- Wilfried Koch
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Wilfried Koch (* 1929 in Duisburg) ist ein deutscher Künstler und Kunsthistoriker. Er lebt seit 1971 mit seiner Frau Hilde in Rietberg-Varensell (bei Gütersloh/NRW).
Inhaltsverzeichnis
Schaffen
Als Kunsthistoriker wurde Wilfried Koch einem breiten internationalen Publikum durch seine Kleine Stilkunde der Baukunst (1967) und die große Baustilkunde – Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart (1982) bekannt. Das Standardwerk für Architekten („Der Koch“) ist auch für interessierte Laien gut verständlich. Es beeindruckt durch seine inhaltliche Fülle und höchst klare, plausible Systematik, dazu durch 2800 Architektur-Federzeichnungen des Autors. Die beiden Bücher wurden bisher insgesamt mehr als 80mal in deutscher Sprache aufgelegt und in mehr als 20 Sprachen übersetzt, darunter ins Russische, Chinesische und Japanische. Die Gesamtauflage übersteigt bei weitem eine Million.
Wilfried Koch hat über 1000 Porträts gemalt und gezeichnet und sich seit 1982 intensiv der Bildhauerei gewidmet. Er schuf zahlreiche Bronzestatuen nach dem Wachsausschmelzverfahren. In seinen überlebensgroßen Skulpturen gestaltete er Menschen in ihren emotionalen Grenzsituationen und behandelte vor allem Themen aus der Musik, der Mythologie und der christlichen Ikonografie. Zu seinen charakteristischen Ausdrucksmitteln gehören offene Schalen, aus denen er Rumpf, Arme, und Beine formt. An diesen maßvoll abstrahierten Leib setzt er die stärksten Ausdrucksträger von Mimik und Gestik: Gesicht, Hände und Füße. Die Gesichter zeigen oft bestürzende Einprägsamkeit, die „Koch-Hände“ sind zu einem Stilbegriff seiner Arbeiten geworden. Die bekanntesten Skulpturen sind: Frieden: Der Sturz der Apokalyptischen Reiter, Schauspieler, Esther, Erdmann, Klagender, Zeitbalance, Seher, Franziskus, Prophet, dreifach gekrönter Kruzifixus, Varus, Narr, Adam-Lilith-Eva. [1]
Wilfried Koch schrieb drei belletristische Bücher: „Das Märchen vom guten Menschen“, „Eine alte Liebesgeschichte“ und „Die Menschen hinter ihren Bildern“.
Als professioneller konzertanter Blockflötist und als Pionier der Wiedererweckung des lange verkannten Instruments hat er sich schon seit den frühen Fünfzigerjahren durch Rundfunkaufnahmen und Konzerte im In- und Ausland einen Namen gemacht.
1997 Promotion zum Dr.-Ing. E.h. der Universität Kaiserslautern. 2002 wurde er in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste berufen.
Wilfried Koch begründete zusammen mit seiner Frau Hilde die „Stiftung Dr. Wilfried und Hilde Koch“. Sie enthält den künstlerischen und wissenschaftlichen Nachlaß. 2007 übergab das Ehepaar den gesamten Fundus der Rietberger Sparkassen-Stiftung als Zustiftung. Die Stadt Rietberg kaufte den Klostergarten des ehemaligen Franziskanerklosters. Mit 11 Bronzeskulpturen wurde er zum „Skulpturenpark Wilfried Koch“.
In der Nähe erstand die Stadt das Gebäude für das Museum Wilfried Koch. Darin werden mehr als 100 Gemälde, über 700 Zeichnungen sowie der wissenschaftliche und literarische Nachlass in Wechselausstellungen (jährlich 6) gezeigt. 8 Bronzeskulpturen stehen in den Museumsgärten.[2]
Weitere Stiftungen von Skulpturen u.a. an Universität Kaiserslautern, Orthodoxe Akademie Kreta, Kazantzakis-Museum Kreta.
Quellen
- ↑ Führer durch Skulpturenpark und Museum in Rietberg.
- ↑ Rietberg: Lebenswerk von Wilfried Koch bleibt für immer in der Emsstadt, 20. April 2007
Werke
- Kleine Stilkunde der Baukunst, 1967
- Baustilkunde – Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart, 29., durchgesehene Auflage 2009, ISBN 978-3577102315
- Das Märchen vom guten Menschen, 1965, 3. Auflage 2010, ISBN 978-3-924088-12-5
Literatur
- Wolfgang Morisse: Vater der »Baustilkunde«, in: Westfalenspiegel, Ausgabe 3/2011, S. 56-57.
Weblinks
Commons: Wilfried Koch – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Bildhauer der Moderne
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