einen Kalkofen zu sehen. Alljährlich wird vom örtlichen Feuerwehrverband ein Kalkofenfest organisiert, bei dem der Hochofen angefeuert wird.

Seit 1994 hat dieses Gebiet den Status eines Landschaftsschutzschutzgebietes. Es umfasst ca. 620 ha. Weiterhin wurden Maßnahmen eingeleitet, um das Gebiet unter kalklandschaftstypischen Gesichtspunkten zu sanieren. Dadurch soll besonders der Fortbestand einiger hier vorkommender kalkliebender Pflanzenarten, die auf der roten Liste stehen, gesichert werden. Durch die Maßnahmen sollen die Steinbrüche auch als Lebensraum des Europäischen Edelkrebses (Astacus astacus) erhalten bleiben, da diese Krebsart vom Aussterben bedroht ist.

Der Lehr- und Wanderpfad 'Museum in der Landschaft'

Lehrpfad im Überblick

Im Zeitraum von 2003 bis 2004 wurde der Naturlehrpfad „Museum in der Landschaft“ errichtet. Es wurden Außentafeln angebracht, welche interessierten Wanderern die kultur- und naturhistorischen Denkmäler näher bringen. Der Lehrpfad umfasst insgesamt 9 Stationen.

Literatur

  • Werte unserer Heimat, Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (Band 31), Akademie-Verlag Berlin, 1980

Weblinks


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